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  • mustard mine

43 Beiträge seit 30.07.2024

Asien hat ein Problem, weil es dort keine NATO gibt

Sorum wird ein Schuh draus. Leider gibt es in Asien keine kollektive Sicherheitsarchitektur, wie sie die NATO in den Beziehungen der europäischen und nordamerikanischen Staaten darstellt. Die Staaten Asiens sind extrem verfeindet und weit davon entfernt, ein integriertes Verteidigungsbündnis auf die Beine zu stellen.

Tatsächlich wollten die USA vor vielen Jahren mal ein NATO-Äquivalent in Asien gründen, die SEATO (South East Asia Treaty Organisation). Daraus wurde leider nichts, zu großem Nachteil der asiatischen Staaten bis heute. Die USA schlossen dann andere Sicherheitsbündnisse in der Region, ANZUS, AUKUS, JAROKUS. Und natürlich der Vertrag von San Francisco mit Japan. bzw. die Abkommen mit Taiwan.

Der QSD (Quadrilateral Security Dialogue), die sog. Quad-Gruppe war nie mehr als Gesprächsforum, da gibt es keine vertiefte Sicherheitskooperation. Es ist lobenswert, daß die USA immer wieder versuchen, im pazifischen Raum kollektive Sicherheitssysteme analog zur NATO etablieren zu wollen. Fakt ist aber auch, daß dies seit 70 Jahren leider nicht gelungen ist. Man muß sich Asien so vorstellen, wie Europa um 1910. Alles hochaggressive, nationalistische, imperialistische Staaten, die jenseits von bi- höchstens trilateralen Partialbündnissen ungewisser Intensität & Dauerhaftigkeit nichts zustandebringen.

Exemplum debit sind die chinesischen Schattenstaaten Pakistan & Nordkorea. Beides von China nuklear hochgerüstete imperiale Außenposten, die nach einem einfachen Prinzip funktionieren: Die Lokalfürsten dürfen sich intern alles, aber auch wirklich alles erlauben, morden rauben, vergewaltigen, totalste Volksausbeutung: Solange sie außenpolitisch treue Vasallen Chinas sind. Das ist der Deal und so werden Nordkorea & Pakistan seit Jahrzehnten von korruptesten Perversen ebenso beherrscht wie mißbraucht, zum Wohle Pekings. China nimmt sich ein Beispiel an der SPQR, also dem dem antiken Imperium Romanum. Rom regierte ganz genauso, die Präfekten durften sich alles herausnehmen, solange sie nur treu zu Rom standen.

Präziser noch: Rom entwickelte ein äußerst aggressives Staatsbürgeschaftsrecht, welches seine imperialistische Expansion über viele Jahrhunderte hinweg ermöglichte. Zum einen erhielt die civitas romanum lange Zeit nur eine absolute Elite. Wer römischer Bürger war, der war per definitionem reich, denn arme Leute wurden nicht eingebürgert. Der größte Trick der römischen Bürgerschaft war aber ihr Diplomatenstatus AUßERHALB ROMS. Intra muros, also IN ROM war der römische Bürger steuerpflichtig und dem Staat unterworfen. Außerhalb Roms (das nie mehr als die Stadt & ein paar Hügel drumrum umfaßte), außerhalb Roms war der römische Bürger völlig frei. Er war nicht steuerpflichtig, niemand konnte ihn rechtlich greifen, egal was er machte, Mord, Vergewaltigung, Raub, alles erlaubt. Außerhalb Roms, nicht innerhalb. Gleichzeitig war der römische Bürger eine Respektsperson auch in der Fremde. Denn die Fremden wußten: Tötet man einen römischen Bürger, dann schlagen die römischen Truppen alles kurz & klein. Somit wurde es für viele Römer (römische Bürger) ausnehmend attraktiv, Rom zu verlassen und das Imperium zu erweitern: Man war sein eigener Herr als Präfekt & sonstiger Lokalfürst, man konnte Sklaven halten wie man wollte, man konnte sich schicke Villen bauen, zahlte keine Steuern an Rom konnte aber sehr wohl welche im eigenen Sprengel für sich selbst erheben: Schlaraffia. Kluge Römer in der Fremde schmierten aber trotzdem

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