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  • Levski

mehr als 1000 Beiträge seit 20.08.2001

Logik und Scheinlogik

Shining Shadow schrieb am 25. August 2004 10:26

> Levski schrieb am 25. August 2004 7:36
>
> > andere Geschichte. Sondern die herzlose Technokratensprache, die sich
> > auch hier wieder zeigt. Genannter amerikanischer Psychologe ist
> > offenbar von der gleichen Sorte, wie die, die er aufspüren und
> > eliminieren möchte.
>
> Wenn ein Problem erkannt und isoliert wurde, bin ich durchaus dafür,
> dass instrumentelle, scharfe Logik angewandt wird. Aber dann auch
> richtig.

Einverstanden. Möchte keineswegs für eine laue, unentschiedene
"Alles-geht"-Haltung reden. Aber eine der typischen Eigenschaften
(und eines ihrer wirksamsten Machtmittel) jener "Technokraten" ist
die Einengung der Wirklichkeit, bis sie in ihr Weltbild paßt (am
liebsten, bis es auf ein Excel-Sheet geht). Und dieses Weltbild ist
immer "logisch", weil das das anerkannte Weltbild ist und sich ohne
Probleme rechtfertigen läßt (um ein ganz übles Beispiel zu nennen: Im
Weltbild des Technokraten Eichmann war auch die industrielle
Menschenvernichtung logisch und ökonomisch, weil es befohlen war und
rationell. Das habe ich mir nicht ausgedacht, das folgt aus seinen
Aussagen in den entsprechenden Gerichtsprotokollen).

Da ich Shining Shadow aus dem Forum gut kenne, weiß ich, daß Du diese
Logik nicht meinst, sondern eine, die den Gegenstand umfassend, der
Wirklichkeit angemessen, ins Auge faßt. Und dann stimme ich Deiner
Vorgehensweise hundertprozentig zu.

> Viele Dinge, die gelöst werden, sind nur halbfertig gelöst.

Das hat vielleicht auch mit oben Angesprochenem zu tun, nämlich
damit, daß der Einzelne sich immer weniger verantwortlich fühlt und
seinen Gesichtskreis immer mehr einengt.

> > Verstand, aber ohne jegliche Kreativität). Der Hysteriker ist der
> > übliche Intrigant, Mobber, Sozialterrorist. Der zweite Typ, der in
> > dieser Gesellschaft besondere Chancen hat.
>
> Welches als einer der möglichen Konsequenzen hat: Diese Gesellschaft
> muss geändert werden, wenn wir gewisse Standards voraussetzen.
> Natürlich gibt es eine Menge sehr einflussreiche Leute, die das nicht
> wollen.

Nochmal einverstanden. Aber die Forderung nach Gesellschaftsänderung
wird in diesem Lande sofort mit der Ruf "Kommunist!" denunziert.
Dabei ändert sich die Gesellschaft ständig, die Frage ist nur, wie
wir darauf Einfluß nehmen. Konkrete Antwort: Gesellschaftsänderung
ja, aber sie muß beim Bewußtsein des Einzelnen ansetzen, ihn
zumindest einbeziehen.

> Bin ich ein Soziopath, weil ich Vergnügen daran habe, wann immer ich
> solche Leute begegne, sie zu demontieren? Jeder hat seinen
> Schwachpunkt. Ausnahmlos.

Kein Soziopath, sondern ein Therapeut!

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