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Checker-Bunny und Co.

rotten sheep of evil schrieb am 20. März 2006 17:09

> Was ist ein "ey, Checker-Bunny"?
Eine Tussi mit Durchblick

> Das Problem ist, dass viele von denen im Hinblick auf Bildung und
> soziale Umgangsformen grob vernachlässigt sind.
Ja und wer und wo soll die fehlende Sozialisation nachholen? Am
Arbeitsplatz kann das ja offensichtlich nicht stattfinden, also wo
soll das passieren?
In Kursen vom Arbeitsamt?
Im Zweifelsfall kreiert man hier schnell ein dauerarbeitsloses
Lumpenproletariat, Tagelöhner. Ich rate einfach mal, das die Unruhen
in den Banlieus derartigen Ursprung haben.

> Da hätte schon viel früher was dran getan werden müssen. Viele
> schreien "Die Eltern müssen...", oder "Die Lehrer müssen..." aber die
> Eltern haben entweder keine Zeit, weil sie arbeiten müssen um die
> Bande durchzufüttern oder sind selber grob sozialvernachlässigte
> Arbeitslose. Und die Lehrer stehen vor einer wilden Horde von 35
> durcheinanderbrüllenden Kindern mit jaulenden Handys und sind froh,
> wenn sie die Bande mal für 10 minuten ruhig stellen können.

Das ist ein schöner Absatz, weil er (selten auf tp) mal keine Schuld
verteilt. Ich selbst hacke gerne auf Lehrer ein, weil sie ein
persönliches Feindbild aufgrund schlechter Erfahrungen sind, aber
Hand aufs Herz, ich würde mich zu aktuellen Konditionen sicher nicht
einer Meute von halbwüchsigen Monstern stellen. Und für Eltern sieht
es ja kein deut besser aus, selbst mit bestem Wissen und Gewissen
kann man ein kleines Monster heranzüchten was einem dann über den
Kopf wächst. Es ist ein gesellschaftliches Problem, doch die
Gesellschaft lacht sich eins und sagt, selbst Schuld. Wir wollen
damit nichts zu tun haben. Thematisiert wird sowas doch nur, wenn ein
Kind mal wieder ausrastet und Mitschüler erschießt oder sich sonstwie
als Sozialversager profiliert. Die Verantwortung haben dann immer die
Lehrer oder die Eltern. Beide haben aber nur begrenzten Einfluß.

> Wer soll da den Kindern "Benimm" beibringen?
Die Super-Nanny? Ich habe da keine Lösung, die Eltern müssen
arbeiten, Lehrer sind überfordert, dem Rest geht das Problem am Arsch
vorbei, bzw. der überlegt, wie sich die schnelle Mark mit der Brut
verdienen läßt.

> Als "wir" klein waren, hat die Mutter den Kindern zu Hause die
> sozialen Umgangsformen beigebracht.
Kann ich nicht bestätigen, meine Mutter war bereits mit Arbeit oder
Studium beschäftigt, aber ich hatte das Glück einer bodenständigen
Großmutter. Aber wer hat sowas heute noch?

> Im Grunde ist ein großer Teil der Misere, dass eine Familie sich mit
> einem einzigen Einkommen nicht mehr sinnvoll finanzieren kann.
Zumindest nicht Normalverdiener, aber die Lösung kann nicht lauten
"Frauen an den Herd". Und Männer am Herd bekommen imho Neurosen, weil
sie zwar die gleiche Arbeit machen müssen, dafür aber
gesellschaftlich keinen Platz bekommen, wie etwa eine 3-fache Mutter.

> Kinder sind teuer. Eltern sind weniger flexibel und verdienen oft weniger
> als Kinderlose.
Richtige Analyse. Aber wer sich in diesem Staat nicht lautstark
wehrt, ist eh der Gekniffene. Hier ist politische Phantasie gefragt.

> da müsste grundsätzlich was geändert werden. Wenn man mit
> "Benimm-Kursen für Asoziale" oder ähnlichem Mist anfängt doktort man
> nur an den Symptomen herum.
Meine Antwort darauf würde jetzt zu lange dauern, die Zeit habe ich
einfach nicht mehr, aber es ist nicht das Denken eines Schafes, die
Herde zieht zumindest grad woanders hin.

> Gruß
> Schaf
Gruß

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