Als ich Kind war (vor sehr langer Zeit), galt es als ausgesprochen unmoralisch zu petzen, Inhalte vertraulicher Briefe oder persönlicher Gespräche zu veröffentlichen oder sie gar der Lächerlichkeit preiszugeben.
Heute ist es kein Problem, wenn Frauen ihre intimen Mails vom Ex an die Presse verkaufen, wenn Inhalte von Telefongesprächen mitgeschnitten und veröffentlicht werden, wenn man mit Screenschots vom Facebook"freund" zum Arbeitgeber rennt und und und. Das Niveau kann gar nicht mehr tief genug sein!
Denunziantentum und Verleumdung sind heutzutage Tür und Tor göffnet. Man nennt das politisch korrekt.
Statt sich sachlich und konstruktiv mit Problemen und Meinungen anderer auseinanderzusetzen, wird ausgegrenzt, verboten, bestraft, gelogen und verdreht.
Das krasseste Beispiel ist wohl Akif Pirincci. Ich möchte nichts (- und kann wohl auch nicht, da ich nichts von ihm gelesen habe -) über seine küstlerische Leistung sagen. Ich finde es aber einer Demokratie unwürdig, eine Person einfach so von heute auf morgen gesellschaftlich kalt zu stellen - ohne Anhörung, ohne Verteidigungsmöglichkeit, einfach per Tagesbefehl von Oben.
Ich finde es einer Demokratie unwürdig, wenn diejenigen gefeiert werden, die sich vor lauter vorauseilendem Gehorsam täglich in die Hosen machen, oder jene gefeiert werden, die im Namen der Freiheit nachts Autos anzünden, Strassen blockieren...
In der DDR musste man hart arbeiten, um als Disident zu gelten. Heute legt offensichtlich eine Kommission im Verborgenen fest, wer ab sofort gesellschaftlich geächtret wird. Die Medien sind willige Helfer dieses System aus Angst und Drohungen am Laufen zu halten.
Veröffentlicht doch mal das ganze Gespräch von Herrn Gauland mit diesen Journalisten - dann sieht die Aussage sicher anders aus - wie schon so oft zuvor!