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  • goldeneye_1

mehr als 1000 Beiträge seit 01.06.2004

re

> Es wird nur das gleiche oder mehr mit immer weniger Menschen
> produziert.Siehe Autoindustrie, dort sind die Pr. Steigerungen
> bei einem Modellwechsel enorm. Nicht umsonst werden
> dort weltweit zigtausende Menschen entlassen.
Ähm ... in der Automobil- und Zulieferindustrie sind allein in
Deutschland in den letzten 10 Jahren 600000 neue Arbeitsplätze
geschaffen worden
(http://www.heise.de/tp/r4/artikel/22/22729/1.html). Wie paßt das ins
Bild?


> > Der Autor leitet aus dem gestiegenen BIP eine Produktivitätsteigerung
> > ab - was allein aufgrund der vernachlässigten Inflation Humbug ist.
> Nein.
Vgl. 4. Abschnitt des Artikels.

> Beim Frisör wird dann, ganz nach Kapitalistischer Manier
> die Löhne gekürzt und Arbeitszeiten verlängert.
> In meiner Stadt hat ein Frisör mittlerweile bis 21.00 Uhr
> geöffnet, ein anderer billig Frisör soll nicht mal gelernte
> Frisöre beschäftigt haben.
> Anonsten geht der Trend zum vermieteten Frisörstuhl.
> Auch hier gibt es also Pr. steigerungen ohne das die
> Preise steigen sondern wiederum auf den Knochen der
> Angestellten.
Der Frisör schneidet trotzdem nicht mehr Haare. Du bist doch
Hobby-VWLer: Produktivität = Output/Input.

> Solange die Pr. steigerungen sich nicht auf die Löhne auswirken
> gibts es da ein Problem, ja.
Zum Teil stimmt das. Wenn ich eine Fabrik mehr produzieren lasse und
weniger Ressourcen dafür einsetzen muss, dann steigt die
Produktivität. Ok, nun hätte ich also (z.B.) 5%
Produktivitätszuwachs. Dann kommt zum einen der Gewerkschaftler und
will 5% mehr Lohn und der Hartz IV Protestant will 5% mehr ALG II.
Ich kann jeden zusätzlich verdienten € nur einmal ausgeben. Egal
wofür ich ihn nun ausgebe - ist er weg, kann ich ihn nicht mehr
investieren. Ohne Neuinvestitionen entstehen keine neue Arbeitsplätze
und Erneuerungsinvestitionen wird es zunehmend schwieriger,
bestehende Arbeitsplätze zu erhalten. Funktionieren tut das Werk in D
letztlich nur noch dadurch, dass man versucht, über den Preis zu
verkaufen. Das alles müßte nicht sein, wenn man gezielte,
investitionsfördernde Politik betreiben würden (was etwas anderes ist
als neoliberale Angebotspolitik - vgl. Schweden mit den USA).

> Alte werden in der Regel in
> Altersheime abgeschoben. Natürlich gibt es sehr viele Ausnahmen,klar
> aber die Regel ist das Altersheim.
Die Regel ist ganz klar nicht das Altersheim. Im Schnitt sind nur 30%
der verstorbenen über 70-jährigen Heimbewohner. Es stimmt allerdings,
dass bereits heute sich viel zu wenige genug um ihre Eltern kümmern,
ich behaupte nicht, dass die restlichen 70% im verwendetenbesuchten
Schlaraffenland leben. Es gibt keine Garantie für fürsorgliche
Kinder, aber keine Kinder sind mit 100% Sicherheit nicht fürsorglich.

Gruß, ge

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