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mehr als 1000 Beiträge seit 12.09.2014

Re: Familienanalogie

Kurzum, wenn ich etwas verändern will, dann muss ich da antreten, wo ich auch etwas verändern kann.
Wenn ich bessere Lebensbedingungen in Timbuktu will, dann muss ich mich von den Unterdrückten in Timbuktu dort wählen lassen und nicht in Berlin.
Die Unterdrückten können sich nur selbst befreien! Ich kann ihnen dabei helfen, aber ihnen diese Aufgabe eben nicht abnehmen. Auch kann ich Flucht nicht gutheißen, denn diese zementiert selbst die Fluchtursachen, weil es gegen diese dann keinen Widerstand mehr gibt.

Revolution entsteht aus Leiden, nicht aus Flucht in Sozialstaaten.

Warum sind die Jacobiner damals nicht aus Frankreich geflohen, sondern haben den König gestürzt? Hätte ihnen jemand mit Vollversorgung und dem Versprechen von eigenem Haus, Nahrung und Geld gewunken, hätte es dort 1789 keine Revolution gegeben.

Welcher Despot kann sich denn an der Macht halten, wenn das unterdrückte Volk wirklich aufbegiert?! Und das muss es tun, wenn es seinen gerechten Teil am Ertrag seines Landes haben will und diesen nicht in der Tasche der Eliten verschwinden sehen will. Hüben wie drüben...
Es kommt kein edler Ritter hoch zu Roß in schillernder Rüstung, auch wenn sich manche Linke in ihrem moralischen Gutmenschendünkel in genau dieser Rolle wähnen und dabei vergessen, wie es um sie herum aussieht und dass dort die Sch..ße bereits den meisten bis zum Hals steht.
Langsam müssen sie aufpassen, dass der wütende Mob sie nicht von ihrem Gaul runterholt, um den zu schlachten und die Rüstung zu Pflugscharen umzuschmieden.
Aber wie Don Quixote sehen sie nur die Windmühlen in der Ferne, die es zu bekämpfen gilt, den edlen Wilden zu befreien von Mühsal und Pein, weil man ja soviel moralische Schuld mit sich schleppt... und von allen Seiten wird ihnen zugeflüstert, wem man auch noch helfen müsste und wer sich auch ganz doll unterdrückt fühlt in seiner Identität.
Während sie sich noch entscheiden müssen, wem sie denn nun zuerst am am meisten helfen sollen, dabei wild rotierend und versprechend, wird ihr Schwert stumpf und rostet vor sich hin, während der alte Klassenfeind schon die blitzende Klinge wetzt, sie dem Pöbel zu geben, auf dass er sich von dieser Stelle den geforderten Lohn hole und den Junker verschone.

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