Hi nyx,
nyx schrieb am 24. April 2002 18:50
> Ich denke trotzdem, dass es sich aus dem Menschsein ergibt, genauso
aber beweisen kannst Du es nicht ... Könnte es sein, daß Du das
denkst, weil Du es so Dein Leben lang gelernt hast?
> allerdings auch, dass diese "Idee" bei "Bedarf" wieder ueber Bord
> geworfen wird, wenn es ums Ueberleben geht oder man "berserk" oder
> sich Vorteile verspricht wird. Es hat schliesslich kaum zu weniger
Der Unterschied zwischen menschlichen Ideen und göttlichen ist, daß
man seine Überzeugungen nicht über Bord wirft, weil man sich Vorteile
verspricht, oder es halt mal schwierig ist. Es gab viele Beispiele in
der Geschichte, wo Menschen bereit waren für ihre Überzeugung auch
massive Nachteile in Kauf zu nehmen. Z.B. Martin Luther, der sein
Leben riskierte und der einer der Vorreiter der Reformation war. Ohne
diese hätte es die Aufklärung vielleicht nie oder erst viel später
gegeben.
> Toten unter dem Strich gefuehrt (im christlichen Mittelalter schon
> ueberhaupt nicht), dass es nun aufgeschrieben wurde, liebevolle
> Menschen halten sich immer von alleine daran. Es ist dennoch richtig
Doch wie wird man zu einem "liebevollen" Menschen? Sicherlich nicht,
indem man vorgeführt bekommt, daß der Stärkere Recht hat (3. Reich)
und daß man auf sein Recht bestehen muß -- ggf. zum Nachteil anderer.
Im Kontrast zu "liebevollen Menschen", die ggf. ihre Liebe aufgeben,
wenn es opertun erscheint, stehen Menschen wie der Pastor Dietrich
Bonhoeffer, die bereit waren für ihre Überzeugung der Gewalt
entgegenzutreten.
> als Idee aufgeschrieben zu werden und zu priorisieren.
> Ansaetze zu Humanismus gab es auch im alten Rom. Da aber zum Bau in
> Betrieb einer modernen Infrastruktur damals Sklaven unabdingbar
> waren, musste ein Mass von Grausamkeit kultiviert werden. Das ist
Ich bin mir da nicht so sicher, ob Du es Dir da nicht ein wenig
einfach machst.
> heute nicht mehr der Fall. Mit roemischen Goettern wuerden wir heute
> sicher nicht schlechter fahren, bietet doch eine bunte Goetterwelt
> bessere Ansaetze fuer geistige Toleranz, als ein Monotheismus mit
Da wäre ich mir nicht so sicher. Die Christen wurden auch verfolgt,
weil sie nicht ins Schema gepaßt haben -- das mit dem "Liebe deine
Feinde" war schon sehr suspekt -- und wer den Kaiser nicht als Gott
verehrt hat ...
> seinem geistigen Monopolanspruch, der zum Missbrauch geradezu
> einlaedt.
Jede Religion ist anfällig für Missbrauch. Die Frage ist aber auch,
inwieweit dieser Mißbrauch dann noch etwas mit den Grundlagen der
Religion zu tun hat. Im Christentum ist der Mißbrauch eindeutig eine
Abweichung vom Grundgedanken. Die Menschen, die z.B. im
Kollonialismus im Namen der Kirche Südamerika "missioniert" haben --
waren zum größten Teil einfach nur Eroberer und Goldsucher, welche
die grundlegenden Aussagen des Neuen Testaments nicht verstanden
haben, wie z.B. "liebe deinen Nächsten wie dich selbst". Das Gleiche
gilt eigentlich auch für vieles was im Mittelalter gelaufen ist.
*2Cents*
nyx schrieb am 24. April 2002 18:50
> Ich denke trotzdem, dass es sich aus dem Menschsein ergibt, genauso
aber beweisen kannst Du es nicht ... Könnte es sein, daß Du das
denkst, weil Du es so Dein Leben lang gelernt hast?
> allerdings auch, dass diese "Idee" bei "Bedarf" wieder ueber Bord
> geworfen wird, wenn es ums Ueberleben geht oder man "berserk" oder
> sich Vorteile verspricht wird. Es hat schliesslich kaum zu weniger
Der Unterschied zwischen menschlichen Ideen und göttlichen ist, daß
man seine Überzeugungen nicht über Bord wirft, weil man sich Vorteile
verspricht, oder es halt mal schwierig ist. Es gab viele Beispiele in
der Geschichte, wo Menschen bereit waren für ihre Überzeugung auch
massive Nachteile in Kauf zu nehmen. Z.B. Martin Luther, der sein
Leben riskierte und der einer der Vorreiter der Reformation war. Ohne
diese hätte es die Aufklärung vielleicht nie oder erst viel später
gegeben.
> Toten unter dem Strich gefuehrt (im christlichen Mittelalter schon
> ueberhaupt nicht), dass es nun aufgeschrieben wurde, liebevolle
> Menschen halten sich immer von alleine daran. Es ist dennoch richtig
Doch wie wird man zu einem "liebevollen" Menschen? Sicherlich nicht,
indem man vorgeführt bekommt, daß der Stärkere Recht hat (3. Reich)
und daß man auf sein Recht bestehen muß -- ggf. zum Nachteil anderer.
Im Kontrast zu "liebevollen Menschen", die ggf. ihre Liebe aufgeben,
wenn es opertun erscheint, stehen Menschen wie der Pastor Dietrich
Bonhoeffer, die bereit waren für ihre Überzeugung der Gewalt
entgegenzutreten.
> als Idee aufgeschrieben zu werden und zu priorisieren.
> Ansaetze zu Humanismus gab es auch im alten Rom. Da aber zum Bau in
> Betrieb einer modernen Infrastruktur damals Sklaven unabdingbar
> waren, musste ein Mass von Grausamkeit kultiviert werden. Das ist
Ich bin mir da nicht so sicher, ob Du es Dir da nicht ein wenig
einfach machst.
> heute nicht mehr der Fall. Mit roemischen Goettern wuerden wir heute
> sicher nicht schlechter fahren, bietet doch eine bunte Goetterwelt
> bessere Ansaetze fuer geistige Toleranz, als ein Monotheismus mit
Da wäre ich mir nicht so sicher. Die Christen wurden auch verfolgt,
weil sie nicht ins Schema gepaßt haben -- das mit dem "Liebe deine
Feinde" war schon sehr suspekt -- und wer den Kaiser nicht als Gott
verehrt hat ...
> seinem geistigen Monopolanspruch, der zum Missbrauch geradezu
> einlaedt.
Jede Religion ist anfällig für Missbrauch. Die Frage ist aber auch,
inwieweit dieser Mißbrauch dann noch etwas mit den Grundlagen der
Religion zu tun hat. Im Christentum ist der Mißbrauch eindeutig eine
Abweichung vom Grundgedanken. Die Menschen, die z.B. im
Kollonialismus im Namen der Kirche Südamerika "missioniert" haben --
waren zum größten Teil einfach nur Eroberer und Goldsucher, welche
die grundlegenden Aussagen des Neuen Testaments nicht verstanden
haben, wie z.B. "liebe deinen Nächsten wie dich selbst". Das Gleiche
gilt eigentlich auch für vieles was im Mittelalter gelaufen ist.
*2Cents*