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719 Beiträge seit 02.07.2002

Schulden, Zinsen, Markt und Vertrauen

Im Grunde reden doch alle nur um den heissen Brei. Was
Wirtschaftswissenschaftler zwar genau wissen, aber niemals in aller
Klarheit sagen könnten, ist doch der einfache Zusammenhang zwischen
dem Vertrauen der Menschen in den Markt, den zirkulierenden Schulden
und den daraus erwachsenden Zinsen. Alle Marktakteure sind auf die
Schulden aller anderen Marktakteure angewiesen. Ohne Schulden würde
es praktisch kein Geld geben. Ohne Mehrverschuldung kein frisches
Geld. Geld bleibt IMMER virtuell, es ist das Serotonin des
Weltorganismus. Ist zuviel da, wird er verrückt und anschliessend
lahm, ist zu wenig da, fehlt die Motivation zur Entwicklung.

Die Aufgabe der Schuldner (Staaten, Konzerne, Institute aber auch
Individuen) ist es, genau soviel Schulden zu erzeugen, wie es dem
Organismus bekommen kann. Wir müssen diese "Schulden" (ich würde sie
eher als Vertrauen bezeichnen) nicht tilgen, solange wir den
Organismus gut und vernünftig gedeihen lassen. Universelle Prinzipien
sind das, denen selbst die Natur sich unterzuordnen verstand. Wir
tragen diese einfach nur weiter, in einen anderen Kontext, aber
dennoch gilt: wir müssen diese Prinzipien akzeptieren und gut nutzen.

Wenn wir das nicht schaffen, ob mit oder ohne Krise, dann enden wir
zusammen mit unserem Planeten wie ein jaemmerliches Virus, das nicht
in der Lage war, eine hybride Bindung mit einem Wirtskörper
einzugehen. Punkt.
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