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  • Meinesgleichen

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Das Elend der Zeanglosigkeit

Markus Kiendl schrieb am 25. August 2004 8:48


> > Nun gut die TeleTubbies können ja die
> > Erziehung übernehmen.
> Der Erziehungsunwille vieler Eltern ist leider eine Tatsache.
Allerdings kommt der nicht einfach so aus der Luft oder wie es auch
der Vorschreiber durchscheinen lässt, durch mangelnde Lust, Egoismus
oder simpel Stress im Berufsleben.
Das gilt auch für die später von dir/euch angeführte Kindergärtnerin
oder Lehrerin. Es gibt hier einen Begriff, der in all den Fällen -
übrigens auch in der Altenpflege! - das ganze Elend deutlich
markiert, und das ist die verordnete: Zwanglosigkeit. Täglich werden
wir damit bombardiert, dass Zwang per se etwas Böses ist, eine
unangenehme Gewalt. Zwangsausübung (Ohrfeigenparagraf) wird jetzt
sogar den Eltern (von prof. Erziehern ganz zu schweigen) per Gesetz
verboten. Dagegen kommt Werbung eben ganz zwaglos rüber!:

> Was den Zwang betrifft immer "hip" sein zu müssen

Nein, die Kinder "müssen" im allgemeinen nicht hip sein, sie "wollen"
es. Und wenn sie nicht das richtige Outfit zeigen, dann werden sie
nicht unbedingt von ihren Mitschülern in einen Klamottenladen
gezwungen (das machen vielleicht gleichaltrige - FREUNDE...) sondern
eben ganz zwanglos ausgegrenzt, so, wie es auch dem täglichen Elend
der Erwachsenenwelt entspricht.

Vgl. hierzu: www.stadtgermanen.de/fremdgehen.htm  


.
> Ich weiß nicht in welchem Altenheim du gearbeitet hast. Ich habe in
> 20 Monaten Zivildienst in einem Altenheim 1988/89 nicht einen
> einzigen "Ausrutscher" dieser Art beobachtet.

Ja. Auch die Pfleger UND Bewohner in Altenheimen leiden unter der
verordneten Zwanglosigkeit. Während der Ausbildung wird ihnen
eingetrichtert, das es böse ist, etwa bestimmte Essenszeiten oder
Pflegezeiten vorzugeben usw. Dann leiden sie unter den
institutionellen - ZWÄNGEN doppelt und geben auch noch in bester
Absicht das Elend der Zwanglosigkeit weiter: Sagt eine neue
Altenheimbewohnerin etwa, sie wolle sich mit dem Aufstehen ganz nach
dem Heim richten oder essen, was auf dem Tisch kommt, dann wird sie
belehrt, dass das so nicht ging, dass es nach ihren Willlen zu
geschehen hätte...
Das läuft dann unter dem Titel "aktivierende Pflege": verordnete
Zwanglosigkeit.

Gruß
KHeck

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