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Re: Die Pyrolyse hat eine lange Geschichte

Circular schrieb am 28.07.2019 08:26:

Ende der 1970er Jahre arbeitete Karl Kiener an dem Thema:
https://www.zeit.de/1980/22/energie-aus-schwelendem-muell

Ein Sachstandsbericht aus dem Jahre 2017 bietet das UBA
https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/1410/publikationen/2017-03-06_texte_17-2017_alternative-thermische-verfahren_0.pdf

Wirtschaftlich scheint die Pyrolyse bislang nicht zu sein
https://www.niederlausitz-aktuell.de/spree-neisse/spremberg/item/7296-sustec-schwarze-pumpe-meldet.html

Die inzwischen untergegangene Choren
https://www.heise.de/tr/artikel/Der-Sprit-ist-aus-1726672.html

Syntheseverfahren für Kraftstoffe reichen durchaus bis in die Anfänge des Automobilbaus zurück.

Die Innovation ist in der Verfahrenstechnik und der Verfügbarkeit passender Ausgangsmaterialien zu sehen.

Aber wie das UBuA zur Pyrolyse so schön sagt:

Besonders bei vergleichsweise einfach konzipierten Verfahren (z.B. Niedertemperaturpyrolyse oder Direktverölung) ist die Aufbereitung der Produkte (sei es die Gasaufbereitung nach Pyroly-se/Vergasung oder die Treibstoffraffination nach Direktverölungsverfahren) mit erheblichem Aufwand verbunden. Die angebliche Einfachheit des Hauptverfahrens wird in der Regel mit einer höheren Komplexität bei der Produktnachbehandlung erkauft. Dementsprechend sind die Aufbereitungsschritte häufig Schwachpunkte der Verfahren. Oft werden diese Probleme während der Verfahrensentwicklung nicht beachtet.

Da gibt es für weitere Forschung also wohl noch Potenzial.

Die Wirtschaftlichkeit hängt beim Endprodukt "Treibstoff" auch am Preis für fossile Rohstoffe, der ja nun in den letzten Jahren auch aus politischen Gründen niedrig gehalten wurde.

Bei Choren kann man nur einen nur bedingt sinnvollen Ansatz, fehlerhaftes Management und überzogene Erwartungen konstatieren. Holz als Ausgangsprodukt ist aufwendig und löst das "Tank vs.Teller"-Dilemma nicht wirklich. Dann hat man den Markt nicht begriffen *) und bei der Skalierung des Verfahrens augenscheinlich bei Personal und Material gespart.

*) Choren Diesel ist frei von Wasser und Estern, wenig anfällig für die bei Wasserfahrzeugen gefürchtete Dieselpest, da werden höhere Preise gern akzeptiert

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