Comran schrieb am 1. Juni 2006 11:08
> Nicht in Korrelation. Arbeitslosigkeit macht zwar insofern das
> Kapital reicher, indem sie durch Optimierung und Kündigung Kosten
> sparen. Aber andererseits wird keinem Arbeitnehmer gekündigt, wenn er
> rein wirtschaftlich benötigt werden sollte. Und kann man es
> wirtschaftlich denkenden Unternehmen verübeln, dass sie ihren Profit
> vergrößern? Dazu sind sie Unternehmer geworden. Die Alternative wäre
In Zeiten, wo der Marktwert eines Unternehmens fast vollständig
abgekoppelt ist von seinem wirtschaftlichen Erfolg, ja wo fallender
Marktwert Gewinne für Investoren bedeutet, entlassen Unternehmen
durchaus auch Arbeitnehmer, wenn sie wirtschaftlich unabdingbar sind.
Natürlich nur, wenn es als Ad-Hoc-meldung gut verwertbar ist.
Die Pre- und After-Sales-Dienstleistungen der Unternehmen haben arg
nachgelassen, die betreffenden Kosten werden immer mehr auf
nachgeordnete Unternehmen verlagert, die aber keine Mehreinnahmen im
Markt generieren können, sondern sich dafür in ständigen
Neugründungen entschulden und so diese Kosten weiter sozialisieren
(trägt dann jeder über Konkursausfallgeld, immer mehr steigende
Bankgebühren, Steuererhöhungen durch Einnahmenausfall des Fiskus etc.
pp.). Ich habe jetzt 15 Jahre als Händler verschiedener Unternehmen
die "Optimierung" der Kundenbeziehungen miterlebt. Von der
Zentralisierung der Ersatzteilversorgung (was regelmäßig in einer
Verlängerung der Lieferzeiten endete) bis hin zur Marktereinigung
durch Konkurrenzaufkauf (was zum Verschwinden guter Produkte und zur
Etablierung schlechterer Technik aufgrund fehlendem Konkurrenzdruck
führte). Abgefangen an der Kundenfront haben wir es - inklusive der
Preiskriege, die die Margen in den 15 Jahren gegen Null schmelzen
ließen - und nicht zuletzt auch in der berühmten "Servicewüste
Deutschland" endeten, weil die supportorientierten Fachunternehmen
natürlich nur noch supportwerte Produkte handelten, bei denen sie den
Gewinnausfall beim Handel durch Einnahmen im Support kompensieren
konnten (übrigens ein Grund, warum Dienstleistung so exorbitant teuer
geworden ist).
Du bist sehr blauäugig, wenn du tatsächlich denkst, daß
wirtschaftlich notwendige rbeitnehmer im Betrieb verbleiben. Speziell
Kapitalgesellschaften arbeiten kursorientiert - und je nach
Eignerstruktur sogar kurswechselorientiert (also mit möglichst hohen
Kursschwankungen). Der wirtschaftliche Erfolg, ja das wirtschatliche
Überleben des Unternehmens ist inzwischen uninteressant geworden. Die
Börse ist kein Parkett für Langfristinvestoren mehr, sondern ein
Spielplatz für Harsardeure und Lottospieler. Unternehmen, die als
gesund gelten, haben in den meisten Fällen hohe Anteile der
Unternehmensanteile fern vom Markt fest geparkt, um eben nicht von
Ad-Hoc-Meldung zu Ad-Hoc-Meldung getrieben zu werden.
CU
> Nicht in Korrelation. Arbeitslosigkeit macht zwar insofern das
> Kapital reicher, indem sie durch Optimierung und Kündigung Kosten
> sparen. Aber andererseits wird keinem Arbeitnehmer gekündigt, wenn er
> rein wirtschaftlich benötigt werden sollte. Und kann man es
> wirtschaftlich denkenden Unternehmen verübeln, dass sie ihren Profit
> vergrößern? Dazu sind sie Unternehmer geworden. Die Alternative wäre
In Zeiten, wo der Marktwert eines Unternehmens fast vollständig
abgekoppelt ist von seinem wirtschaftlichen Erfolg, ja wo fallender
Marktwert Gewinne für Investoren bedeutet, entlassen Unternehmen
durchaus auch Arbeitnehmer, wenn sie wirtschaftlich unabdingbar sind.
Natürlich nur, wenn es als Ad-Hoc-meldung gut verwertbar ist.
Die Pre- und After-Sales-Dienstleistungen der Unternehmen haben arg
nachgelassen, die betreffenden Kosten werden immer mehr auf
nachgeordnete Unternehmen verlagert, die aber keine Mehreinnahmen im
Markt generieren können, sondern sich dafür in ständigen
Neugründungen entschulden und so diese Kosten weiter sozialisieren
(trägt dann jeder über Konkursausfallgeld, immer mehr steigende
Bankgebühren, Steuererhöhungen durch Einnahmenausfall des Fiskus etc.
pp.). Ich habe jetzt 15 Jahre als Händler verschiedener Unternehmen
die "Optimierung" der Kundenbeziehungen miterlebt. Von der
Zentralisierung der Ersatzteilversorgung (was regelmäßig in einer
Verlängerung der Lieferzeiten endete) bis hin zur Marktereinigung
durch Konkurrenzaufkauf (was zum Verschwinden guter Produkte und zur
Etablierung schlechterer Technik aufgrund fehlendem Konkurrenzdruck
führte). Abgefangen an der Kundenfront haben wir es - inklusive der
Preiskriege, die die Margen in den 15 Jahren gegen Null schmelzen
ließen - und nicht zuletzt auch in der berühmten "Servicewüste
Deutschland" endeten, weil die supportorientierten Fachunternehmen
natürlich nur noch supportwerte Produkte handelten, bei denen sie den
Gewinnausfall beim Handel durch Einnahmen im Support kompensieren
konnten (übrigens ein Grund, warum Dienstleistung so exorbitant teuer
geworden ist).
Du bist sehr blauäugig, wenn du tatsächlich denkst, daß
wirtschaftlich notwendige rbeitnehmer im Betrieb verbleiben. Speziell
Kapitalgesellschaften arbeiten kursorientiert - und je nach
Eignerstruktur sogar kurswechselorientiert (also mit möglichst hohen
Kursschwankungen). Der wirtschaftliche Erfolg, ja das wirtschatliche
Überleben des Unternehmens ist inzwischen uninteressant geworden. Die
Börse ist kein Parkett für Langfristinvestoren mehr, sondern ein
Spielplatz für Harsardeure und Lottospieler. Unternehmen, die als
gesund gelten, haben in den meisten Fällen hohe Anteile der
Unternehmensanteile fern vom Markt fest geparkt, um eben nicht von
Ad-Hoc-Meldung zu Ad-Hoc-Meldung getrieben zu werden.
CU