> Auch die Inszenierung von Sharon -btw auch für mich ein
> nationalistisches
> Ekelpaket-
das sehe ich ich genauso. Selbst wenn man gutwillig unterstellt, daß
er nicht allein schuld am Krieg ist, muß man doch doch zugeben, daß
er ihn wollte und immernoch will. Arafat und Barak verhandeln aus
realpolitischer Einsicht über den Tempelberg und sind gerade dabei,
gegen alle Opposition im jeweils eigenen Lager, sicherlich auch das
Schicksal Rabins nicht vergessend und gegen jede persönliche
Überzeugung über eine waage Idee einer internationalen neutralen
Kontrolle, die Religionsfreiheit garantiert, zu sprechen. Auf beiden
Seiten warten die Radikalen auf irgendeinen Anlaß.
Nicht, daß der Jude Scharon den Tempelberg besucht, ist das Problem,
weil sein gutes Recht, sondern der mit Vorsatz gewählte Zeitpunkt und
die konkreten Umstände. Er war der Auslöser, das allerdings aus
eigenem Willem und mit dem genauen Wissen über die Folgen, allerdings
nicht der Grund, der liegt in der Wackligkeit des auf beiden Seiten
ungeliebten Friedens.
Für seine Beweggründe habe ich nur 2 Erklärungen:
Entweder er wollte den Krieg mit allen Konsequenzen oder aber er
wollte einfach nur Premier werden und nahm dafür den Krieg mit allen
Konsequenzen in Kauf. In beiden Fällen wäre er genau das, was du
geschrieben hast und noch viel mehr.
> Ich fürchte, ähnlich wie Hammerschmitt, die Situation könnte in der
> Weise
> eskalieren, daß Israel sich isoliert fühlt und glaubt, sich nur noch
> mit einem gewaltigen Militärschlag befreien zu können.
Das will ich vor allen Dingen den Israelis nicht wünschen. Wie
Khamenei letztes Jahr sinngemäß äußerte: "Wenn die Juden die Bombe
einsetzen, wird es uns schreckliche Verluste beifügen, wenn wir sie
einsetzen, gibt es keine Israel mehr." Der Iran ist reich und hat
angeblich keine Atombomben. Der Nachbar Pakistan ist bettelarm und
besitzt definitiv Atomwaffen. Natürlich war das nur Hundegebell, aber
nicht undenkbar. Das ist alles nur eine Frage der Zeit....
Das kleine Israel mit seinen wenigen Einwohnern ist definitiv
verletzbarer als die islamische Welt.
Aber so lange so was nicht passiert ist, besteht noch Hoffnung.
> Meine Hoffnung richtet sich also weniger auf eine 'wirklich
> unparteiische und wahrhafte Untersuchung', sondern darauf, daß sich
> die Kontrahenten endlich darauf besinnen, daß sie ihren
> nationalen/religiösen Wahn ablegen müssen, um zusammen/über-leben zu
> können.
Das ist selbstverständlich wichtiger als irgendwelche UNO-Bürokraten.
Ich war mal in Betlehem an der Geburtskirche. Und fand die religiöse
Architektur im Heiligen Land sehr interessant. Da gab es viele
Gotteshäuser, die sich zum Verwechseln ähnlich sahen. Der einzige von
außen sichtbare Unterschied, war das Symbol auf der Turmspitze.
(Halbmond, David-Stern, Kreuz)
Alle 3 beten den selben Gott an.
Es ist eine sehr traurige Geschichte.
> Diese zugegeben schwache Hoffnung wird augenblicklich nur dadurch
> genährt, daß es eine innerisraelische Opposition zu Sharons
> verheerender Politik gibt, die imo gewillt ist, Frieden zu schaffen.
Und das ist gut so! Diese Menschen verdienen Achtung, weil sie sich
ja zwischen die Stühle gesetzt haben.
Allerdings muß die Frage gestellt werden, ob die israelischen
Friedensaktivisten im Interesse des Friedens z.B. bereit wären einen
höheren Wasserpreis zu zahlen oder sich den Obstmarkt mit
palästinensischen Bauern wirklich teilen wollen?
Einfach zu sagen: "Wir schießen nicht mehr und ziehen die Soldaten
zurück ." und die ökonomische Unterdrückung bzw. Ausbeutung
beizubehalten, wird keinen Frieden bringen.
Für einen dauerhaften Frieden muß Israel etwas mehr (wieder)geben,
als Rabin bereit war. Vielleicht hätte er persönlich ja mehr gegeben,
bin mir da sogar sicher, nur hatte er nicht die Macht dazu.
Nach dem Friedensschluß mit der Friedensdividende in der Tasche haben
dann die friedfertigen Israelis mal ebend die Zahl der Siedlungen
verdoppelt, was sicherlich hauptsächlich Rabins Nachfolger (Barak) zu
verantworten haben.
Selbst Barak scheint aber für die Mehrheit der Israelis zu freigiebig
gewesen zu sein, weshalb ja der momentane Gangster und
Tempelberg-Besucher an's Ruder kam.
> Dergleichen ist auf palästinensischer Seite derzeit leider nicht zu
> vernehmen.
Da wäre ich mir nicht so sicher. Da scheint mal wieder ein kleines
Vorurteil zu keimen.
Auch die Palästinenser sind nicht homogen. Z.B. gibt es ja die in
allen Medien unterschlagenen Christen.
Alllerdings brauchen sie Land und Wasser zusätzlich zur
Selbstbestimmung.
Die Palästinenser sind vielleicht die Terroristen, Israel ist
definitiv der Machthaber und Räuber.
Viele Kompromisse können die Palästinenser nicht mehr machen. Sie
stehen mit dem Rücken an der Wand.
Deshalb ist es natürlich schwer, palästinensischen Friedenswillen zu
orten. Deshalb erscheinen sie so kompromißunfähig.
Kompromiß heißt ja Ausgleich, also: "Ich geb Dir was, dafür gibst Dur
mir was." Was bitteschön können die Palästinenser noch geben?
Grüße Frosch
> nationalistisches
> Ekelpaket-
das sehe ich ich genauso. Selbst wenn man gutwillig unterstellt, daß
er nicht allein schuld am Krieg ist, muß man doch doch zugeben, daß
er ihn wollte und immernoch will. Arafat und Barak verhandeln aus
realpolitischer Einsicht über den Tempelberg und sind gerade dabei,
gegen alle Opposition im jeweils eigenen Lager, sicherlich auch das
Schicksal Rabins nicht vergessend und gegen jede persönliche
Überzeugung über eine waage Idee einer internationalen neutralen
Kontrolle, die Religionsfreiheit garantiert, zu sprechen. Auf beiden
Seiten warten die Radikalen auf irgendeinen Anlaß.
Nicht, daß der Jude Scharon den Tempelberg besucht, ist das Problem,
weil sein gutes Recht, sondern der mit Vorsatz gewählte Zeitpunkt und
die konkreten Umstände. Er war der Auslöser, das allerdings aus
eigenem Willem und mit dem genauen Wissen über die Folgen, allerdings
nicht der Grund, der liegt in der Wackligkeit des auf beiden Seiten
ungeliebten Friedens.
Für seine Beweggründe habe ich nur 2 Erklärungen:
Entweder er wollte den Krieg mit allen Konsequenzen oder aber er
wollte einfach nur Premier werden und nahm dafür den Krieg mit allen
Konsequenzen in Kauf. In beiden Fällen wäre er genau das, was du
geschrieben hast und noch viel mehr.
> Ich fürchte, ähnlich wie Hammerschmitt, die Situation könnte in der
> Weise
> eskalieren, daß Israel sich isoliert fühlt und glaubt, sich nur noch
> mit einem gewaltigen Militärschlag befreien zu können.
Das will ich vor allen Dingen den Israelis nicht wünschen. Wie
Khamenei letztes Jahr sinngemäß äußerte: "Wenn die Juden die Bombe
einsetzen, wird es uns schreckliche Verluste beifügen, wenn wir sie
einsetzen, gibt es keine Israel mehr." Der Iran ist reich und hat
angeblich keine Atombomben. Der Nachbar Pakistan ist bettelarm und
besitzt definitiv Atomwaffen. Natürlich war das nur Hundegebell, aber
nicht undenkbar. Das ist alles nur eine Frage der Zeit....
Das kleine Israel mit seinen wenigen Einwohnern ist definitiv
verletzbarer als die islamische Welt.
Aber so lange so was nicht passiert ist, besteht noch Hoffnung.
> Meine Hoffnung richtet sich also weniger auf eine 'wirklich
> unparteiische und wahrhafte Untersuchung', sondern darauf, daß sich
> die Kontrahenten endlich darauf besinnen, daß sie ihren
> nationalen/religiösen Wahn ablegen müssen, um zusammen/über-leben zu
> können.
Das ist selbstverständlich wichtiger als irgendwelche UNO-Bürokraten.
Ich war mal in Betlehem an der Geburtskirche. Und fand die religiöse
Architektur im Heiligen Land sehr interessant. Da gab es viele
Gotteshäuser, die sich zum Verwechseln ähnlich sahen. Der einzige von
außen sichtbare Unterschied, war das Symbol auf der Turmspitze.
(Halbmond, David-Stern, Kreuz)
Alle 3 beten den selben Gott an.
Es ist eine sehr traurige Geschichte.
> Diese zugegeben schwache Hoffnung wird augenblicklich nur dadurch
> genährt, daß es eine innerisraelische Opposition zu Sharons
> verheerender Politik gibt, die imo gewillt ist, Frieden zu schaffen.
Und das ist gut so! Diese Menschen verdienen Achtung, weil sie sich
ja zwischen die Stühle gesetzt haben.
Allerdings muß die Frage gestellt werden, ob die israelischen
Friedensaktivisten im Interesse des Friedens z.B. bereit wären einen
höheren Wasserpreis zu zahlen oder sich den Obstmarkt mit
palästinensischen Bauern wirklich teilen wollen?
Einfach zu sagen: "Wir schießen nicht mehr und ziehen die Soldaten
zurück ." und die ökonomische Unterdrückung bzw. Ausbeutung
beizubehalten, wird keinen Frieden bringen.
Für einen dauerhaften Frieden muß Israel etwas mehr (wieder)geben,
als Rabin bereit war. Vielleicht hätte er persönlich ja mehr gegeben,
bin mir da sogar sicher, nur hatte er nicht die Macht dazu.
Nach dem Friedensschluß mit der Friedensdividende in der Tasche haben
dann die friedfertigen Israelis mal ebend die Zahl der Siedlungen
verdoppelt, was sicherlich hauptsächlich Rabins Nachfolger (Barak) zu
verantworten haben.
Selbst Barak scheint aber für die Mehrheit der Israelis zu freigiebig
gewesen zu sein, weshalb ja der momentane Gangster und
Tempelberg-Besucher an's Ruder kam.
> Dergleichen ist auf palästinensischer Seite derzeit leider nicht zu
> vernehmen.
Da wäre ich mir nicht so sicher. Da scheint mal wieder ein kleines
Vorurteil zu keimen.
Auch die Palästinenser sind nicht homogen. Z.B. gibt es ja die in
allen Medien unterschlagenen Christen.
Alllerdings brauchen sie Land und Wasser zusätzlich zur
Selbstbestimmung.
Die Palästinenser sind vielleicht die Terroristen, Israel ist
definitiv der Machthaber und Räuber.
Viele Kompromisse können die Palästinenser nicht mehr machen. Sie
stehen mit dem Rücken an der Wand.
Deshalb ist es natürlich schwer, palästinensischen Friedenswillen zu
orten. Deshalb erscheinen sie so kompromißunfähig.
Kompromiß heißt ja Ausgleich, also: "Ich geb Dir was, dafür gibst Dur
mir was." Was bitteschön können die Palästinenser noch geben?
Grüße Frosch