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  • hrcst

mehr als 1000 Beiträge seit 12.12.2004

Intellektuelle Unterlegenheit des Konservativen

Man schaue sich doch nur einmal die Beiträge hier im Forum an, etwa
den Argumentationstyp sogenannter Konservativer - besser: Antilinker
-, ihr argumentatives Niveau, ihren Sprachgebrauch, die "Fakten" auf
die sie sich zur Untermauerung ihrer Thesen berufen.
Damit ist auch schon herausgestellt, was den angeblich neuen
deutschen Konservativismus im Wesentlichen auszeichnet, nämlich genau
das, was er "den Linken" vorwirft: eine bloße Anti-Haltung. Dieser
Konservativismus ist nichts als ein Anti-68er-ismus. Natürlich
garniert mit dem üblichen Chauvinismus (vgl. das Frauenbild und
Rollenverständnis), Kulturchauvinismus und Rückwärtsgewandtheit.
Diese Punkte wiederum eröffnen eine Perspektive auf die tieferen
individuellen Ursachen einer solchen "Haltung". Wie mir scheint,
befindet sich der typische Konservative im Allgemeinen auf einer
tieferen Stufe der moralkognitiven Entwicklung, als der "aufgeklärte
Linke". Der Konservative sucht nach klaren Regeln, einer festen
Ordnung, da er mit der Einsicht in die Vielfalt, Gleichberechtigung,
ja letztlich Beliebigkeit, der Werte und Vorstellungen ganz einfach
nicht klarkommt. Er liebt das Modell von Zucht, Ordnung und Strafe:
Sowohl bestraft werden, als auch zu bestrafen, ist im angenehm. 
Die kulturelle Vielfalt ist ihm ein Graus, denn sie verunsichert ihn
in seiner eigenen Identität. Da er damit nicht umgehen kann, wird die
eigene Kultur ganz einfach gegen über allen anderen als überlegen und
besser ausgezeichnet. Dabei verkauft er sich selbst als Rettung in
der Not, zeichnet ständig das Bild des gesellschaftlichen Untergangs
an die Wand und verteufelt zugleich alle anderen (d.h. für ihn: "die
Linken", "die 68er") als keine Werte habend.

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