Ohne mich jetzt in Einzelheiten ergehen zu wollen und mich in behäbiger Besserwisserei zu ergehen, ist der Zustand im Kern beschrieben. Was soll ich auch noch groß argumentieren, wenn die Militärs selbst von Kampfeinsätzen zur Rohstoffsicherung schreiben. Nun, wie war das mit Köhler, Bundespräsident a.D.? Er war zu früh dran?
Aber eigentlich ist das auch egal. Sie schreiben jetzt das, was wir ihnen schon immer unterstellten und was in dieser überhaupt nicht friedlichen Nachkriegszeit schon lange Normalität darstellte. Auch wenn Deutschland da noch nicht mitspielen durfte und gelegentlich sogar nicht wollte.
Wolfgang Pohrt, der als Zeuge für linke Kritik vom Autoren zitiert wird, war sicher ein interessanter Autor, der in meinen Augen permanent zwischen Genie und Wahnsinn pendelte. Man wird für fast alles eine seiner Positionen zitieren können und für deren Gegenteil auch. Ich habe sehr wohl in Erinnerung, dass er sich für amerikanische Gewaltanwendung begeistern konnte, die damals noch wahrnehmbare Friedensbewegung mit irgendwelchen Nazibegriffen -womit sonst- belegte und den Einsatz von Atomwaffen gegen den Irak und , wenn ich mich nicht irre, gegen Palestinenser, forderte.
Das war in dem, was sich damals "links"nannte, zwar umstritten, es gab aber ausreichend viele, die das gut fanden. Sicher gab es auch Linke, die diese Forderung nach nuklearem Massenmord an Menschen, weil sie Iraker sind, zutreffend als wahnsinnige Ausdünstung eines kranken Gehirns sahen.
Aber Pohrt ist tot und sehr viele Iraker starben auch ohne genuked worden zu sein. Ich weiß nicht, ob man ihm, der sich als linker Kritiker gegen ,,Antiamerikanismus" profilierte, Unrecht tut, wenn man annimmt, dass das in seinem Sinn gewesen ist.
Für mich ist die Gefahr eines nächsten, eines großen, des finalen Krieges, mehr als realistisch geworden. Und eigentlich wissen das auch sehr viele, nur, und das ist verständlich, mag man es sich nicht eingestehen. Angesichts der eigenen Machtlosigkeit. Es ist der Elefant im Raum, der nicht gesehen werden will. Die warpigs mögen glauben, sie können den Krieg gewinnen, begrenzen, die Folgen für sich selbst kontrollieren. Als wenn Militärs jemals etwas gescheit prognostiziert hätten. Was hätte man tun können. Wahrscheinlich nichts. In jedem Fall, das beschrieb der Autor zutreffend, nicht Grün wählen.
Eine linke Gegenwehr gibt es nicht mehr und als sich vor einiger Zeit Menschen zusammen taten, um eine Friedensbewegung neu zu beleben, war die einzige Reaktion von links, rauszufinden, warum die dort agierenden das nicht durften. Eigenes brachte man nicht zustande, aber man bewies sich erneut, wie viel besser und klüger man ist.
Ich war, das sei gestanden, auch einige Male am Brandenburger Tor, habe aber von dem, was Kritisiert wurde, nichts wahrgenommen. Sicher fehlte es an der notwendigen Wachsamkeit oder ich bin tief in meinem Herzen ein rechter, antisemitischer Esotheriker, weil ich es nicht für hinnehmbar halte, meine Kinder im atomaren Höllenfeuer sterben zu lassen.
Die Linke aber ist ganz woanders angekommen. Sie spielt zum Tanz auf der Titanic, zählt die Anzahl der Geschlechter, legt fest, wie andere Menschen korrekt zu sprechen haben. Mit Ausdauer suchen und finden sie überall Rechte, Sexisten, Rassisten und der Elefant? Da ist kein Elefant . Wo soll der sein?
Und auch deshalb sind die Zustände so, wie der Autor sie beschreibt. Und das ist nur der Anfang.