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542 Beiträge seit 06.04.2007

Immer dieselbe Leier

hrcst schrieb am 15. November 2007 9:46

> Dieser Konservativismus ist nichts als ein Anti-68er-ismus.

"Dieser" vielleicht.

> Natürlich garniert mit dem üblichen Chauvinismus (vgl. das Frauenbild und
> Rollenverständnis), Kulturchauvinismus und Rückwärtsgewandtheit.

Ach so, aha. Schon mal mit MitbürgernInnen islamischen Bekenntnisses
parliert? Bitte dringend nachholen, und bitte ähnlich
ressentimentbeladen, aggressiv und selbstgerecht darüber urteilen,
was die dir zu verklickern haben, wie du über deutsche Nicht-Linke
vorurteilst.

> Diese Punkte wiederum eröffnen eine Perspektive auf die tieferen
> individuellen Ursachen einer solchen "Haltung".

Das ist immer interessant. Warum zum Beispiel beten sich so viele
"Linke" beim geringsten Anlass einen Fascho-Popanz herbei? Mag es
daran liegen, dass sie hoffen, die Überzeichnung des dunklen Feindes
möge ihr eigenes Lichtlein heller strahlen lassen? Oh ja, ich glaub
schon, dass das viele motiviert.

> Wie mir scheint, befindet sich der typische Konservative im Allgemeinen auf
> einer tieferen Stufe der moralkognitiven Entwicklung, als der "aufgeklärte
> Linke".

Zumindest sehen das jene "Linke" gerne so, die sich für aufgeklärt
halten. Leider ist das mit der Linken und der Aufklärung aber so eine
Sache; früher standen die beiden fest beisammen, heute betätigen sich
diverse linke Gruppierungen leider in immer antiaufklärerischer
Manier.

> Der Konservative sucht nach klaren Regeln, einer festen
> Ordnung, da er mit der Einsicht in die Vielfalt, Gleichberechtigung,
> ja letztlich Beliebigkeit, der Werte und Vorstellungen ganz einfach
> nicht klarkommt.

Es ist entsetzlich, aber du hast hier genau beschrieben, warum
gewisse Spielarten linker Ideologie so sehr zum Kotzen sind: wegen
ihrer Beliebigkeit. *Diese* selbstgefällige, sich für aufgeklärt bloß
haltende Linke begeht damit Verrat an zahlreichen, seit der
Französischen Revolution gerade auch von Linken errungenen
gesellschaftlichen Fortschritten. Schön spiegelt sich dieser
Alles-Ist-Gleichwertig-Wahn in den Stufen der moralkognitiven
Entwicklung, wie sie hier beschrieben sind:
http://www.bebis.de/zielgruppen/lehramtsanwaerterinnen/seminar/kohlbe
rg.pdf

Dort zählt folgendes als Merkmal der höchsten moralkognitiven 
Entwicklungsstufe: "Meine Überzeugungen, die sowohl religiös wie auch
auf Vernunft begründet sind, gebieten mir hier, so zu handeln, auch
wenn
die gesetzlichen Regelungen dem entgegenstehen."

Es ist ja so großartig, unter Berufung auf GOtt, Allah oder Marx (für
die weniger Besserverdienenden wahlweise auch der saarländische
LaLenin) sich über jedes beliebige Gesetz hinwegsetzen zu können -
klar, auf dieser Entwicklungsstufe fühlt sich auch der Aufklärung
bloß vom Hörensagen kennende "Linke" wohl, *das* kommt seiner
Selbstgerechtigkeit, seinem von Natur aus gegebenen Gefühl der
"moralkognitiven Überlegenheit" ja so was von entgegen ...

> Er liebt das Modell von Zucht, Ordnung und Strafe:
> Sowohl bestraft werden, als auch zu bestrafen, ist im angenehm.

Was du alles weißt: wer nicht ebenso mega- wie pseudolinken
Spinnereien anhängt, der ist ein Sadomasochist.

Auf welcher moralkognitiven Entwicklungsstufe bist du zu dieser
bahnbrechenden Erkenntnis gekommen? Oder kam *sie* etwa über *dich*?

> Die kulturelle Vielfalt ist ihm ein Graus, denn sie verunsichert ihn
> in seiner eigenen Identität. Da er damit nicht umgehen kann, wird die
> eigene Kultur ganz einfach gegen über allen anderen als überlegen und
> besser ausgezeichnet.

Was aber, wenn sie das tatsächlich ist? Schliesst der ach so
aufgeklärte Beliebigkeitslinke davor etwa die Augen? Aber hallo,
natürlich tut er das, und zwar mit Wonne: es *darf* einfach nicht
sein, dass das alltägliche Leben, der gesellschaftliche Konsens und
politische Möglichkeiten, wie die in Dland herrschen, irgendwie
besser wären als das, was zum Beispiel im Iran Usus ist. Der
"aufgeklärte" Linke von heute lebt diesen ständigen Verrat an den
Idealen der früheren Linken; er käme NIE auf den Gedanken, die
Einführung einer islamisch dominierten Gesellschaftsordnung in Dland
würde sein bigottes Links-Posing beeinträchtigen können, er verbietet
sich diese Überlegung und möchte auch nicht, dass andere so schlimme
Sachen denken - wer es dennoch tut, hat ein Neospiesser, Moslemhasser
und Faschist zu sein, und damit Basta!

Perspektivisch wird es daher wohl so kommen, dass die Bezeichnung
"links" erst zunehmend, dann ausschliesslich synonym für reaktionär,
weltabgewendet und ideologisch eingemauert zu benutzen ist, letzten
Endes ein anderes Wort für "einfältig".

> Dabei verkauft er sich selbst als Rettung in der Not, zeichnet ständig das
> Bild des gesellschaftlichen Untergangs an die Wand und verteufelt zugleich
> alle anderen

Und die SSchäuble- und SSchily-Fraktion, macht die etwas anderes?

Na klar: sie pinkelt von höherer moralkognitiver Entwicklungsstufe
aus den Andersdenkenden an. Und das ist sicher auch supergut so.

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