> Meiner Meinung nach kann das so nicht stehenbleiben. Was ist denn,
> wenn ein Bombenanschlag gerade diejenigen trifft, die vehemente
> Scharon-Gegner sind? Oder kleine Kinder, die in ihrem Leben noch nie
> zur Wahl gegangen sind?
Das ist eine tragische Konsequenz.Aber in einer Demokratie sieht es
nun einmal so aus das (im Extremfall) die 49% der Bevölkerung, die
gegen eine Entscheidung sind, die Folgen mittragen müssen, die die
Mehrheitsentscheidung hervorgerufen hat. Aus diesem Grund sind in der
BRD gravierende Entscheidungen, wie Kriegserklärung und
Verfassungsänderung auch an eine 2/3 Mehrheit gebunden.
Als (Wahl-)Bürger hafftest Du so oder so. Wenn die Politik zu
Arbeitslosigkeit oder einem allgemeinen wirtschaftlichen Niedergang
führt und Du deshalb deinen Job verlierst und womöglich in den
Privatbankrot gerätst, hilft es dir ebensowenig, daß Du vorher für
eine andere Politik gestimmt hast.
Für einige Fälle ist deshalb in der Verfassung auch das Recht auf
Widerstand gegen die Staatsgewalt verankert.
> Du hast Recht, von den Alliierten wurde im WK2 eine ähnliche Politik
> praktiziert. Richtiger wird's dadurch aber trotzdem nicht - die
> wahllose Bombardierung deutscher Zivilisten war meiner Meinung nach
> ein Kriegsverbrechen.
Ja, aber auch nur aus dem Grund, weil es zum Kriegsgewinn der
Aliierten nicht beigetragen hat. Bei Waffenproduktionen und ähnlichen
kriegsunterstützenden Handlungen, die unter der Deckung von
Zivilisten stattfinden sieht es anders aus. Gerade im WkII war die
Zielgenauigkeit bei Bombenabwürfen so mies, daß zwangsläufig Ziele im
weiteren Umkreis von militärischen Zielen getroffen wurden.
Trauriges Beispiel ist die Versenkung der "Wilhelm Gustlof" im WkII:
An Bord befanden sich nicht nur Flüchtlinge und Verletzte sondern
auch Mannschaften für die U-Bootflotte. Die Konsequenz war die
Versenkung, da die Kombatanden nicht von den Zivilisten zu trennen
waren und das Schiff konsequenterweise auch unter Kriegsflagge und
getarnt lief.
jurordeu