Ansicht umschalten
Avatar von Mathematiker
  • Mathematiker

mehr als 1000 Beiträge seit 22.02.2014

Stasi Holm verklärt die Vergangenheit

Der tutet der letzte Jünger vom Erich aber einen Haufen Unsinn in die Welt.

Dies hat sich als wenig effektiv und in weiten Teilen als eine riesige Geldverteilungsmaschine erwiesen, bei der die privaten Eigentümer die mit Abstand größten Profiteure waren und nicht die berechtigten Mieter und Mieterinnen. Dieses System ist eine "Wohnungsbauförderung mit sozialer Zwischennutzung".

Das System im Westen war sogar hochgradig effektiv und beruhte auf 4 Säulen:
1.) Dem System des klassischen Hauseigentümers, der die Immobilie selbst bewohnte oder gegen Gewinn vermietete.
2.) Dem genossenschaftlichen Wohnungsbau, bei dem die Mieter auch gleichzeitig die Mitbesitzer der Miethäuser sind. (Gegen einen kleinen Obulus kann man dort quasi Mitbesitzer werden.)
3.) Im geringfügigen Maße auch ein staatlicher Wohnungsbau.

Der soziale Wohnungsbau der Nachkriegszeit in der Bundesrepublik beruhte hauptsächlich auf der Förderung von Wohnungsneubauten unabhängig von der Rechtsform der Eigentümer.

Der Soziale Wohnungsbau hatte das Ziel, nach den großen Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg, die hauptsächlich die Städte im Westen trafen, möglichst schnell Wohnraum auch für die unterste Einkommensschicht zu bauen. Die Bauherren/Vermieter bekamen vergünstigte Kredite und mussten im Gegenzug für eine bestimmte Zeit ihre Wohnungen an Leute mit einem sog WBS (=Wohnberechtigungsschein) zu einer sehr günstigen Miete zu vermieten. Solch einen WBS bekam man nur mit einem Einkommen, das erheblich unter dem Durchschnitt lag.

Die ganze Wohnungspolitik folgte hierbei marktwirtschaftlichen Prinzipien. Die Wohnungsnot läßt sich nur durch ein ausgegliches Verhältnis von Angebot und Nachfrage beseitigen. Ist genug Wohnraum vorhanden, so können die Vermieter keine Mondmieten verlangen. Auf der anderen Seite bewirkt eine marktwirtschaftliche Regel, das die Mieten immer kostendeckend sind und sich die Anzahl der Leerstände im Rahmen hält, denn Leerstände kosten Geld.
Das hatte sehr gut funktioniert. Auch der Wegfall der Sozialbindung nach dem Fristende war unproblematisch, denn in den entsprechenden Wohngegenden ließen sich garnicht so große Mietsteigerungen realisieren.

Die Mieten wurden gedeckelt und subventioniert, wie in der DDR.

In der DDR gab es Fantasiepreise und damit auch Fantamieten, die nichts mit den realen Kosten zu tun hatten. Grundnahrungsmittel, Wohnen und ÖPNV hatte billig zu sein. Dafür fütterten dann schonmal die Bauern ihre Schweine mit frischen Brot...
Im Osten wurde dafür kräftig gebaut, weil der Honi so gerne neue Butzen eröffnete.
Mit der Instandhaltung hatte man es dafür nicht so und lies heruntergammeln: "Neu oder kaputt". Unsere Bundeskanzlerin hatte in ihren "wilden" Jahren in Ost-Berlin eine der zahlreichen Leerstände "besetzt", in Stand gesetzt und dann ganz brav irgendeine Fantasiemiete irgendwo hin überwiesen. Es war in der DDR einfacher mehrere Wohnungen zu haben, als einen PKW oder einfach einmal von Stadt A nach Stadt B zu reisen oder sich irgendwelche Mangelgüter wie Kaffee oder Bananen zu beschaffen.
Die Mieten waren weit davon entfernt, irgendwie kostendeckend zu sein.

Gerade die Berliner Form der Förderung durch Aufwandszuschüsse und Aufwandsdarlehen hat zu vollkommen inakzeptablen Ergebnissen geführt. Nach der Beendigung der Förderperiode sind die Mieten drastisch gestiegen, obwohl in der Zwischenzeit eine Fördersumme an die privaten Eigentümer geflossen ist, die den Wert der Objekte teilweise um ein Mehrfaches überstieg.

In Berlin hatte man, weil niemand genug Arsch in der Hose hatte, die DDR-Fantasiemieten lange Zeit behalten. Das Wohnen war in Berlin wesentlich günstiger, als in jeder anderen Großstadt der im alten Westen der Republik. Klar musste dort reingebuttert werden. Statt dem Mieter, zahle der Steuerzahler das hochsubventionierte Wohnen.
Man führte fröhlich das DDR-System auf Kosten der Allgemeinheit weiter. Die großen Profiteure sind dort nicht die Vermieter, sondern die Mieter, die wesentlich weniger Geld für ihr Wohnen bezahlen mußten, als ihre Mitmenschen mit vergleichbarem Einkommen in anderen Städten. Aber darin ist man in Berlin ja Weltmeister, im auf den Kosten Anderer leben.

Zum bundesweiten Trend beim Thema wohnen sollte man folgendes berücksichtigen:
1.) Man ging bzw.geht von einer schrumpfenden Bevölkerung aus. D.h. wurde der staatlich geförderte Wohnungsbau schon vor Jahren eingestellt. Teilweise wurde sogar Wohnraum zurückgebaut.
2.) Das Mietrecht wird immer irrer.
a.) Der umfassende Alt-Mieterschutz hat zum Effekt, dass die Wohnfläche pro Person immer größer wird. Heute sitzen Alleinstehende oder Rentner-Päärchen in Wohnungen, die früher einmal eine Familie bewohnt hatte. Wer umziehen muss, der kann nicht einmal ansatzweise eine vergleichbare Wohnung bekommen.
b.) Statt angemessenen Wohnraum für jedes Alter und Flexibilität bei der Wohnungswahl, haben wir heute die "Reise nach Jerusalem", da ist es sinnvoller Räume leer stehen zu lassen oder zu seiner Arbeit ordentlich zu pendeln, statt passend umzuziehen.
3.) Merkel´s Völkerwanderung, das Ausländerrecht und Hartz IV.
Die Leutchen werden hauptsächlich in die Großstädte, mit ihrem beschränkten Angebot an Wohnraum verteilt. Gleichzeitig ist die Stadt verpflichtet für diese Leute jeden Preis für einen angemessenen Wohnraum zu zahlen. Folge: Gerade der Staat greift die Wohnungen mit den niedrigen Mieten ab und setzt damit das ganze Gefüge mächtig unter Druck.

Fazit: Das ganze System ist hauptsächlich aufgrund politischer Fehlsteuerung unter Druck geraten. Als Nebeneffekt verhindert dieser Unsinn die angemessenen Lohnerhöhungen und damit einen natürlichen Ausgleich der Regionen.

Es gab auch damals viel Armut, nur war sie nicht so sichtbar.

Das erinnert mich an dem Schenkelklopfer, den mir einmal eine Freundin aus Ostdeutschland serviert hatte. Der hatten die Ideologen in Kindergarten/Schule in der DDR eingetrichtert, dass im Westen die armen Kinder im Winter frieren müßten, während man selbst doch die gute Braunkohle hatte. Ich habe vor lachen fast im Schrank gelegen.

Um die Sache einmal auf dem Punkt zu bringen: Dem armen Westler ging es besser als dem Durchschnitts-Ossi. Auf dem Sozialismus-Standard von einst würde heute niemand mehr leben wollen. Eine Idee davon gab es ja während der Corona-Pandemie, als mache Regale einfach leer waren. Das muss man sich dann allerdings mit viel mehr Waren vorstellen.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten