Ich bin ganz gewiss kein "Transatlantiker" und halte die NATO nicht für ein zwingendes Naturgesetz, ABER in dieser doch recht feindseligen außereuropäischen Welt da draußen, in der nach ziemlich kurzer Ruhephase wieder zunehmend militärische Potenz und Fähigkeiten etwas gelten, sind wir stramm durchpazifizierten Deutschen doch ziemlich gut bei der NATO aufgehoben. Unsere marode Gurkentruppe taugt solitär nicht mehr für ihren originären Zweck der Landesverteidigung. Und wer soll es sonst machen? Die pazifistischen Klugscheißerkommentatoren oder gar die Artikelschreiber von Telepolis?
Dem Nowak kannst du doch kein Gewehr in die Hand drücken. Da müsstest du Sorge haben, dass er den eigenen Leuten (dieses elende "bürgerliche Gesindel"!) in den Rücken schießt, weil er insgeheim die Räterepublik herbeifabuliert...
So lange es keine Alternitive zur NATO gibt - zum Beispiel in Form einer "EVG" mit oder ohne (Beteiligung/Duldung durch) Russland, ist jedes NATO-Bashing und jede Austrittsforderung einfach nur lachhaft und unredlich. Die letzte Alternative zur EVG-Alternative als NATO-Alternative wäre, dass die Deutschen wieder langsam den aufrechten Gang in Sachen Verteidigungs- und Sicherheitspolitik üben. Das bedeutet Truppenaufstockung auf das 2+4-Vertragsniveau, massive technische Aufrüstung und selbstverständlich auch die Erlangung nuklearer Erstschlagfähigkeit. Letzteres ist mit dem heutigen politmedialen Mainstream unmöglich zu machen und auch sicher nicht alle in Europa wären davon vollauf begeistert.
Ergo;
Auf dem militarisch-geopolitischen Feld ist Deutschland blank und hochgradig inkompetent. Jegliche Kriminalisierung der NATO (so berechtigt sie auch sei) führt daher ins Nirvana. Allein der realpolitische Pragmatimus gebietet die fortbestehende Einbindung der BRD in die NATO.
Qui desiderat pacem, bellum praeparat
- dies ist das Handwerk und der Zweck der NATO, als größte internationale Militärmacht unserer Zeit (das ist keine stille Bewunderung, sondern eine nüchterne Feststellung)