Tims Katze schrieb am 15. November 2007 17:01
> Den Konservativen wird ja hier (nicht ganz zu unrecht) vorgeworfen,
> die Gesellschaft ändern zu wollen. Sie wollen, dass die Gesellschaft
> "bewährte" Werte erneut annimmt, bzw. sie kritisieren Wertemangel der
> heutigen Gesellschaft.
Nun ja, also das an sich wäre ja nicht falsch, aber: Haben sich denn
die Werte, die man heute predigt wirklich bewährt? Meines Erachtens
nicht. Sie haben uns in zwei Weltkriege und in den Holocaust geführt
(ohne die preussischen Sekundärtugenden, ohne den
mitgefühlstötetenden Drill der autoritären Erziehung wäre dies
niemals geschehen). Der heutige Individualismus hat sich bislang
dagegen recht gut bewährt. Das beweisen z.B. die sinkenden Zahlen für
viele psychische Störungen, sinkende Kriminalität (vor allem bei
Gewalt und Sex) etc.
Was die Konservativen heute (z.T. zu recht) bemängeln, ist eine Folge
des Raubtierkapitalismus. Der hat sich auch nicht bewährt.
> Ich behaupte sogar, dass die Konservativen in der gesellschaftlichen
> Evolution eine wichtige Rolle spielen (ohne einen Beweis vorlegen zu
> können).
Jupp, konservatives Denken sicherte in der Wildnis das Überleben
(besser man frißt die Pflanzen, die man kennt). In einer sich derart
schnell wandelnden Welt wie in der zivilisierten, ist konservatives
Denken eher von Nachteil und gerade das (aggressive) Festhaltung an
alten Vorstellungen hat nicht selten zum Krieg geführt.
Man kann im Grunde aber eh nicht sagen, es sei immer richtig oder
falsch, konservativ oder progressiv zu denken. Man muß da jedes Mal
neu abwägen (ich bin in vielen Dingen sehr konservativ, z.B. wenn es
um Technologie geht). Dumm ist es, aus solchen Denkweisen eine
Ideologie oder politische Bewegung ableiten zu wollen. Und noch
dümmer ist es, zu meinen, die eigenen Ansichten seien die richtigen
und müßten für alle gelten (Stichwort: Leitkultur). Aber das ist ein
grundsätzliches Problem und keins der Konservativen alleine.
> Den Konservativen wird ja hier (nicht ganz zu unrecht) vorgeworfen,
> die Gesellschaft ändern zu wollen. Sie wollen, dass die Gesellschaft
> "bewährte" Werte erneut annimmt, bzw. sie kritisieren Wertemangel der
> heutigen Gesellschaft.
Nun ja, also das an sich wäre ja nicht falsch, aber: Haben sich denn
die Werte, die man heute predigt wirklich bewährt? Meines Erachtens
nicht. Sie haben uns in zwei Weltkriege und in den Holocaust geführt
(ohne die preussischen Sekundärtugenden, ohne den
mitgefühlstötetenden Drill der autoritären Erziehung wäre dies
niemals geschehen). Der heutige Individualismus hat sich bislang
dagegen recht gut bewährt. Das beweisen z.B. die sinkenden Zahlen für
viele psychische Störungen, sinkende Kriminalität (vor allem bei
Gewalt und Sex) etc.
Was die Konservativen heute (z.T. zu recht) bemängeln, ist eine Folge
des Raubtierkapitalismus. Der hat sich auch nicht bewährt.
> Ich behaupte sogar, dass die Konservativen in der gesellschaftlichen
> Evolution eine wichtige Rolle spielen (ohne einen Beweis vorlegen zu
> können).
Jupp, konservatives Denken sicherte in der Wildnis das Überleben
(besser man frißt die Pflanzen, die man kennt). In einer sich derart
schnell wandelnden Welt wie in der zivilisierten, ist konservatives
Denken eher von Nachteil und gerade das (aggressive) Festhaltung an
alten Vorstellungen hat nicht selten zum Krieg geführt.
Man kann im Grunde aber eh nicht sagen, es sei immer richtig oder
falsch, konservativ oder progressiv zu denken. Man muß da jedes Mal
neu abwägen (ich bin in vielen Dingen sehr konservativ, z.B. wenn es
um Technologie geht). Dumm ist es, aus solchen Denkweisen eine
Ideologie oder politische Bewegung ableiten zu wollen. Und noch
dümmer ist es, zu meinen, die eigenen Ansichten seien die richtigen
und müßten für alle gelten (Stichwort: Leitkultur). Aber das ist ein
grundsätzliches Problem und keins der Konservativen alleine.