Im Bestreben, einerseits bei den ganz Strammen wählbar zu bleiben, andererseits aber bei gemäßigten Konservativen zu punkten, fährt die AfD eine Strategie des Unprofessionellen:
1. Es wird irgendeine stramme Aussage rausgehauen
2. Nachdem alle Medien sich genügend drüber aufgeregt haben, wird das wieder zurückgenommen: Von der Maus abgerutscht, soo garnicht gesagt, gaaaanz anders gemeint
3. Wenn die Medien trotzdem weiter berichten, läuft die übliche Opferrolle an:
Die Lühühügenpresse verdreht Alles, man wird unfair behandelt, man wird doch nochmal sagen dürfen, usw, wir kennen die Sprüche.
Sowas funktioniert vielleicht ein paarmal. Allerdings ist so ein Blatt dann irgendwann überreizt:
Dann drängt sich nämlich dem Beobachter die Frage auf, ob die Partei heimlich doch stramm rechts ist und nur normalerweise Kreide frisst. Daß die strammen Äusserungen das wirkliche Gesicht sind.
Oder ob es eine Partei von undisziplinierten Knalltüten ist, die andauernd Sprüche rauslassen und dann wieder zurückrudern müssen. Denen man vielleicht den Hund zum Gassigehen geben kann, aber bloß keine politische Macht.
Auf Dauer Protestpartei zu sein, ist ziemlich schwierig.