Artur_B schrieb am 3. November 2012 09:40
> Was sollte der Pirat als erstes machen ? Einen sicheren Hafen
> anlegen.
Mit aktuell populären Positionen legt man nicht am sicheren Hafen an,
sondern man kann vorübergehend vor Anker gehen. Der sichere Hafen
wäre ein solides programmatisches Fundament. Das fehlt.
Bei den Themen Netzsperren, Überwachung, Datenschutz und
informtionelle Selbstbestimmung kann man beispielsweise nicht zu
einem tragfähigen Fundament kommen, wenn man nur den Staat als Big
Brother herausgreift, die viel schlimmere Privatwirtschaft aber in
Ruhe weiterhin Daten abgreifen und verbimmeln lässt, diese Gefahr
nicht nur ignoriert und verharmlost, sondern - wie Schramm und ihre
PostPrivacy-Spackeria - sich auch noch als Vorbild hergibt für
Google-Sprüche wie "Die Privatsphäre gibt es nicht mehr - finden Sie
sich damit ab".
Was das Urheberrecht betrifft, so wurde auch hier schnell deutlich,
dass es nicht so einfach war; dass hier nicht nur ein Kampf zwischen
Pfründen einer bestimmten Lobby gegen die Kopierinteressen der
Internetnutzer stattfand, sondern dass man auch hier tiefer in die
Materie einzusteigen und zu differenzieren hatte - was die Piraten
jedoch nicht wollten oder gar nicht erst kapierten. Denn es war
beileibe nicht alles grundfalsch, was die schreibende und
musizierende Zunft gegen den Standpunkt der Piraten vorzubringen
hatte; die aber blieben, mit Ausnahme von Schlömer, bei ihrer
Maximalforderung, der faktischen Komplettabschaffung des
Urheberrechts. Die sie übrigens auf Software nicht angewendet wissen
wollen, obwohl ihr einziges Argument "...weil es technisch möglich
ist" auch hier genauso gelten würde. Wie beim Thema Datenschutz passt
also auch hier nichts zusammen.
Wenn die Piraten in einen sicheren Hafen wollen, dann müssen sie eine
langfristig solide Grundlage schaffen. Die fehlt, und damit meine ich
ausdrücklich nicht die immer wieder bemängelte Unvollständigkeit
ihres Programms, sondern einen tragfähigen, durchdachten
programmatischen Kern.
> Was sollte der Pirat als erstes machen ? Einen sicheren Hafen
> anlegen.
Mit aktuell populären Positionen legt man nicht am sicheren Hafen an,
sondern man kann vorübergehend vor Anker gehen. Der sichere Hafen
wäre ein solides programmatisches Fundament. Das fehlt.
Bei den Themen Netzsperren, Überwachung, Datenschutz und
informtionelle Selbstbestimmung kann man beispielsweise nicht zu
einem tragfähigen Fundament kommen, wenn man nur den Staat als Big
Brother herausgreift, die viel schlimmere Privatwirtschaft aber in
Ruhe weiterhin Daten abgreifen und verbimmeln lässt, diese Gefahr
nicht nur ignoriert und verharmlost, sondern - wie Schramm und ihre
PostPrivacy-Spackeria - sich auch noch als Vorbild hergibt für
Google-Sprüche wie "Die Privatsphäre gibt es nicht mehr - finden Sie
sich damit ab".
Was das Urheberrecht betrifft, so wurde auch hier schnell deutlich,
dass es nicht so einfach war; dass hier nicht nur ein Kampf zwischen
Pfründen einer bestimmten Lobby gegen die Kopierinteressen der
Internetnutzer stattfand, sondern dass man auch hier tiefer in die
Materie einzusteigen und zu differenzieren hatte - was die Piraten
jedoch nicht wollten oder gar nicht erst kapierten. Denn es war
beileibe nicht alles grundfalsch, was die schreibende und
musizierende Zunft gegen den Standpunkt der Piraten vorzubringen
hatte; die aber blieben, mit Ausnahme von Schlömer, bei ihrer
Maximalforderung, der faktischen Komplettabschaffung des
Urheberrechts. Die sie übrigens auf Software nicht angewendet wissen
wollen, obwohl ihr einziges Argument "...weil es technisch möglich
ist" auch hier genauso gelten würde. Wie beim Thema Datenschutz passt
also auch hier nichts zusammen.
Wenn die Piraten in einen sicheren Hafen wollen, dann müssen sie eine
langfristig solide Grundlage schaffen. Die fehlt, und damit meine ich
ausdrücklich nicht die immer wieder bemängelte Unvollständigkeit
ihres Programms, sondern einen tragfähigen, durchdachten
programmatischen Kern.