Die Politik in Berlin bräuchte dringend einen Politiker der alten Garde, wie den Friedrich Merz.
Da weiss man dann wenigstens warum man die CDU wählen sollte oder warum nicht.
Man muss dem Blackrocker Merz ebenfalls zu gute halten, dass er sich, obwohl er bei der CDU praktisch abgemeldet war, sich auf seinem Posten in der Wirtschaft halten konnte.
Der H**-Schlumpf Roland Koch wurde in die Wüste geschickt.
Aber noch wichtiger als die Begeisterung auf Parteitagen ist der CDU der Machterhalt, da bleibt sie der alte Kanzlerwahlverein aus Adenauers Zeiten.
Im Grunde kann man die Politiker aller Altparteien in einen Sack packen und kräftig draufein dreschen. Es trifft immer die Richtigen. Ob es jetzt der "Kanzlerwahlverein" ist oder die "Fundamentalopposition" von der Linkspartei: Jeder denkt nur an sein eigenes, warmes Plätzchen und hat weder den Plan, noch den Ergeiz wirklich zu gestalten.
Aber auf die Kanzel steigen alle gerne.
Schuld daran sind die Quote und die absurd hohen Diäten. Ich bin dafür, dass sich die Diäten zukünftig an den Einkommen der letzten 10 Jahre außerhalb des Politikzirkus orientieren. Gerne auch mit einem Deckel. Dann verschwinden aber wenigstens die ganzen geistigen Mindestlöhner wieder aus unseren Parlamenten.
Und darum dürften sich am Ende viele CDU-Parteitagsdelegierte aus Rationalität und Interessensabwägung doch nicht für den politischen Büttenredner Friedrich Merz entscheiden und stattdessen eine Lösung bevorzugen, die möglichst viele Wechselwähler anzieht und möglichst wenig "Merkel-Christdemokraten" abschreckt, die aus Sympathie für die Kanzlerin und gegen deren Partei ihr Wahlkreuz bei der Union gemacht haben.
So ein Unsinn. Die Merkel hat die CDU völlig profillos gemacht. Wenn man eine Liste von Sprüchen, Standpunkten oder Slogans von CDU'lern dem Bürger vorlegt, dann hat der große Schwierigkeiten, diese richtig zuzuordnen. Und das ist, jenseits der AfD, auch bei den anderen Parteien schwierig geworden.
Jeder Nachfolger, der den Job übernimmt, für den die AKK damals gewählt wurde, wird irgendwelche Parteimitglieder vergrätzen und kann sich überhaupt nicht sicher sein, die Mehrheit der Delegierten oder Bundestagsabgeordneten hinter sich zu haben.
Nein, in dieser Hinsicht ist die CDU schon lange kein Kanzlerwahlverein mehr.
Kanzlerwahlverein hieß in der Bonner Republik ja auch, dass sich die CDU geschlossen hinter den Kanzler stellte, der dadurch ziemlich frei agieren konnte.
Die Merkel ist die schwächste Person, die je das Amt eines Kanzlers oder Bundesvorsitzenden bekleidet hat. Sie hat zwar die Berliner Republik geprägt, nur gestaltet hat sie diese nicht. Ihr Fähnchen dreht sie fast immer nach dem Wind und lief in der Masse mit. Die paar Male, in der Entscheidungen wirklich auf ihrem Mist gewachsen waren, waren allesamt eine Katastrophe.
Es gibt etliche Stimmen in der CDU, welche die Wahl des Vorsitzenden und Kanzlerkandidaten möglichst weit nach hinten schieben wollen, weil eine große Angst in der CDU vor jeder Art der Bewegung jenseits der Leichenstarre existiert.
Und das ist ja schon seit einiger Zeit das wirkliche Dilemma der CDU. Da die kein Profil mehr hat, spielt die schon lange den "Junior", die klassische Rolle der FDP in der Politik. Der/die Partner wird nach den Mehrheiten gesucht. Und diese bestimmen sogar weitestgehend die Politik.
Ob Schwarz-Grün oder Schwarz-Rot liegt doch nicht an der CDU. Wer die Grünen absolut nicht mag, dem kann man wirklich nicht die CDU empfehlen. Besser "taktisch" die SPD. Aber bitte nicht zuviel, sonst gibt es womöglich Rot-Grün. Zum Kaputtlachen.
Vielleicht tritt sogar die Merkel noch einmal an.
Zu beachten ist: Die CDU ist eine West-Partei, und alle drei jetzigen Kandidaten kommen aus dem klassischen westdeutschen Bundesland, aus Adenauers Stammland. Wie geht ein solcher westdeutscher Parteiführer mit den existenziellen Schwierigkeiten der Ost-CDU um?
Was für ein Unsinn. Jede vernünftige Partei ist eine "Westpartei", weil 4/5 der Bürger "Wessis" sind.
Der Adenauer war zwar aus NRW, aber in der Bonner Republik waren NRW und Hessen einmal die Hochburgen der SPD, während die "Herzkammer" der CDU das Land BW war. Dort kriecht die SPD zur 5%-Hürde, während sich die Grünen die CDU zu ihrem Junior gemacht hatten.
Jetzt hat die CDU, nach langer Zeit in NRW der SPD den Rang abgelaufen und kann daher durchaus als "frisch" betrachtet werden. Zudem ist es wenig verwunderlich, dass aus dem größten Bundesland, dass ungefähr genauso viele Einwohner wie der komplette Osten hat, auch Kandidaten kommen. Ob das es gleich alle sein müssen, steht auf einem anderen Blatt.
Die deutschen Ost-Parteien sind: Die Linke, die jenseits der alten SED-Kader nichts zu bestellen hat.
Und die SPD. Die sucht jetzt ihre Schwerpunkte und Hochburgen im Osten.
Die kleinen Cleverles sind garnicht mehr scharf auf Kanzler und Co. Denen reicht es völlig aus, eine Sperrminorität an Bundesländern zu haben. Mit MäcPom ist man richtig bescheiden geworden. Und solange die 5%-Hürde nicht gerissen wird, kann man sogar im Bundestag dummes Zeug quarken. Je weniger Abgeordnete, desto weniger Konkurrenz. Die Linkspartei fest im Blick.