Ansicht umschalten
Avatar von
  • unbekannter Benutzer

804 Beiträge seit 25.06.2010

Re: "Sie lehnen alles ab, was Politik ausmacht."

safari fx schrieb am 4. November 2012 21:56

> hermeline schrieb am 4. November 2012 21:38

> > Da Du in diesem Thread bereits
> > Politik und Parteien als Werkzeuge der Spaltung verworfen hast, kommt
> > natürlich diese Frage auf. Wer soll denn derjenige sein, der Parteien
> > verbietet? Der Heiland? 

> Ich als Individuum verbiete es.

> Oder um es exakter zu sagen jeder verbietet es für sich selbst.

> Das reicht völlig aus.


Was macht dich da eigentlich so sicher? Die Wahlen laufen weiter, und
wenn die Wahlbeteiligung zu niedrig wird, kommt vielleicht die
Wahlpflicht, Faschisten oder oder... ob man das dann alles für das
hohe Ziel (oder den Glauben daran) so durchleben will ist die Frage.
Außerdem glaube ich, dass es immer mindestens 33% Merkbefreite oder
Spalthirne geben wird, die das alles ok finden. In (selbstgemachten)
Krisen werden erst recht die Konservativen (oder schlimmer) gewählt.
Die Politik funktioniert in weiten Teilen wie ein Feuerwehrmann der
die Brände selbst legt. So ein dreckiges Spiel können sich die
meisten einfach nicht vorstellen, weil sie selbst nicht so denken.
Nicht zuletzt sägen unsere Politiker an der Bildung. Wie man die
Menschen in die totale Unmündigkeit führt kann man besonders gut in
den USA sehen. Kurz, ich glaube bestimmte Leute ändern sich erst,
wenn es ihnen an den Kragen geht, aber wohin ist dann nahezu
unberechenbar.

> Wenn ich es als Bürger ablehne das Spalter mich angeblich vertreten
> so ist Ihnen die Legetimation bereits entzogen.


Theoretisch ja, praktisch nein. Ich hatte deshalb vor Jahren mal die
Idee Nichtwähler und ungültige Stimmen mit Sperrzeiten und
Sperrsitzen am Parlament zu beteiligen. Hat leider niemand
aufgegriffen, aber gut finde ich die Idee immer noch. :)

> Das heisst man muss diese Organisationen gar nicht wirklich verbieten
> im Sinne von offiziellem Verbot, sondern man kann Sie selbst für sich
> marginalisieren indem man Ihnen weder beitritt,Ihnen nicht die
> eigenen Zeit widmet,Ihren spalterischen Proporz nicht rezipiert,Ihre
> Meme nicht verbreitet und diese auch nicht diskutiert.

> > Wäre es nicht besser Parteien unnötig zu
> > machen, sozusagen auszuschleichen, indem man über eine Partei
> > direktdemokratische Elemente einführt, die dann mächtiger werden
> > können als die Parteien und diese so indirekt abschafft?

> Du hältst es nicht zufällig für geisteskrank eine Partei zu gründen
> um Parteien abzuschaffen ? 

Nein, überhaupt nicht. In der IT heißt es Exploit und führt zum
Systemabsturz oder seiner Kompromittierung. :)

> Der reale Weg ist eher jener jedem Bürger
> klar zu machen das Parteien demokratiefeindliche Institutionen sind.
> Nicht wählen.Delegetimieren.Nicht rezipieren.Und somit Isolieren.Das
> ist der richtige Weg.Und bevor ich es vergesse.Immer ordentlich über
> diese Spalter lachen ! 


Wie oben schon geschrieben, ich glaube es wird in dieser Entwicklung
33% geben, die es eben nicht verstehen, und die reichen nicht nur aus
sondern können jeden nur erdenklichen Unsinn anrichten, wenn die die
es verstanden haben nur zuschaun und lachen. Sogar eine kleine Clique
reicht aus. Ganz nebenbei, das System wird nicht nur durch die Wahlen
gestützt, die Zustimmung geschieht gleichermaßen über Steuern. Und an
diesem Punkt wird man dann die Unterstützung anderer nichtmehr so
leicht bekommen, weil es dann unmittelbar an den eigenen Vorteil bzw
die eigene Familie geht. Das würde erst dann ziehen, wenn die
Bevölkerung zum großen Teil nichts mehr zu verlieren hat. Ich
verfolge gespannt die Entwicklung in Griechenland...

> > Oder lieber
> > Graswurzel- oder bewaffente Revolution? 

> Unsere Spezie ist Jung.Mir ist egal ob Du Menschen von heute das
> begreifen oder nicht.Es wird passieren.Die Zeit der Parteigänger ergo
> der Spalthirne ist zunehmend vorbei.Sie delegetimieren sich derzeit
> jeden Tag aufs neue in grösstmöglicher Geschwindigkeit.Wir sehen ergo
> die Nachwehen der herrschenden Psychopathen des 20 JH...

> Denn nichts weiter ist es als bei einer Parteigründung ein Teil der
> eigenen Leute des eigenen Volkes auszuschliessen nur weil Sie anders
> denken.

Wenn ich eine Prognose machen darf, dann gehe ich davon aus, dass
sich die Parteienlandschaft bei uns immer weiter zerstückelt, was ich
als den Weg ansehe zu der beschriebenen Aufspaltung bis hinunter zu
einzelnen Individuen zu gelangen. Eine All-Koalitionsbereitschaft
wird nicht akzeptiert werden und die Parteien werden um
Alleinstellungsmerkmale kämpfen (weil sie voll Spalthirnen sind).
Es wird damit anfangen, dass die in den meisten Demokratien
herrschenden zwei Großparteien nichtmehr gemeinsam über 50% kommen,
das ist dann der Wendepunkt. Wer dann noch mit diesen koaliert fliegt
bei der nächsten Wahl achtkantig raus.
Würde man so vorgehen wie Du vorschlägst würde meiner Ansicht nach
sowas rauskommen wie in den USA. Ein System wo mit 25%
Wahlberechtigtenzustimmung lustig weitergewerkelt wird und alles zur
reinen Diktatur abstürzt. Da darf dir als "Staatsfeind" jetzt schon
ein Sack über den Kopf gezogen werden. Konservative Politiker haben
auch bei uns schon vorgeschlagen die 5% Hürde anzuheben, und ein
Mehrheitswahlrecht einzuführen, daran kann man sehen wohin die Reise
gehen soll. Es ist deshalb ein Fehler die Politiker zu ignorieren,
weil es ein schlechter Ausgangspunkt ist irgendwen zu überzeugen.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten