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mehr als 1000 Beiträge seit 12.09.2014

Es wird keine Arbeiterbewegung mehr geben

Seit Jahrzehnten wird dem Volk eingeimpft, dass es gar keine Arbeiter und damit auch keine Klassen mehr gibt.

Stattdessen haben wir jetzt Angestellte und "Mitarbeitende", die vermeintlich direkt am Tropf des Unternehmenserfolgs hängen; sprich, geht es dem Unternehmen schlecht, müssen sie bluten, weil sie versagt haben, geht es dem Unternehmen gut, müssen sie bluten, um den Erfolg noch zu verbessern und für die Zukunft zu sichern. Mitarbeiteraktienprogramme, Leistungsbezogene Bezahlung, etc. tun dazu ihr übriges.
Stets schwingt die Angst mit, zuviel zu fordern und damit das Unternehmen zu gefährden - die steigenden Dividende und Managerboni werden kognitiv verdrängt.
Klassenbewusstsein ist von gestern.

Die Gewerkschaften machen da, nicht zuletzt zur Sicherung eigener Pfründe, hilfreich mit. Minimalforderungen, immer schön in % und ja nicht absolut, um sich das Wohlwollen der alteingesessenen Mitglieder mit noch hohen Gehältern auf Kosten der neueingestellten Prekären zu sichern. Keine Schweinerei, für die sich eine ver.di oder IGM zu schade wäre...
Die kleinen Spartengewerkschaften hat man ja effektiv über "unsere Frau in der SPD" Nahles kaltgestellt und von der effektiven Arbeitnehmervertretung, sprich den Tarifkommissionen, praktisch ausgeschlossen. Der DGB weiß schon, wie man das deichselt... und die ehem. Arbeiterpartei tut den Bossen der Genossen doch gerne den kleinen Gefallen...

Also haben wir eine Arbeiterschaft, die kein Klassenbewusstsein hat und auch keinerlei Ambitionen das Unternehmerwohl zum eigenen Vorteil zu gefährden, eher noch durch Lohnverzicht das Managergehalt sichert, als ihr Stück vom Kuchen (Mehrwert) zu fordern, und sei es, damit es als Steuer wieder im Rachen des Staates landet und über Umwege wieder beim Arbeitgeber. Und zugleich haben wir Gewerkschaften, die mit den Arbeitern garnichts mehr zu tun haben wollen und nur auf die Mitgliedsbeiträge (prozentual vom Gehalt - dafür kämpft man schließlich um dessen Erhöhung) schielt, ohne eine echte Gegenleistung und ohne Bestrebungen, etwas für ihre Mitglieder herausholen zu wollen. Man will es sich ja mit der Gegenseite auch nicht verscherzen - wer weiß, wo da mal ein gut dotierter Aufsichtsratsposten frei wird.

Daraus willst du wieder eine "lebendige" Arbeiterbewegung formen?!? Da kann man nur "Glück auf!" wünschen...

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