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  • 1FC

mehr als 1000 Beiträge seit 02.02.2011

Re: Rapide Klimaveränderung damals vs. heute

Rapide Klimaänderungen, verbunden mit einem rapiden Anstieg des Meeresspiegels, gab es schon oft, weit vor dem menschlich verursachten Klimawandel.

Da du im Plural adressiert hast und ich in diesem Thread auch einen Beitrag loswerden durfte (ja, der seeeehr lange), möchte ich das gerne kommentieren.

Du hast Recht!
(jedoch erst mal ohne deinen Zusatz „rapide“(1))

Es gab in der Tat schon immer kalte Perioden und ebenso auch warme Perioden (2). Aktuell leben wir bekanntlich im sogenannten Holozän, eine warme Zeitepoche, welche -vereinfacht- vor ca. 12.000 Jahren im Grunde die Eiszeit ablöste. Ob man das „rapide“ nennen kann, ist dabei Ansichtssache.
Allerdings hast du insofern Recht, daß es auch in den relativ stabilen Phasen, Phasen gab, die auf abrupte Temperatursprünge hindeuten. So gab es auch in Kältezeiten Temperaturerhöhungen in relativ kurzen Zeiträumen. Die sogenannten Interstadiale. Dafür gibt es verschiedene Vermutungen, eine davon ist daß durch zunehmenden Niederschlag sich auch die tropischen Moor- und Sumpflandschaften enorm ausgedehnt hatten und dadurch such enorm viel Methan freisetzten.
Kurz: Die verschiedenen Erklärungsmodelle dafür, finde ich heute auf dieser Erde nicht wieder. Eher im Gegenteil…
Allerdings greifen da sehr viele Einflußmöglichkeiten ineinander, es ist nicht einfach so etwas trotz guter Methoden mit Sicherheit zu bestimmen.
Das heißt also, daß auch ohne den Einfluß von uns Menschen sehr wahrscheinlich sämtliches Eis mit der Zeit auch wieder abtauen würde - mit all den beschriebenen Konsequenzen. Sogar inklusive einer Änderung der Erdachse (das Schmelzen, also Aggregatzustand von fest auf flüssig führte zu einer „Unwucht“).

Das ist übrigens auch genau der Grund, weshalb ich persönlich solche Begriffe wie „Klimawandel“ nicht benutze. Es ist in meinen Augen schlicht und einfach irreführend. „Menschengemacht“ davor zu klatschen macht es dabei in meinen Augen auch nicht besser, denn wie du ja richtigerweise sagst, das Klima „wandelt“ ob mit Menschen oder ohne. Auch zähle ich nicht irgendwelchen Pro-Kopf-CO2-Ausstoß oder hantiere mit Grad Celsius Zielen.

Ich nenne es für mich lieber den Raubbau an der Natur. Denn da ist nahezu alles drin, was sämtliche Kreisläufe unserer Erde beeinflusst bzw. beeinflussen kann und nicht „nur“ das Verbrennen von eingelagerten fossilen Brennstoffen.

Wie kann das sein, wenn dafür gerade nur die Menschheit verantwortlich sein soll?

(1) Und jetzt kommen wir zum Thema rapide… Im Grunde die gleichen Forscher von denen du weisst daß es schon „immer“ warme und kalte Phasen gab, schlagen Alarm und weisen darauf hin, daß zum Beispiel das Festlandeis von Grönland rapide an Volumen verliert. Temperatursprünge lassen sich dabei nicht wie im Falle der Interstadiale (s.o.) erklären. Weder haben wir enormen Vegetationszuwachs in Form von Mooren und Sümpfen (im Gegenteil, wir zerstören alles), noch lassen sich Wechselwirkungseffekte wie zu der Zeit erkennen. So konnte bei den eiszeitlich abrupten Temperaturschwankungen analysiert werden daß eine wärmere Nordhalbkugel auf eine kältere Südhalbkugel traf und umgekehrt. Also daß z.B. das Grönlandeis schmolz, das Antarktiseis nahm zu. Heute verlieren beide ziemlich rapide. So rapide daß Forscher bei Bohrungen im Eis, um Bohrkerne für Analysen zu gewinnen, an verschiedenen Stellen bereits in unterirdisches Wasser bohrten, womit selbst die nicht gerechnet haben und überrascht eine andere Stelle suchen mussten. Wenn das so weiter ginge, könnte das Grönlandeis in ca. 1000 Jahren (so heisst es) komplett verschwunden sein. Das wäre dann nicht mehr rapide, das wäre eher ein nie dagewesener bzw. noch nie erforschter Turbo. Oder hast du eine Erklärung dafür?

Es ist vollkommen klar, dass der Anstieg des Meeresspiegels für Ansiedler der Küstenregionen sehr problematisch ist.

Ja klar, stimmt. Nur ist das zu kurz gedacht. Natürlich wird es Regionen geben, die nicht so betroffen wären bzw. anders betroffen wären. Die Eskimos freuen sich vielleicht auf ein kaltes Bier in kurzer Hose. Dafür sind andere Regionen umso stärker betroffen. Und dann wird deren Problem zu unserem Problem. Ich denke das gibt dann Mord und Totschlag. Dann wäre der Mensch, zumindest der betroffene, wieder zurück im Survival of the fittest Modus.

Was tut das zur Sache?

Eine ganze Menge!
Mehr Menschen machen auch mehr kaputt.
Und zwar solche Dinge, die der Natur/Erde helfen würden die für uns optimalen Klimabedingungen halbwegs auszugleichen. So vernichten wir tagtäglich mit dem Abholzen der (Regen-)Wälder nicht nur unsere wervolle „Lunge“ sondern auch den Lebensraum vieler Arten. Daß unser Zumüllen des Planeten, das Vergiften des Bodens, das Eingreifen in den Wasserkreislauf und so weiter… auch nicht gerade dazu beiträgt, dürfte auch ohne Forschung halbwegs einleuchten.
Und daß das von immer mehr Menschen getan wird, ist übrigens ein Problem, das sich keiner zu trauen scheint öffentlich anzusprechen. Denn bei der extremen und stetig steigenden Bevölkerungszahl auf diesem Planeten würde es dann zum Verteilungskampf kommen. Und ratet mal, wer wen dann vernichten wird.

Fazit: Ja, das gab es schon „immer“ (ob immer weiß allerdings auch kein Mensch ;) ), solch eine rapide Entwicklung jedoch nicht bzw. nicht mit bisherigen Modellen erklärbar. Es ist das Tempo, das Anlass zur Sorge gibt.
Das lässt auch den Schluss zu und legt mehr als nahe, daß der Mensch das massiv beeinflusst. Der Mensch sozusagen als Katalysator. Und je mehr wir weiterhin kaputt machen desto schlimmer wird es auch. Wenn nämlich z.B. das Eis UND der Wald irgendwann weg sind, dann kannste hier Mad Max spielen…
So oder so schadet es nicht, wenn der Mensch den Prozess wieder etwas bremsen könnte, um Zeit zu gewinnen. Sind wir Menschen das nicht der Menschheit schuldig?
—> Persönliche Meinung: Das wird aber leider nicht funktionieren, denn dafür ist der Mensch einfach zu (selbst-)zerstörerisch!

In diesem Sinne, Baxter
-~-~-~-~-~-~~-~-~~-~-~
(2) Woher wissen wir das überhaupt? Also das mit der Eiszeit, mir den verschiedenen Epochen etc. War etwa jemand live dabei?
Würde ich jetzt so „argumentieren“ wie viele hier im Forum, würde ich wohl behaupten daß das gar nicht bewiesen ist, oder daß das von der Lobby/Politik/selber eintragen gekaufte Studien sind und was weiß ich nicht alles. Ich muss jedes Mal schmunzeln wenn ich so was in einem Beitrag lese. Also wenn einer schreibt daß es vor x Jahren ja schon mal wärmer war, gleichzeitig daran zweifelt daß es heute aus anderen Gründen so wäre.
Die Seriösen unter uns wissen, daß die Erkenntnisse im Grunde genauso bzw. ähnlich gewonnen wurden, wie auch die Daten heute.

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