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  • Lashaune

573 Beiträge seit 28.09.2020

"Post" ist irgendwie immer

….Von Arbeitern und Arbeitslosen werden linke Parteien kaum noch gewählt. Die linken Parteien sind Akademikerparteien geworden.
Linke Parteien sind heute vor allem in der urbanen akademischen Mittelschicht verankert, da kommen viele ihrer Mitglieder und Funktionsträger her. Vor allem letztere sind oft unter privilegierten Bedingungen aufgewachsen und haben kaum einen Zugang zum Leben normaler Menschen.
Sahra Wagenknecht

Das ist eine sehr treffende Einschätzung
Der Kurs der Partei die Linke und auch der aller anderen aus der linken Bewegung war gerade in den letzten 12 Monaten so weit weg von den Alltagssorgen der Menschen, die nicht der Mittel- bzw. Akademikerschicht angehören.

Parteien unterliegen immer ideologischen Veränderungen. Wie sie sich verändern oder ihrem ursprünglichen Kurs treu bleiben, hängt ab von den aktuellen politischen Veränderungen und vor allem welche Kräfte in einer Partei das Ruder übernehmen.

Das gilt für die SPD, die durch das Einführen von Hartz 4 genau auf das Klientel die sozialpolitische Kanone richtete, die es als sozialdemokratische Partei vertreten sollte.
Das gilt für die Grünen, die als pazifistische, im Parlament sockenstrickende Partei gestartet sind und dann die Bombardierungen im Jugoslawienkrieg ihren Mitgliedern und der Bevölkerung als humanitären Einsatz verkaufte.
Wenn sich das Kräfteverhältnis in den Parlamenten weiter nach rechts verschiebt, werden sich auch nicht wenige CDU/CSU Mitglieder die Augen reiben, vor allem die gläubigen Christen unter ihnen, was u.a. den Kriegskurs ihrer Partei angeht und wahrscheinlich auch die künftige Koalitionspolitik der Christdemokraten in den Parlamenten.
Das gilt auch für die FDP, die von einer einst liberalen Partei dem Kurs einer SPD, als diese noch sozialdemokratisch war, nahe stand und jetzt den kleinen Bruder der AfD gibt.
Und sehr schnell vollzieht sich der Wandel bei der AfD, die einst unter Lucke als eine rechte, europakritische Partei gestartet war und jetzt vom "tiefbraunen" Dreck übernommen wurde und wird.

Und gerade deswegen und trotz alledem bin ich froh, dass es noch eine Partei Die Linke gibt. Denn aktuell gibt es tatsächlich zur ihr keine Alternative. Sehr wahrscheinlich wird es im Bund zu RRG nicht reichen. Aber wenn es reichen sollte, wünschte ich mir die Linke lässt die Finger davon. Sie werden die enormen sozialen Baustellen in diesem Land nicht bearbeiten können. Sie werden sich auf Kurse begeben müssen, bei denen sie Eigenverrat begehen müssten und das wird sie dann völlig obsolete werden lassen. Für eine "echte" authentische linke Politik, wie ich es von einer "sozialistischen Partei erwarte, fehlen in diesem Land die Mehrheiten, die bereit sind das zu unterstützen. Das geht nur über politische Arbeit an der Basis aber nicht über Parlamentsarbeit.

Linke Parteien, von der Größenordnung der Partei die Linke, haben im Kapitalismus keine Chance. Das was sie bekämpfen müssten ist einfach (noch) zu mächtig. Und als Opposition gemeinsam mit dem sehr, sehr kleinen Hauch von „links“ bei Grünen und SPD sind sie besser aufgehoben.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (06.03.2021 08:58).

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