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  • caphorn

mehr als 1000 Beiträge seit 10.04.2006

Die Linke sollte nicht "eindeutig als Oppositionspartei in den Wahlkampf" gehen.

Das Problem ist nun, dass die Linke nicht eindeutig als Oppositionspartei in den Wahlkampf geht. Damit schürt sie Illusionen, es wären auch nur relevante Teile des Programms durch eine Regierungsbeteiligung möglich.

Was ist denn an der einer Haltung problematisch, mit der Frau Wagenknecht auf die Bedingungen hinweist, die sie zu Recht als problematisch für eine mögliche Koalition mit der SPD und den Grünen sieht, gleichzeitig aber eben ihre Bereitschaft betont, aktiv mitregieren zu wollen? Der SPD wurde vorgeworfen, dass die "Merkel der bessere SPD Kanzlerkandidat" sei und nun soll die selbstbewusste Haltung der Wagenknecht die für das genaue Gegenteil steht, das Problem sein? Ja was denn nun? Immerhin besteht ja eine Restmöglichkeit, dass die Merkel abgewählt wird, und "Die Linke" eventuell eine Chance bekommt, an einer rot-rot-grünen Regierung beteiligt zu werden. Nicht dass ich das persönlich unter allen Umständen bevorzugen würde, dafür kann ich nach wie vor mit Gabriel und Konsorten viel zu wenig anfangen. Aber wenn man einen Artikel über das Wahlprogramm der Linken und Sarah Wagenknecht schreibt, dann sollte man man die zugrunde liegenden Motive auch zunächst einmal unabhängig von seiner eigenen Einschätzung respektieren und keine Probleme konstruieren, die sich aus dieser Einschätzung ergeben. Wie würden denn die Medien reagieren, wenn sich Frau Wagenknecht von vorne herein auf die Position festlegen würde, dass sie keine Regierungsbeteiligung anstrebt? Für den Stern war das ja offenbar in dem Interview, dass so für Wirbel gesorgt hat eine wichtige Frage und ich bin der Meinung, dass die Antworten, die Sarah Wagenknecht gibt es verdienen, ernst genommen und nicht von vorne herein als "Problem" eingestuft zu werden.

https://www.linksfraktion.de/themen/nachrichten/detail/merkels-politik-hat-die-afd-gross-gemacht/

Klingt nicht, als wollten Sie regieren.

Doch, weil ich ein sozialeres Land will.

Sie gelten als Gegnerin von Rot-Rot-Grün.

Falsch. Ich bin dagegen, nur zu regieren, um an der Macht zu sein. 80 Prozent der Bevölkerung wünschen sich mehr soziale Gerechtigkeit. Wenn wir das in einer Regierung umsetzen könnten, wäre das großartig. Das Problem ist, dass SPD und Grüne an der Zerstörung des Sozialstaates beteiligt waren und etwa die Agenda 2010 bis heute richtig finden. Die SPD macht seit Jahren Politik gegen die arbeitende Mitte und die ärmeren. Wenn sie das auch die nächsten Jahre fortsetzt, treffen wir uns wohl bald in der Mitte zwischen 10 und 20 Prozent.

Ist Angela Merkel bei der Bundestagswahl überhaupt zu schlagen?

Mit einem glaubwürdigen Hoffnungsträger an der Spitze der SPD wäre das überhaupt kein Problem.

Ich finde wirklich, dass Frau Wagenknecht ihre Position nachvollziehbar darlegt und dass diese in der Form eher ein Argument dafür sind, sie zu wählen. Und zwar unabhängig davon, ob man sie nun in der Regierungsbeteiligung sieht oder nicht.

Ansonsten teile ich die Analyse dieses Artikels, soweit sie sich auf den Rauswurf von Holm bezieht. Aber das ist in meinen Augen nur ein weiterer Grund für Die Linke, genau in dem Sinne wie Wagenknecht das tut, wesentlich selbstbewusster aufzutreten und schon im Vorfeld klar zu machen, dass sie bereit ist, aber eben nicht zu den Bedingungen für die die SPD und die Grünen in ihrer jetzigen Form und Verfassung stehen

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