Über die Inflation des Zeichens hat ja schon Derrida viel geschrieben. Literatur sei notwendig Volumen und Lektüre dauere notwendig Zeit. Hier meine Gedanken dazu:
In einer Meme-Kultur wird zwar viel Zeit auf Kommunikation verwendet, aber es werden hauptsächlich kurze Phrasen ausgetauscht, die suggerieren, ihr Sinn sei vor dem Schreiben schon festgelegt und ließe sich nach dem Lesen ebenso kurzatmig repräsentieren. Derweil ist dieser nur scheinbar festgelegte Sinn vereinzelter "Sprachhandlungen" einer Inflation unterworfen, denn umso mehr andere vereinzelte Sprachhandlungen als Kontexte dazukommen, umso mehr kontextualisiert, relativiert und verliert sich ein als feststehend angenommener Sinn.
Abhilfe schafft da erst einmal eine klare Frontenbildung Ja/Nein. Zu dem Preis allerdings, dass diese Frontenbildung zunehmend mit verbaler oder physischer Gewalt erhalten werden muss, dass Gewalt also sinnstiftend wird, weil sie zur Erhaltung des Sinnes notwendig wird.
Das ist beim Geld im Übrigen nicht anders. Dass es nur ein "originales" Euro-Geld gibt und alles andere eine "Fälschung" ist, dem liegt notwendig eine systematische Gewaltanwendung zugrunde.