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  • TecDoc

mehr als 1000 Beiträge seit 17.05.2004

Bleibt dabei: Das hat mit "Kapitalismus" nichts zu tun ...

> > Wenn die (Wirtschafts-)Mächtigen eines Systems Mist bauen, egal ob
> > sie jetzt zocken, oder einfach nur völlig daneben liegen, dann müssen
> > es die kleinen leute ausbaden. 

> Hier wurde aber kein Mist gebaut. 

Was meinst du mit "hier"? 

> Das ist eben der Konkurrenzkampf.

Für den gibt es Regeln. Und "Mist bauen" verstehe ich neben
Fahrlässigkeit und Zockerei natürlich genau so Regelbruch, d.h.
kriminelles Handeln.

> Wenn die Gewinne riesig werden, werden die Skrupel winzig.

Das ist richtig, aber ebenfalls nur allzumenschlich, und kommt daher
ebenfalls in jedem System vor.
Bis jetzt alles keine Argumente.

> Die Asienkrise '99 war ein gezielter Angriff einiger Superreicher und
> ihrer Banken auf einige nachholende Volkswirtschaften, deren
> Finanzbedarf eiskalt benutzt wurde 

"Finanzbedarf"? - wer nicht auf das Wachstum aus eigener Kraft warten
kann, sondern auf Kredit schneller sein will, der zockt selbst!

> um eine Systemkrise zu erzeugen.

Welches System?

> Das in deren Verlauf Millionen Menschen ihre Existenz und einige
> gewiss auch ihr Leben verloren, interessiert da nicht.

> Genau so werden Goldman-Sachs, Chase-Manhatten und die Deutsche Bank
> als Gewinner aus der jetzigen Krise hervorgehen.

Nope. Verloren haben hier alle. Im Moment retten die, was zu retten
ist. Vor allem aber: Der Ruf von Banken und Bankern ist nachhaltig
ruiniert, daß allein ist schon ein Paradigmenwechsel.

> Billionen wurden  umverteilt, Milliarden "verdient". 

Das ist Unfug. Geblutet haben hier alle, es sind Billionen schlicht
dahin (na gut, sind Buchwerte, die so verschwinden, wie sie gekommen
waren).

> Vor allem daran, das das Spiel
> unverändert weitergeht, ist zu erkennen, das es sich NICHT um einen
> Betriebsunfall handelte, sondern um eine "Marktbereinigung".

Zockerei, Pokern mit Bluffen, weil man nichts mehr auf der Hand hat

> Das diese jeden Steuerzahler mehrere Tausend € kostet, 

Gegen eine andere Haftungsregelung wäre absolut nichts einzuwenden -
aber das sind Änderungen innerhalb des Systems.

> die Sozialsysteme zerstört

Hör mit dem Ideologie-Panik-Geschwätz auf: Soweit mir bekannt ist,
werden nach wie vor Renten in gleicher Höhe ausgezahlt, die Preise
sind stabil, ...

> und die kleinen Pflänzchen der Hoffnung in der 3.Welt brutal
> zertritt, ist ja nicht das Problem der Gewinner. 

Derartige Erscheinungen kannst du historisch seit Menschengedenken
bei jedem starken Ungleichgewicht von (wirtschaftlicher) Macht sehen
- das hat wieder nichts mit dem Kapitalismus zu tun.

> > > Und jedesmal wird von den Opfern auch noch das Gewöhnliche, die
> > > Krise, als Unfall abgestempelt. Dieser Vorgang der Selbstkasteiung
> > > ist das erstaunlichere. 
> > 
> > ... im Vergleich dazu sind die Konsequenzen der momentanen
> > Wirtschaftskrise noch harmlos. Ausserdem: Die Zinsen aus dem System
> > haben vorher auch die kleinen Leute kassiert, z.B. für ebendiese
> > Pensionsgelder.
> > 

> Das mieseste aller Argumente. Erst wird mit Lobby-und Gesetzesdruck
> dafür gesorgt, das eigentlich sicher angelegte Gelder (Staatspapiere)

Die jämmerliche Verzinsung dieser ach so sicheren Staatspapiere ist
dir schon bekannt ...

> an die Börse wandern.

... und was soll das überhaupt? Wir haben ne umlagefinanzierte Rente,
und für alles, was man zusätzlich macht, gibt es einen weiten Range
an Wahlmöglichkeiten.

> Dann wird der so geschröpfte Rentensparer auch
> noch zur Gallionsfigur für die Abzocker. Und das Ganze für wirklich
> echte Peanuts.

"Peanuts" sind die Zinsen für Staatspapiere ...

Gruss,
  TecDoc

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