Mr.GoodLife schrieb am 19.01.2017 12:00:
blu_frisbee schrieb am 19.01.2017 11:55:
Mr.GoodLife schrieb am 19.01.2017 11:40:
Die Art und Weise wie sich die Kandidaten präsentieren sagte eigentlich alles aus.
Bourdieu nannte es Habitus, den erwirbt man nicht an der Schule.
Aufsteiger müssen sich den antrainieren aber es ist sauschwer damit auch authentisch rüberzukommen, wenn die innere sorgenfreie Selbstsicherheit fehlt.Vollkommen richtig! Spätestens wenn das Executive Management (direct Report an den Vorstand) mit im Raum war wurden die Unterschiede deutlich. Die einen scherzten und redeten mit diesen Managern wie mit alten Bekannten in den Pausen, die anderen bekamen schwitzige Hände und behandelten diese wie Könige.
Es macht eben einen Unterschied ob du solche Personen seit Kindestagen auf dem Geburtstag deiner Eltern siehst oder nur vom "bösen Boss auf der Baustelle" durch deinen Vater am Esstisch erfährst.
Solche Barrieren gibt es. Aber wenn man sich die aktuellen (und auch die vorangegangenen) Vorstandsvorsitzenden der Dax-Konzerne anschaut, dann stammt nur eine Minderheit aus Eliteelternhäusern, die meisten (soweit man das recherchieren kann) waren Mittelschicht und eher selten gehobene. Und es gibt auch Aufsteiger von weiter unten. Das ist natürlich in eher technisch geprägten Branchen einfacher. Da wird man heute als Ingenieur eingestellt, wenn man was kann. Den weiteren Habitus muss man sich dann aneignen. Wie gesagt, Barrieren gibt es immer noch. Aber man sollte auch nicht übertreiben.