1) Zum einen scheint mir, dass Moral & Empoerung und die damit verbundene Distanzierung & "Cancelling" kritische Analyse ersetzt.
2) Alle Menschen sind verschieden. Alle Menschen sind auch gleich als Menschen. Darueber hinaus ist die Verschiedenheit der Individuen Resultat des ueberlappen verschiedener Gemeinseimkeiten. Jede Form des menschlichen Zusammenlebens hat Gleicheit zur Veraussetzung und erzeugt selbst Gleicheit (etwa Sprache und Kultur). Zu betonen wie verschieden wir alle sind, uebersieht die Bedeutung der verschiedenen Gemeinsamkeiten. Das bewusste Zumausdruckbringen von Gemeinsamkeiten ueber die Grenze der Verschiedenheiten hinweg ist Staerke etwa in sozialen Bewegungen. "Ich setzte mich fuer marginaliserte Minderheiten ein" hat mal jemand gesagt. Was ist den mit marginaliserten Mehrheiten?
3) Identitaetspolitik droht die Ausweitung des Marktes auf die Persoenlichkeit zu werden. Identitaet als Selbstvermarktung und Geschaeftsidee.
4) Mir scheint das es eine Hitparade der Unterdrueckung gibt. In je mehr ausgegrenzte Gruppen man faellt desto "besser". Opfer zu sein scheint zur Tugend zu werden. Das trifft sie mit Punkt 1)
5) Das Sentiment "sei nicht dogmatisch" kann leicht selbst dogmatisch sein.