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mehr als 1000 Beiträge seit 30.06.2006

Afrikas Flüchtlinge und Europas Fischereipolitik

heterocephalus g-laber schrieb am 7. September 2009 16:55

> antiimp schrieb am 7. September 2009 15:40

> > heterocephalus g-laber schrieb am 7. September 2009 12:00
> > 
> > > Was spielt sich anderes ab, wenn andere Systeme scheitern? War der
> > > Zusammenbruch des Kommunismus so viel besser für die Betroffenen?
> > 
> > Nur für eine Handvoll Oligarchen, die sich dank der marktradikalen
> > Politik von Gorbatschow und Jelzin hemmungslos bereichert haben. Der
> > Rest der Bevölkerung wurde durch die Zwangsprivatisierung der
> > Verelendung ausgeliefert. Etwa die Hälfte der Wirtschaft wurde durch
> > den Kapitalismus vernichtet.
> > 
> Nun! Wer waren diese Oligarchen? Die sind ja nicht aus dem Nichts
> entstanden. Das waren genau dieselben "Schweine", die schon vorher
> das Sagen hatten: kommunistische Bürokraten und Funktionäre.

Boris Beresowski war zum Beispiel nur ein Wissenschaftler. Erst
Gorbatschows und Jelzins marktradikale Politik machten ihn zum
Oligarchen, der das Volk beraubt hat.

"Alexei Sergejev, Professor an der Gewerkschaftshochschule,
sagt das folgende: "Des Sovietbourgeois akkumulierte ein enormes
Kapital, dass wuchs wie eine Krebstgeschwulzt. Wir sehen Raubtiere
hervortreten, Wölfe die mit Gewalt handeln. Wenn der Kapitalismus in
Russland gewinnt, dann wird es ein blutiger une rachsüchtiger
Kapitalismus sein. Er wird uns leiten zu Situationen wie in
Bangladesch." (16)"
http://www.wpb.be/doc/doc/1mai90de.htm#2

> > "Die Ermordung von sechs Millionen Juden durch die Nazis wird mit
> > Recht als Holocaust und als eines der großen Verbrechen des
> > Jahrhunderts bezeichnet. Aber man fragt sich, wie eine Entwicklung zu
> > bezeichnen ist, die zum vorzeitigen Tod von 9,7 Millionen Menschen in
> > den Ländern der ehemaligen Sowjetunion und Osteuropas geführt hat -
> > als direkte Folge der "freien Marktwirtschaft"."
> > http://www.wsws.org/de/1999/aug1999/unbe-a21.shtml
> > 
> Schau dir Daten aus der Sowjetunion vorm Zerfall an. Sämtliche
> Tendenzen die du hier anführst waren schon vorher vorhanden.
> Kindersterblichkeit ist angestiegen. Alkoholismus war im Vormarsch.
> Der Zerfall hat den Vorgang beschleunigt. 

Du erzählst Unsinn, vor der Rückkehr zum Kapitalismus gab es diese
Entwicklung nicht. 

BSP:
http://russlandonline.ru/info/graf01wir.png

Economist: "Russia appears to be committing suicide"
http://www.uwec.edu/geography/Ivogeler/w111/articles/russia-death-rat
es.htm

"Capitalist Collapse"
http://www.thirdworldtraveler.com/Economics/CapitalistCollapse_Russia
.html

Havard boys do Russia 
http://www.thenation.com/doc.mhtml%3Fi=19980601&s=wedel

Vize-Präsident und Jelzin-Gegner Ruzkoi bezeichnete dies damals als
"economic genocide". 

> > > Eigentlich ist es ein Glücksfall, wenn du nur deine Pension und den
> > > Arbeitsplatz verlierst. Normalerweise kosten Systemchrashs das Leben
> > > von Millionen.
> > 
> > Im Falle des Kapitalismus würde ein Systemcrash das Leben von
> > Millionen Menschen retten.
> > 
> > "Am 8. September 2000 bekräftigten rund 150 Mitgliedsstaaten der
> > Vereinten Nationen in der Millenniumserklärung den bereits 1996
> > entwickelten Aktionsplan zur Halbierung der extremen Armut. Ausgehend
> > vom Basisjahr 1990 soll bis 2015 der Anteil Menschen, die Hunger
> > leiden, halbiert werden. Ein merkwürdiges Ziel. In 15 (in Worten
> > fünfzehn) Jahren soll die Anzahl der Menschen, die an Hunger leiden,
> > lediglich halbiert werden. Rund 300 Millionen Menschen werden demnach
> > elendiglich verhungern bis das Ziel erreicht ist und wenn das Ziel
> > dann erreicht ist, verhungern nur noch 15 Millionen jährlich."
> > http://www.amazon.de/Warum-verhungern-t%C3%A4glich-100-000-Menschen/d
> > p/3865825176
> > 
> > "...
> > Globalisierung ist täglicher Terror. Alle sieben Sekunden verhungert
> > ein Kind unter zehn Jahren. Alle vier Minuten verliert ein Mensch das
> > Augenlicht wegen Mangel an Vitamin A. Über 100'000 Menschen sterben
> > am Hunger oder seinen unmittelbaren Folgen jeden Tag. 828 Millionen
> > Kinder, Männer und Frauen waren letztes Jahr permanent schwerstens
> > unterernährt. Die FAO errechnet: Die Weltlandwirtschaft könnte heute
> > ohne Probleme 12 Milliarden Menschen ernähren. Ohne Probleme heisst,
> > jedem Menschen jeden Tag 2'700 Kalorien Nahrung zu geben. Die
> > gegenwärtige Erdbevölkerung beträgt 6,2 Milliarden.
> Stimmt. Sehen wir uns mal die Spitzenreiter in Sachen Unterernährung
> an
> (in absoluten Zahlen):
> 189 Millionen in China
> 185 Millionen in Indien
> 40  Millionen in Bangladesh
> Man sollte aber bitte nicht vergessen, dass seit Indien und China
> sich kapitalistischer Methoden bedienen, ihre Produktion gewaltig
> steigern konnten und sich die Situation verbessert hat.

In Indien ist die Lage besonders schlimm. Die Bauern werden durch den
Kapitalismus massenweise in den Selbstmord getrieben.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,446922,00.html

> In Prozenten der Bevölkerung:
> Afghanistan
> Zentralafrikanische Republik
> Tschad 
> Äthiopien
> Haiti
> Mazambik
> Somalia
> Alles Länder aus den Kernzonen des Kapitalismus, oder?

Das sind Kolonien, die vom Westen ausgeplündert und zum Teil sogar
von der NATO bombardiert werden. Afghanistan steht seit 2001 unter
NATO-Besatzung.

> Den Vogel schießt das erzkapitalistische Nordkorea ab, mit
> 2 Millionen Hungertoten pro Jahr

Du erzählst mal wieder Unsinn. Mit dem Hyundai Konzern hat übrigens
der Kapitalismus in Nordkorea schon lange Einzug gehalten.

> > Es gibt keine Fatalität, nur imperiale Vernichtung und Arroganz. Wer
> > heute am Hunger stirbt, wird ermordet. Wer Geld hat, isst und lebt;
> > wer keines hat, wird invalid und/oder stirbt.
> > 
> Das stimmt, aber nur im übertragenden Sinn. Wer Teil der
> globalisierten Weld ist, lebt. Die, die vom internationalen
> Warenverkehr ausgeschlossen sind, sterben. 
> Ein Großteil der überschüssigen Nahrungsmittel wird in den Kernzonen
> des Kapitalismus produziert. In der USA, in Kanada und in Europa.
> Nenn mir einen Grund, warum die USA mehr produzieren sollte als sie
> verbraucht, außer dem schnöden Mammon? 
> Vereinfacht gesagt, schöpfen die kapitalistischen Länder aus dem
> Vollem, müssen Lebensmittel wegwerfen damit der Preis stabil bleibt,
> während die Nichtkapitalisten hungern. 

Du erzählst Unsinn. Die Menschen hungern, weil ihre Länder von den
Kapitalisten ausgeplündert werden. Zum Beispiel werden die Meere vor
den afrikanischen Küsten von der EU-Fischereiindustrie leer gefischt.

"Alptraum im Fischerboot
Afrikas Flüchtlinge und Europas Fischereipolitik 
...
Seit Jahrzehnten fischen europäische Trawler vor der Küste
Westafrikas und tragen dazu bei, dass den Menschen dort ihre
Lebensgrundlage entzogen wird. Sie haben die ehemals fischreichsten
Regionen der Welt längst überfischt: Fast ausgestorben ist der Thiof,
ein Barsch, der für die Senegalesen Grundnahrungsmittel ist.

Für die Fangrechte vor Mauretanien zahlt die Europäische Union der
Regierung 86 Millionen Euro im Jahr. Der gefangene Fisch ist auf den
europäischen Märkten aber Milliarden wert. Doch die Menschen an
Afrikas Westküste gehen leer aus. Sie fangen kaum noch Fisch, sind
ohnmächtig gegen die Trawler und die hoch subventionierte europäische
Fischindustrie. Keine Zukunft, keine Perspektive, und so werden auch
dieses Jahr wieder zigtausende in ihren kleinen Booten nach Europa
flüchten, auf Todesfahrt im Fischerboot."
http://www.3sat.de/dynamic/sitegen/bin/sitegen.php?tab=2&source=/ard/
sendung/117958/index.html

"....Sie verweisen zugleich auf den enormen Mittelabfluß aus den
Entwicklungsländern, der mit dieser eher bescheidenen Hilfe von etwa
78 Milliarden US-Dollar kontrastiert. Durch Kapitalflucht,
Schuldenrückzahlung, Überweisung von Konzerngewinnen und wegen
unfairer Handelsbeziehungen hätten die Länder des Südens im Jahre
2003 etwa 710 Milliarden US-Dollar an den Norden verloren, fast das
Zehnfache der Entwicklungshilfe....."
http://www.heise.de/tp/foren/go.shtml?read=1&msg_id=11414627&forum_id=106636

"Der Grosse Ausverkauf"
http://video.google.com/videoplay?docid=-8579170877392568307&ei=07aPS
qTLBqGC2wKOwIijCQ

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