Ich wünsche einen schönen Tag.
Während die Bilder von den Umzügen mit aufgebahrten 'Märtyrern',
wehklagenden Frauen vor zerstörten Häusern oder Kindern, die in
Sichtweite von Soldaten mit Steinschleudern herumtänzeln,
allgegenwärtig von den Mattscheiben flimmern
und so vom Wissen der Initiatoren der 'Tempelberg-Intifada' um
mediengerechte Präsentation künden, muten die israelischen Berichte
um die Anschläge zurückhaltend und keineswegs reisserisch an.
Analogien zu My Lai kann ich genausowenig entdecken, wie die zu
Katyn.
Während jene beiden Massaker als solche gewertet werden und
historisch unstrittig sind, hat Racak einen anderen Charakter und
könnte als Lehrbeispiel für Djenin gedient haben.
Interessanter als das, was in israelischen oder palästinensischen
Geschichtsbüchern stehen könnte ist imo die Frage,
wird hier mit Hilfe von 'Anteilnahme' erzeugender Berichterstattung
erneut (wie eben schon im Jugoslawienkrieg) der Versuch unternommen,
potente Koalitionäre für die Entscheidungsschlacht zu gewinnen?
Auch die Inszenierung von Sharon -btw auch für mich ein
nationalistisches
Ekelpaket- als dem Nachfolger von Milosevic in der Schurkenrolle, die
von einigen Medien ja schon betrieben wird, geht in diese Richtung.
Ich fürchte, ähnlich wie Hammerschmitt, die Situation könnte in der
Weise
eskalieren, daß Israel sich isoliert fühlt und glaubt, sich nur noch
mit einem gewaltigen Militärschlag befreien zu können.
Meine Hoffnung richtet sich also weniger auf eine 'wirklich
unparteiische und wahrhafte Untersuchung', sondern darauf, daß sich
die Kontrahenten endlich darauf besinnen, daß sie ihren
nationalen/religiösen Wahn ablegen müssen, um zusammen/über-leben zu
können.
Diese zugegeben schwache Hoffnung wird augenblicklich nur dadurch
genährt, daß es eine innerisraelische Opposition zu Sharons
verheerender Politik gibt, die imo gewillt ist, Frieden zu schaffen.
Dergleichen ist auf palästinensischer Seite derzeit leider nicht zu
vernehmen.
Hegel bemerkte irgendwo, daß alle großen weltgeschichtlichen
Tatsachen
und Personen sich sozusagen zweimal ereignen.
Er hat vergessen, hinzuzufügen:
das eine Mal als Tragödie, das andere Mal als Farce
(Karl Marx, "Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte")
Grüße
Bruno
Während die Bilder von den Umzügen mit aufgebahrten 'Märtyrern',
wehklagenden Frauen vor zerstörten Häusern oder Kindern, die in
Sichtweite von Soldaten mit Steinschleudern herumtänzeln,
allgegenwärtig von den Mattscheiben flimmern
und so vom Wissen der Initiatoren der 'Tempelberg-Intifada' um
mediengerechte Präsentation künden, muten die israelischen Berichte
um die Anschläge zurückhaltend und keineswegs reisserisch an.
Analogien zu My Lai kann ich genausowenig entdecken, wie die zu
Katyn.
Während jene beiden Massaker als solche gewertet werden und
historisch unstrittig sind, hat Racak einen anderen Charakter und
könnte als Lehrbeispiel für Djenin gedient haben.
Interessanter als das, was in israelischen oder palästinensischen
Geschichtsbüchern stehen könnte ist imo die Frage,
wird hier mit Hilfe von 'Anteilnahme' erzeugender Berichterstattung
erneut (wie eben schon im Jugoslawienkrieg) der Versuch unternommen,
potente Koalitionäre für die Entscheidungsschlacht zu gewinnen?
Auch die Inszenierung von Sharon -btw auch für mich ein
nationalistisches
Ekelpaket- als dem Nachfolger von Milosevic in der Schurkenrolle, die
von einigen Medien ja schon betrieben wird, geht in diese Richtung.
Ich fürchte, ähnlich wie Hammerschmitt, die Situation könnte in der
Weise
eskalieren, daß Israel sich isoliert fühlt und glaubt, sich nur noch
mit einem gewaltigen Militärschlag befreien zu können.
Meine Hoffnung richtet sich also weniger auf eine 'wirklich
unparteiische und wahrhafte Untersuchung', sondern darauf, daß sich
die Kontrahenten endlich darauf besinnen, daß sie ihren
nationalen/religiösen Wahn ablegen müssen, um zusammen/über-leben zu
können.
Diese zugegeben schwache Hoffnung wird augenblicklich nur dadurch
genährt, daß es eine innerisraelische Opposition zu Sharons
verheerender Politik gibt, die imo gewillt ist, Frieden zu schaffen.
Dergleichen ist auf palästinensischer Seite derzeit leider nicht zu
vernehmen.
Hegel bemerkte irgendwo, daß alle großen weltgeschichtlichen
Tatsachen
und Personen sich sozusagen zweimal ereignen.
Er hat vergessen, hinzuzufügen:
das eine Mal als Tragödie, das andere Mal als Farce
(Karl Marx, "Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte")
Grüße
Bruno