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mehr als 1000 Beiträge seit 04.03.2003

Re: Kapitalismus ist Massenmord

odenter schrieb am 7. September 2009 16:19

> Schön und gut, aber was ist jetzt Dein Vorschlag dies abzustellen?

Immer diese selbstgerechte Arroganz. Kritiker decken Missstände auf,
benennen Probleme, können auch Verbesserungsvorschläge machen. Aber
zu erwarten, das jemand ein komplettes fertiges Alternativmodell
präsentiert ist doch völlig überzogen. Was Afrika als erstes helfen
würde ist die Streichung der exorbitanten Schuldenlast, die eh nur
durch Korruption entstanden ist. Gerade diese Schulden verhindern
jede eigenständige Entwicklung.

> wieso können sich dann die Afrikaner nicht auch selbst ernähren und
> "sozial" für sich sorgen?

Weil ihre Subsidarwirtschaft, die ohne Geld von alters her
funktionierte, durch die Imperiale Kolonisierung zerstört wurde. Das
fruchbare Land ging in den Besitz der Kolonialherren über. Die
Einheimischen mussten sich mit dem weniger ertragreichen Rest
begnügen. Nach der Unabhängigkeit wurde aber auch das immer schwerer,
weil jetzt alles Geld kostete was benötigt wurde. Geld das man auf
dem Lande aber nicht hatte und auch nicht bekam. Die
Subsidarwirtschaft war tot, die Menschen verelendet.
Das Geldsystem mit seiner eingebauten Schieflage ist reines Gift für
unterentwickelte Gesellschaften. Sie werden zur leichten Beute für
Finanzspekulationen und Kreditgeschäfte. Alle Kredite der
Nachkriegszeit an Afrika waren Subprime...

> Jaja die bösen Amerikaner sind schuld daran das in Afrika Menschen
> hungern...
> Wach mal aus Deinem Traum auf, die Amerikaner waren nie in Afrika und
> haben dort das Land geplündert, 
> das waren Belgier, Franzosen, Engländer und bis zum 1. Weltkrieg auch
> Deutsche.
> Aber das passt natürlich nicht in Dein verfestigtest Weltbild. ^^

Dein Grinsen kannst du dir bei solch ernsten Themen in den Arsch
stecken.
Wo sind denn die Sklaven aus Afrika überwiegend gelandet? Das die USA
die Drecksarbeit des Sklavenhandels den Kolonialmächten überließen
löscht ihre Verantwortlichkeit nicht aus. Außerdem war die Spielwiese
der Amis ja ihr "Hinterhof", die Karibik, Mittel-und Südamerika. Hier
haben sie nicht humaner gehaust als die Imperialisten aus Europa in
Afrika.
Und dann war ja da noch die indigene Urbevölkerung in den USA selbst.
Durch den Sklavenhandel wurden ein Viertel der westafrikanischen
Bevölkerung im Laufe von 100 Jahren verschleppt oder umgebracht. Das
war ein viel größerer Bevölkerungsverlust als die Weltkriege in
Europa anrichteten. Vom kulturellen Schaden ganz zu schweigen.

> Was auch alles richtig ist, es sei denn Du willst zurück in eine Zeit
> in der jedes Land seinen eigenen Mist fabriziert hat.

Ja, die einen fabrizieren den Mist, die anderen fabrizieren Geld um
den Mist billig zu kaufen. Afrika kann kein Geld fabrizieren, wie die
USA oder die EU.

> > > Bis dato ist diese Krise von ihrem Verlauf her ähnlich
> > > harmlos wie die Schweinegrippe. 
> > Hängt davon ab, wo du lebst.
> Und was ist daran bitte neu?
> Im WKII waren die Menschen, die nicht in Europa lebten, auch froh
> nicht in Europa zu leben. Also was willst Du uns damit sagen?

In Afrika wurde im WK2 auch gekämpft und in Asien auch.
Außerdem geht es nicht um eine (vorübergehende) Kriegszeit, sondern
um eine nicht enden wollende Zeit der Verelendung. Die Hungernden in
Afrika haben schon vor 50 Jahren gehungert (Biaffra). Und wenn es so
weitergeht, werden sie auch noch in 50 Jahren dort hungern.

> > "Folge der Wirtschaftskrise
> > Mehr als eine Milliarde Menschen hungern"
> Ja klar ist vor allem eine Folge... Dummfug.

Kraftausdrücke statt Argumenten.

> Die Lagerbestände sinken seit Jahren, wir sind schlicht zuviele auf
> diesem Planeten, für sämmtliche Ressourcen.

Malthus reloaded. Das wurde schon vor 150 Jahren genau auf dieselbe
Weise behauptet. Genau das war der Weg in den Faschismus. Muß man nur
noch bestimmen wer überflüssig ist und das Ganze geht von vorne los.

> Aber die Natur hat eine Lösung für das Problem, in der Tierwelt
> völlig normal, aber wenn es um Menschen geht, 
> dann kommen so Typen wie Du mit dem Argument es wäre
> Menschenverachtend etc. 
> Der Stärkere überlebt nunmal, so ist die Natur.

Kannst du ja von Glück reden, das sich der Pfarrer Malthus nicht
vollständig durchsetzen konnte, sonst wären deine Vorfahren vieleicht
diesen Stärkeren zum Opfer gefallen und du würdest uns nicht mehr mit
deiner schlichten Ignoranz beglücken.
Wer so über die Menschen urteilt, der kann auch KZs gutheissen. Da
wurden doch auch nur die Unterlegenen entsorgt, völlig natürlich, wie
in Afrika...

> Ja und wieviele haben vor der Krise gehungert? *gähn*

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