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Avatar von crumar
  • crumar

mehr als 1000 Beiträge seit 08.03.2007

Re: Die Verlierer haben jede Orientierung verloren - das ist die wahre Überschri

Hi, ich glaube, wir sind zu 90% sowieso einer Meinung, daher beschränke ich mich auf einen winzigen Teil am Schluss deines Kommentars:

Rassismus ist den Mächtigen immer Mittel zum Zweck. Gerade die häufig als linksliberal genannten Hauptmedien berichten nur sehr selten, wie der Globale Süden bis heute über Machthebel von IWF und Weltbank von jeglicher konstruktiven Entwicklung abgehalten wird. Sie pflegen aber hingebungsvoll das Bild der korrupten schwarzen Funktionseliten. Beides zusammen hilft enorm, der Aufklärung im Weg zu stehen und mit der Ausbeutung wie zu besten Kolonialzeiten und noch viel ungestörter fortzufahren.

Sehr richtige Beobachtung.
Nur ist Rassismus - als systematische Abwertung und Ausgrenzung des Anderen auf der Basis von biologischen und kulturellen Merkmalen verstanden - nicht auf die Hautfarbe beschränkt. Für die Konstruktion von "Untermenschen" war es den Nazis völlig egal, dass Juden und Russen Weiße sind.
Den gelben Stern mussten die Juden tragen, weil sie (entgegen der Nazi-Propaganda) zum größten Teil von den Deutschen ununterscheidbar waren.
Das alles hat mit unserer Geschichte und unserer Politik zu tun.

Was hier (als "Identitätspolitik") nachgebetet wird, ist eine aus der US-amerikanischen Geschichte resultierendes innenpolitisches Thema der USA.
Global gesehen Macht und gerade mediale Macht zu haben bedeutet auch, beliebig Narrative zu erfinden und durchzusetzen und bestimmte Sachverhalte einfach unter den Tisch fallen zu lassen.

Als Beispiel: Natürlich wird ein Präsident der USA die US-amerikanischen Interessen gegenüber dem globalen Süden vertreten. Die Hautfarbe und sein Geschlecht spielen dabei (so gut wie) keine Rolle. Alles andere ist naiv und eine Illusion.

Denn natürlich profitieren schwarze Funktionseliten (s. Powell, s. Obama) in den USA von der Politik der USA und Schwarzer in den USA ist eine andere Nummer, als ein Schwarzer in bspw. Ruanda zu sein.

Damit kommen wir zu einem Element der Funktion von "diversity" aus meiner Sicht: während ein "identitätspolitischer" Fortschritt suggeriert wird, verändert sich an den grundlegenden Machtverhältnissen gar nichts. Es ist die Illusion eines Fortschritts, welcher zugleich mit medialer Macht dieses Narrativ zu bestimmen durchgesetzt worden ist. Dass diese mediale "Meinungsmache" in die Parteien hineinwirkt, hat bereits Albrecht Müller beschrieben. Seit der Existenz von sozialen Medien ist es schlimmer geworden.

Dazu gesellt sich das Erinnerungsvermögen eines Fadenwurms (nur kurz): nach acht Jahren Präsidentschaft hat es Obama nicht einmal fertig gebracht Guantanamo zu schließen, Bin Laden wurde wurde ohne Verfahren ermordet, wie auch die Drohnenmorde fleißig weiter gingen. In Sachen "regime change": Libyen geht auf sein Konto und Syrien auch - incl. unserer "Flüchtlingskrise". Die Bankster haben sich bereichern können, während viele Menschen ihr Haus und zuhause verloren.

Diese Desillusionierung als Lektion in Sachen "Identitätspolitik" wurde jedoch nicht gelernt, sondern man beschloss (in den USA), mit doppelter Intensität auf H. Clinton zu setzen (weil "Frau" und daher "progressiv").
Und scheiterte erneut.

Das meinte ich auch mit meiner Überschrift.
Man führt die Partei "Die Linke" von Niederlage zu Niederlage und ist unwillig und unfähig, aus den Fehlern und gescheiterten Illusionen der "Identitätspolitik" zu lernen.

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