Henrik Höfgen schrieb am 15. November 2007 20:59
>
> Da hätte ich mir jetzt ein wenig mehr Erklärung erhofft.
Hier ist ja leider nicht der Platz - und ich habe auch weder Zeit
noch Lust, Dir die Welt zu erklären. Deshalb meine Empfehlung an
Dich, Dich erstmal durch Lektüre schlau zu machen. Das Internet hat
da ja soviel zu bieten und wie es scheint, bist Du ja auch sehr
aufgeschlossen.
> Wie können
> denn die Neokonservativen Träger der 68er sein, zumal es die
> Neocon-Bewegung anno 68 noch gar nicht gab?
Doch, die gabs schon. Du kannst sie sogar bis in die 20er Jahre
zurückverfolgen. Rechtsphilosophische Grundlage der Neocons ist Carl
Schmitt, der Kronjurist Hitlers, bei dessem Schüler Leo Strauss die
heutigen Neocons in die Schule gegangen sind.
>
> > Da sieht man schon, daß Du Neokonservative und eigentliche
> > Konservative noch nicht auseinanderhalten kannst. Z. Bsp.: Eva
> > Hermann & Co sind Konservative. Broder, der auf sie verbal
> > einschlägt, ist ein Neokonservativer. Beide trennen Welten!
>
> Dann laß uns mal auf eine Definition für Neokonservative einigen. Für
> mich sind Neokonservative jene Leute, die seit einigen Jahren
> bemerken, dass einiges in der Welt schief läuft und die - meist aus
> Unwissenheit - die Vergangenheit verklärend die 68er als Sündenböcke
> auserkoren haben und sich eine fantasierte, bürgerliche Traumwelt
> herbeisehnen (meist gewürzt mit wirtschaftslibertären,
> calvinistisch-puritanischen Einschlägen und einer gehörigen Portion
> Fremdenhaß).
Und da bist Du eben völlig auf dem Holzweg, weil Du gewisse Dinge
nicht auseinanderhalten kannst!
> Für Dich scheinen Neokonservative wohl eher die
> Angloamerikanische Machtelite zu sein, richtig?
Falsch! Es ist der Teil der amerikanischen Machtelite, den man unter
dem Namen "Ostküstenestablishment" kennt, d.h. der Teil, welcher
durch das Britische Empire gelenkt wird.
> Aber selbst jene, vor
> allem Rumsfeld und Cheney, sind auf ihre Art z.T. eine Reaktion auf
> die 68er, nämlich eine Reaktion auf die Antikriegs- und
> Bürgerrechtsbewegung und dem politischen Klima in den USA nach
> Vietnam.
Denk doch mal einen Schritt weiter! Du redest ja nicht zu unrecht
hier vom Prinzip Aktion-Reaktion. Nur machst Du den Fehler, statt
hier kausal zu denken, in Polaritäten zu denken. Das ist ein uralter
Trick der Mächtigen, mit Hilfe falscher Polaritäten ihre kausale
Politik zu verschleiern. Man nannte das Prinzip schon im alten Rom:
"Teile und herrsche!".
> Broder würde ich übrigens weniger als Neokonervativen bezeichnen,
> sondern schlicht als haßerfüllten, charakterlosen Transatlaniker und
> Heuchler.
Ja, aber als solcher vertritt er nunmal die neokonservative
Ideologie.
>
> Da hätte ich mir jetzt ein wenig mehr Erklärung erhofft.
Hier ist ja leider nicht der Platz - und ich habe auch weder Zeit
noch Lust, Dir die Welt zu erklären. Deshalb meine Empfehlung an
Dich, Dich erstmal durch Lektüre schlau zu machen. Das Internet hat
da ja soviel zu bieten und wie es scheint, bist Du ja auch sehr
aufgeschlossen.
> Wie können
> denn die Neokonservativen Träger der 68er sein, zumal es die
> Neocon-Bewegung anno 68 noch gar nicht gab?
Doch, die gabs schon. Du kannst sie sogar bis in die 20er Jahre
zurückverfolgen. Rechtsphilosophische Grundlage der Neocons ist Carl
Schmitt, der Kronjurist Hitlers, bei dessem Schüler Leo Strauss die
heutigen Neocons in die Schule gegangen sind.
>
> > Da sieht man schon, daß Du Neokonservative und eigentliche
> > Konservative noch nicht auseinanderhalten kannst. Z. Bsp.: Eva
> > Hermann & Co sind Konservative. Broder, der auf sie verbal
> > einschlägt, ist ein Neokonservativer. Beide trennen Welten!
>
> Dann laß uns mal auf eine Definition für Neokonservative einigen. Für
> mich sind Neokonservative jene Leute, die seit einigen Jahren
> bemerken, dass einiges in der Welt schief läuft und die - meist aus
> Unwissenheit - die Vergangenheit verklärend die 68er als Sündenböcke
> auserkoren haben und sich eine fantasierte, bürgerliche Traumwelt
> herbeisehnen (meist gewürzt mit wirtschaftslibertären,
> calvinistisch-puritanischen Einschlägen und einer gehörigen Portion
> Fremdenhaß).
Und da bist Du eben völlig auf dem Holzweg, weil Du gewisse Dinge
nicht auseinanderhalten kannst!
> Für Dich scheinen Neokonservative wohl eher die
> Angloamerikanische Machtelite zu sein, richtig?
Falsch! Es ist der Teil der amerikanischen Machtelite, den man unter
dem Namen "Ostküstenestablishment" kennt, d.h. der Teil, welcher
durch das Britische Empire gelenkt wird.
> Aber selbst jene, vor
> allem Rumsfeld und Cheney, sind auf ihre Art z.T. eine Reaktion auf
> die 68er, nämlich eine Reaktion auf die Antikriegs- und
> Bürgerrechtsbewegung und dem politischen Klima in den USA nach
> Vietnam.
Denk doch mal einen Schritt weiter! Du redest ja nicht zu unrecht
hier vom Prinzip Aktion-Reaktion. Nur machst Du den Fehler, statt
hier kausal zu denken, in Polaritäten zu denken. Das ist ein uralter
Trick der Mächtigen, mit Hilfe falscher Polaritäten ihre kausale
Politik zu verschleiern. Man nannte das Prinzip schon im alten Rom:
"Teile und herrsche!".
> Broder würde ich übrigens weniger als Neokonervativen bezeichnen,
> sondern schlicht als haßerfüllten, charakterlosen Transatlaniker und
> Heuchler.
Ja, aber als solcher vertritt er nunmal die neokonservative
Ideologie.