edgar666 schrieb am 6. Juli 2010 13:35
> Merke: Der gallische Hahn springt als notorisch eitler Günstling auf
> alles, was nicht bei drei auf der Stange Geld sitzt. Frankreich ist
> Postengeil, gern ein Posten mitten auf einem großen Haufen Geldes.
> Und wie L´Oreal-Parfum zum Himmel stinken darf er auch.
Frankreich ist viel einfacher und eines der Hauptprobleme im
frankophonen Afrika ist es dass die dieses Einfache 1:1 da
drübergestülpt haben:
Der Zettel ist alles. Bist Du Absolvent einer der grandes écoles
darfst Du oben Platz nehmen. Bist Du Absolvent einer "normalen" Uni
darfst Du ein guter Ingenieur sein wenn Du das Glück hast sehr
schnell fertig zu sein und (sehr) jung bei Einstellung. Ansonsten
bekommst Du das Zweijahresroulette bis ans Lebensende.
Wenn Du gar nicht studiert hast versuche dich im geschmähten Handwerk
(das gilt in Frankreich als schmutzig, schäbig, unwürdig - alle
wollen im warmen Haus sitzen aber keiner will es bauen, daher sind
mittlerweile einige deutsche Handwerker in Frankreich tätig...) oder
werde Straßenkehrer.
Die Hierarchie ist klar festgelegt, sie entscheidet sich nach deinem
Bac bzw nach dem Bac plus weiterführende Aufbauschulen (Bac plus
...).
Der richtige Aufnahmezettel und der richtige Abschlusszettel geben
Deinen ganzen Weg vor. Da gibt es keine vertikale Auf- und
Abstiegsschneise mehr wie bei uns in Deutschland (obwohl man das mit
Bachelor / Master ja auch bei uns abschaffen möchte, ist schliesslich
viel einfacher einen Bewerber nur nach dem Zettel bewerten zu müsse).
Berufserfahrung zählt in Frankreich nichts, Dein Zettel, auch wenn es
vor 20 Jahren war als Du ihn gemacht hast, bleibt Dein Lagepunkt in
der Hierarchie.
<semi ot>
In Afrika (frankophone) führt das dazu dass alle die es sich leisten
können sündhaft teure Kurse für die Kinder bezahlen dass sie mit 4
schon rechnen können und ihr Abi (Bac) schon mit 17 machen, dann muss
für viel Geld studiert werden (hohe Studiengebühren aber miserable
Ausstattung) und dann - da man den richtigen Zettel hat - versuchen
in der Verwaltung oder in einem der Konzerne die dort sitzen
(meistens französische) unterzukommen. Das gelingt etwa 30% und der
Rest sitzt danach auf der Straße - wie der, der gar nichts gemacht
hat oder ein Handwerk gelernt hat. Letzterer verdient sich wenigstens
noch ein bisschen Geld indem er Tische zimmert (als Beispiel).
Selber etwas aufbauen dort tun eher diejenigen, die Geld in den USA
verdient haben und mit diesem Geld zurückkommen um selbständig etwas
anzufangen/zu gründen.
</semi ot>
> Merke: Der gallische Hahn springt als notorisch eitler Günstling auf
> alles, was nicht bei drei auf der Stange Geld sitzt. Frankreich ist
> Postengeil, gern ein Posten mitten auf einem großen Haufen Geldes.
> Und wie L´Oreal-Parfum zum Himmel stinken darf er auch.
Frankreich ist viel einfacher und eines der Hauptprobleme im
frankophonen Afrika ist es dass die dieses Einfache 1:1 da
drübergestülpt haben:
Der Zettel ist alles. Bist Du Absolvent einer der grandes écoles
darfst Du oben Platz nehmen. Bist Du Absolvent einer "normalen" Uni
darfst Du ein guter Ingenieur sein wenn Du das Glück hast sehr
schnell fertig zu sein und (sehr) jung bei Einstellung. Ansonsten
bekommst Du das Zweijahresroulette bis ans Lebensende.
Wenn Du gar nicht studiert hast versuche dich im geschmähten Handwerk
(das gilt in Frankreich als schmutzig, schäbig, unwürdig - alle
wollen im warmen Haus sitzen aber keiner will es bauen, daher sind
mittlerweile einige deutsche Handwerker in Frankreich tätig...) oder
werde Straßenkehrer.
Die Hierarchie ist klar festgelegt, sie entscheidet sich nach deinem
Bac bzw nach dem Bac plus weiterführende Aufbauschulen (Bac plus
...).
Der richtige Aufnahmezettel und der richtige Abschlusszettel geben
Deinen ganzen Weg vor. Da gibt es keine vertikale Auf- und
Abstiegsschneise mehr wie bei uns in Deutschland (obwohl man das mit
Bachelor / Master ja auch bei uns abschaffen möchte, ist schliesslich
viel einfacher einen Bewerber nur nach dem Zettel bewerten zu müsse).
Berufserfahrung zählt in Frankreich nichts, Dein Zettel, auch wenn es
vor 20 Jahren war als Du ihn gemacht hast, bleibt Dein Lagepunkt in
der Hierarchie.
<semi ot>
In Afrika (frankophone) führt das dazu dass alle die es sich leisten
können sündhaft teure Kurse für die Kinder bezahlen dass sie mit 4
schon rechnen können und ihr Abi (Bac) schon mit 17 machen, dann muss
für viel Geld studiert werden (hohe Studiengebühren aber miserable
Ausstattung) und dann - da man den richtigen Zettel hat - versuchen
in der Verwaltung oder in einem der Konzerne die dort sitzen
(meistens französische) unterzukommen. Das gelingt etwa 30% und der
Rest sitzt danach auf der Straße - wie der, der gar nichts gemacht
hat oder ein Handwerk gelernt hat. Letzterer verdient sich wenigstens
noch ein bisschen Geld indem er Tische zimmert (als Beispiel).
Selber etwas aufbauen dort tun eher diejenigen, die Geld in den USA
verdient haben und mit diesem Geld zurückkommen um selbständig etwas
anzufangen/zu gründen.
</semi ot>