>Wer sich dem illusionären Ziel der Loslösung von Materie verschreibt, sieht sie als letzlich verzichtbare Krücke und behandelt sie auch so, inklusive eignen Körper.
Da muß ich doch arg widersprechen, zumindest bei dieser recht uneingeschränkten Formulierung:
Das Christentum glaubt an die Existenz einer Seele, die unabhängig vom Körper existieren kann und nach dem Tod von den Fesseln der physischen Existenz befreit existiert
(die Christen klären allerdings nicht, warum die Seele erst mit der physischen Existenz [Geburt, Zeugung oder was auch immer] erscheint, auch dies merkte Lem an).
Dennoch sind gläubige Christen nicht unbedingt für Vernachlässigung ihres Körpers berüchtigt.
Ähnliches findet sich in anderen Glaubensstrukturen.
Ich stimme Dir aber insoweit zu:
Wer das physische als überflüssig / reines Instrument betrachtet vergißt, daß wesentliche Teile dessen, was gerne als "Seele" bezeichnet wird, hiervon geprägt ist.
Ein Wegfall des physischen würde m.E. nach die "Seele" drastisch verändern.
Das ist auch etwas, was Arthur C Clarke in seinen Odyssee-Romanen vernachlässigte (Bowman wurde zur unsterblichen Seele transformiert, später HAL 9000 und Dr. Floyd)
In der Umkehr: Die "Seele" als unveränderlich anzunehmen, vernachlässigt die physische Existenz.
Hach, genug philosophiert für heute und diese Uhrzeit :)