Am 10. November 1988 hielt Phillip Jenninger eine Rede zum 50. Jahrestag der Pogrome 1938. Sie kostete ihn seinen Job. Hatte er was falsches gesagt? Nicht wirklich. Das Problem war das der Stil der Rede sowie die Art wie Jenninger die Rede vortrug so wirkten als wolle er das Mitläufertum, das er treffend beschrieb, damit entschuldigen. Ignatz Bubis übernahm absichtlich große Teile der Rede für eine eigene am 9. November 1989 - niemand störte sich daran, denn bei Bubis war ja klar auf welcher Seite er stand.
Ähnlich erging es einem Polizeisprecher in den USA: nachdem ein Amokläufer mehrere asiatische Frauen in einem Massagesalon erschoss berichtete er über das Motiv des Täters, dieser hatte einfach einen schlechten Tag gehabt. Der Sprecher schaffte es das in einer Art rüber zu bringen als sei dies die normalste Sache der Welt und als hätte er Verständnis dafür das jemand seinen Frust auslässt in dem er Angehörige einer Minderheit erschießt.
Gysi wirft Wagenknecht&Co. anscheinend vor (habe den vollen Brief nicht) das sie ihre Stellungnahme unabhängig vom thematischen Inhalt den falschen Eindruck erweckt. Da könnte er recht haben.
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