/Rak schrieb am 19.12.2021 19:55:
Erstens sind die deutschen teilgehabten Atombomen Freifallbomben, die irgendwie ins Ziel gebracht werden müssen von Bombern. Bisher war das der Pavia Tornado, neu sollen es wohl F-18 werden. Nur haben die eben mit der Bombenlast eine maximale Einsatzreichweite von unter 1000km. Wenn also wieder mal Polen angegriffen verteidigt werden soll oder Tschechien, dann kann man die Einsetzen. Für einen schnellen Einsatz außerhalb von Mitteleuropa sind die Dinger aber gar nicht geeignet. Dazu müsste man die Bomber mit den Bomben erst mal aufwendig z.B. in den Osten verlegen.
Angeblich sind die taktischen Atomwaffen in Büchel dafür gedacht feindliche Truppenkonzentrationen anzugreifen, nicht feindliche Städte einzuäschern. Da sie nur im Verteidigungsfall eingesetzt werden sollen ist es kein Problem das ihre Reichweite nur bis zur NATO-Grenze reicht, denn die müsste ein Angreifer ja erst mal überschreiten.
Jetzt kann man natürlich die Frage wie sinnvoll es ist das eigene Gebiet im Kriegsfall mit Atombomben zu verseuchen. Aber das ist immer schon die Krux des Verteidigers gewesen: Kampfhandlungen und Zerstörung finden als erstes immer im eigenen Land statt. Es sei denn er kommt dem Angreifer mit einem Präventivkrieg zuvor, dann ist er der Angreifer.
Ich bin kein Fan von Atomwaffen, aber die Stationierung in Büchel ist die defensivste Aufstellung die ich mir vorstellen kann - eine offensive Verwendung ist wegen der fehlenden Reichweite einfach nicht möglich. Alle anderen Aufstellungen, selbst die Zweitschlagarsenale welche die Atommächte praktisch vorhalten müssen, sind zwangsweise immer auch Erstschlagfähig. Sollte ein Abzug aus Büchel dazu führen das diese z.B. nach Polen verlegt werden würde das selbst auf dem westlichsten Flugplätzen eine deutliche Eskalation der Beziehungen NATO-Russland bedeuten.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (20.12.2021 09:17).