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Dirigierte Bauern?

oyan schrieb am 28. April 2009 08:00

> Was hat die äußere Beherrschung Eurasiens mit Internationalismus zu
> tun? Selbst wenn sich dann ein monolithischer Kapitalismus bildete,
> weshalb sollte gerade dies dann mit linken Vorstellungen
> übereinstimmen?

Diese auessere Beherrschung Eurasiens ist das Ziel eines
Internationalismus in der Gestaltung des globalen Neoliberalismus. Es
bildete sich dann ein  monolithischer Kapitalismus, da die jetzigen
noch aktiven Rivalen machtpolitisch ausgeschaltet waeren und sich
folglich in ihren wirtschhaftlichen Niedergang, bzw. Vasallenstatus
fuegen muessten (siehe PNAC, Mackinder, Brzezinski, Kissinger). Die
maechtigsten Konzerne und Banken, die den globalen Handel
kontrollieren, haben ihre Operationsbasen vornehmlich in New York und
London. Daher operieren USA und GB seit ~100 Jahren aussenpolitisch
auch immer gemeinsam, gleichgueltig, unter welchen Parteien und
Regierungen.
Ein solcher Weltkapitalismus entspricht in vielen Aspekten dem
Erscheinungsbild des britischen Empire auf dem Hoehepunkt seiner
Macht, etwa zu der Zeit, als Marx es kennenlernte und erlebte. Er
ging daher auf die Frage verschiedener Nationen und Kultuten nicht
tief ein. Er sah eine solche Organisation der Welt, in der Nationen
und Kulturen quasi verschwunden waren, offenbar bereits als gegeben
und als Vorstufe fuer einen zu erringenden Sozialismus.
Darueberhinaus ist das sozialistische Bild vom Menschen ohnehin aus
Gruenden der Gleichheit und Gerechtigkeit internationalistisch
gepraegt.
Die _Analyse_ zumeist nichtsozialistischer Antiimperialisten lautet
daher, dass der imperialistische Neoliberalismus sich der
sozialistischen Bewegung bedient, um ihm den Weg politisch in der
Wahrnehmung der Oeffentlichkeit zu ebnen, es muessten allgemeine
Werte der Menschheit den rueckstaendigen Kulturen
nahegebracht/beigebracht/aufoktroyiert/aufgezwingen werden.
Da die sozialistische Bewegung aufgrund ihrer Schwaeche nicht die
entscheidende Gestaltungsmacht hat, kann sie nicht dafuer
gewaehrleisten, dass _ihr_ internationalistisches Konzept ordentlich
implementiert wird, sondern sie leistet lediglich die Vorarbeit fuer
den neoliberal kapitalistischen Internationalismus, um die Kulturen
zwecks Marktzugriffes zu zerstoeren.
Der _Vorwurf_ etlicher
haeufig konservativer Verteidiger national entstandener
demokratischer Verfassungen lautet, dass sozialistische Fuehrungen
absichtlich die Souveraenitaet nationaler Staaten aushebelten und in
den dann entstehenden uebernationalen faschistoiden Strukturen mit
den kapitalistischen Eliten lediglich um die Fuehrung rivalisieren
wuerden.
Als Beleg hierfuer kann z.B. die Geschichte der Sozialdemokratie und
Labour Party von der Fabian Society bis Tony Blair herangezogen
werden.

> Gegenfrage: Vielleicht sind die Linken gar nicht so, wie du sie dir
> vorstellst oder uns vorzustellen versuchst?

Das ist es ja, wer _sind_ denn "die Linken"? Spielen sie auf dem
Schachbrett von Brzezinski, Mackinder und der Finanzmagnaten und
verstehen es nicht? Sie ziehen nicht die Figuren, also werden sie
selber auf aufs Feld plaziert?

nyx


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