Im großen und ganzen teile ich deine Beschreibung.
Was mir aber am meisten fehlt bei der Orgie der Kommunikation, ist Kritik an der fehlenden Diskussionskultur. Davon kann, falls das überhaupt mal der Fall gewesen sein sollten, hier keine Rede mehr sein.
Es handelt sich hier mehr um eine Unkultur, bei der man sich mit Meinungskeulen gegenseitig eins rüberzieht. Von Nachdenklichkeit, Distanz und ein In-Frage-Stellen der eigenen Position ist nichts zu erkennen. Die fehlt auch in diesem Artikel wieder.
Wie in einer sektiererischen Gruppe zelebriert man hier moralisiertes Freund/Feind-Denken und diese Methode zieht Gräben durch die Gesellschaft, nicht der kritische Umgang.
Aber einige Dinge muss ich bei dir bemängeln. Impfungen waren im Westen von Anfang an die einzige Lösung. Das hat Herr Gates schon früh sagen dürfen. Nur Schweden hat einen anderen Weg gewählt und war am Beginn auch eher erfolglos. Alle anderen westlichen Länder ständen ohne Impfstoff jetzt im Regen. Geimpft wird übrigens da am meisten, wo auch die Hersteller sitzen.
Am schlimmsten erwischt hat es den gesamten europäischen Osten. Das Virus ist den Jahreszeiten entsprechend um den Globus gewandert. In unserem Sommer geriet Südamerika unter die Räder und das sagt auch etwas über die Beherrschbarkeit aus. Und wenn dort nicht schnellsten mit dem Impfen begonnen wird, kann es Ende des Jahres auch wieder in Europa losgehen.
Und zum Schluss wüsste ich noch, was ich mir unter "Mutationsdruck" vorstellen soll? Nach meinem Wissen mutiert ein Virus nicht bewusst und absichtlich. Es wird auch nicht durch irgendwelche Umstände unter Druck gesetzt, sondern es mutiert, wenn es fehlerhaft repliziert. Wie soll diese Fehlerquote von Impfungen abhängen?