ist ja schon komisch wie Ramelow meint, mit der Änderung/Relativierung seiner Wehrdienst-Pläne hin zu einer allgemeineren Zwangsdienst-Knechtung der Bürger seine frühere Forderung der Wehrpflicht entschärft zu haben, als ob das Grundproblem des Zwangsdienstes nicht im widerlichen und legitimationslosen Griff des Staatsapparats in die Freiheitsrechte der Bürger wäre… sonden das Problem lediglich im militärischen Bezug der "Wehrpflicht" gewesen wäre:
Ramelow selbst ergänzte in seinem entsprechenden Text, er wolle "aufgrund der vielfältigen Nachfragen zur Wehrpflicht (…) nachträglich ergänzend hinzufügen: Mir geht es zuallererst um ein verpflichtendes soziales oder gesellschaftliches Jahr, in dem Jede und Jeder zwischen 18 und 25 Jahren einen solidarischen Dienst an der Gesellschaft tun soll. Dieser Dienst kann beim THW, beim DRK, bei der Feuerwehr, in der Pflege oder eben in der Bundeswehr absolviert werden."
Das problem mit freiheitsfeindlichen totalitären Etatisten (und dazu gehören totalitäre vom linken Rand genauso wie die vom Rechten) ist halt, dass sie die Leben der Bürger - nicht nur in Puncto eines militärisch bedingten Todesrisikos, sondern vor allem auch in Puncto Lebenszeit, Arbeitskraft und Freiheitsrechte - als Verfügungsmasse des Staates sehen, die von der Politik nach Gusto eingezogen werden kann, wann immer es den Interessen der Etatisten entspricht.
Und was die aktuell ausgesetzte (nicht mal abgeschaffte) Wehrpflicht angeht:
Der einzige Grund, weshalb die Wehrpflicht sich überhaupt so lange nach dem Verlust ihrer Legitimation (welche war: die besondere Bedrohungslage bis zum Ende des kalten Kriegs) gehalten hatte - obwohl sie militärisch außerhalb einer akuten Bedrohungslage nichts bringt, für die Bundeswehr mehr Ausgaben und gebundene Energie als Nutzen brachte und sich auch der Quatsch von wegen "bessere Einbindung der BW in die Zivilgesellschaft" schon lang und breit wie auch die vermeintliche "Wehrgerechtigkeit" als totale Lüge entlarvt war und im übrigen ohnehin keine ausreichende Legitimation für den Außerordentlichen Einschnitt eines Zwangsdienstes in die Freiheitsrechte der Bürger war…
… ja der einzige tatsächliche Grund für den so lange dauernden Forterhalt einer derart legitimationslosen Wehrpflicht war der, daß es ohne Wehrpflicht faktisch auch keine Zivildienstleistenden mehr gegeben hätte, und die eben tatsächlich im Pflegebereich als unbezahlte Arbeitskräfte eingeplant waren. Da hatte die Politik nämlich Schiss vor den Kosten, die es den Staat deutlich mehr kostet, wenn er die ganzen quasi-unbezahlten Zwangsdienst-leistenden Sklaven durch regulär angestellte (sprich: v.a. regulär bezahlte) Pflegekräfte ersetzen muss.
Nun möchte Ramelow in gewohnter etatistischer Missachtung der Freiheitsrechte der Bürger und ihrer Selbstbestimmung über ihr Leben eine Neuauflage eines Zwangsdienstes. Nein Danke. Und nein, Ramelow, da macht's keinen Unterschied, ob du erst "Wehrpflicht" sagst oder das dann relativierend und generalisierend zu einem allgemeinen Zwangsdienst erweiterst.