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  • Sebowski

133 Beiträge seit 29.04.2022

Re: Die Neo-Linke hat nicht nur die Orientierung verloren...

JochenGross schrieb am 31.10.2022 13:20:

Sebowski schrieb am 30.10.2022 22:32:

/Rak schrieb am 29.10.2022 23:59:

... und das ist noch ihr kleinstes Problem.

Ihr größtes Problem ist, dass sie das rationale Denken verloren hat. Und eigentlich nur noch in maximal 280 Zeichen langen Emotionen denkt, gern aber auch mal mit deutlich weniger. Wozu noch eine anstrengende Diskussion, wenn man andere auch mit einem #AUFSCHREI niederbrüllen kann. Und bevor da noch zu viel #fcknzs die Möglichkeit bekommen auch nur irgendwas nicht 100% korrektes zu sagen, da wird eben schnell mal ein #cnclfscst gefordert. Frei Nach dem Motto: "Keine Fußbreit, Keine Redemöglichkeit den Faschisten, Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Vebrechen! - und was was nun alles Faschismus ist, das bestimmen immer noch wir!!"

Yep. Diese Neo-Linken haben doch keinen Plan mehr von linken Idealen. Außer fcknzs oder fckafd kommt da nix mehr. Hauptsache niemand kann rechts zu Dir sagen.
Ich denke, dass diese Neo-Linken eher Pseudo-Linke sind. Ist halt grad trendy, gegen rechts zu sein, auf die Fusion zu fahren, schicke links anmutende Sprüche auf Shirts zu tragen und gleichzeitig aber kein Problem mehr mit kapitalistischen Strukturen zu haben und elitäre Kackscheiße abzufeiern. Vielmehr noch, in ihren kleinen "linken" Kreisen bilden sich auch ganz schnell elitäre Strukturen aus. Da geht's dann weniger um Geld, aber um Macht und Einfluss in der Gruppe schon noch. Die Coolsten gehören zum inneren Kreis, was tatsächlich auch bei manch "alternativen" Strukturen dann auch so genannt wird. Weiß ich aus eigener Erfahrung.

Wobei die Linken von heute lustigerweise fast zu 100% die Argumentation von Ultrarechten von vor 5 bis 10 Jahren übernommen haben, von wegen "eine Rasse, ein Volk, eine Identität". Und einen gewaltigen Aufstand machen, wenn "rassisch nicht taugliche Menschen" z.B. Reeggae spielen oder südamerikanische Tanzmusik, gerade erst hat es ja Peter Fox erwischt mit seinem Album "Pink". Und mal ganz ehrlich - Peter Fox ist alles - aber kein Nazi und Rassist.. Ist der Linken aberwurshct, weil: Amygdala statt Frontalhirn! Wenn sich nur ein Mensch bei seiner Musik schlecht fühlt und mit den von ihm kolonialistisch ausgbeuteten Menschen mitfühlen kann, dann ist er eben eine "Dreckskolonialistensau" oder so was. (Die Online-Kommentare an ihn waren da echt schon heftig.. aber Substanz hatte da nichts). (...)

Die Leute, die diese cancel culture feiern, sind entweder (versteckt, vielleicht auch nur unterbewusst) rechts

Cancel culture wie es derzeit abgefeiert wird kommt also von rechts? So einen Schwachfug zu behaupten - da kann man nur noch mitleidig den Kopf schütteln.

1. Ich hab nirgends behauptet, dass cancel culture von rechts kommt.
2. Das Fazit war: Cancel Culture ist definitiv nicht echt links.
3. Lies, was in der Klammer steht! In der Cancel Culture ist es möglich, sich als links zu verstehen, eigentlich aber rechts zu sein und es nicht einmal zu merken. Denn wer andere cancelt, weil sie fremde Kulturen mögen und das auch zur Schau stellen (z.b. Dreadlocks tragen, Reggae oder Jazz, Blues oder Rap zu machen, etc) der möchte nicht die fremden Kulturen schützen, sondern möchte eigentlich keine fremden Kulturen sehen. Oder warum kommt man in der Cancel Culture nicht die auf Idee, dass kulturelle "Aneignung" durchaus aus Respekt oder Zuneigung zu fremden Kulturen passiert? Und nicht, weil man die Unterdrückung dieser fremden Kulturen gut findet.

Peace!

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