Den "Traum" von Herbert W. Franke habe ich an anderer Stelle schon
mal gebracht, doch paßt er so gut zu der Frage: "Und hat unser Gott
nicht vielleicht auch ein paar Hindernisse erschaffen, die unser
Leben zu einem kosmischen PC-Spiel machen?"
http://www.heise.de/tp/foren/go.shtml?read=1&msg_id=7205283&forum_id=71951
Franke spielt hier mit der Möglichkeit, daß der Zufall noch über Gott
(oder den Göttern) steht, weil er oder sie selbst nicht alles wissen
und sie so zufällig uns geschaffen haben. Blasphemie? Wer weiß das.
Wer will schon behaupten, er wüßte was Gott macht oder gemacht hat;
er könne beweisen, ob es "ihn" oder "sie" gibt oder nicht; er habe
Belege dafür, daß Gott "real" sei, oder doch "bloß" eine Erfindung
des Geistes zum Schutze vor einem unerträglichen Horror Vacui? Wer
das versucht, belügt sich oder andere, oder beide. Gott kann eine
persönliche Erfahrung sein, ist aber sicher nicht "vermittelbar".
Für das Studium der Grundlagen des Lebens würde ich selbst ein
einfacheres Spiel als die Sims heranziehen: Life von John H. Conway.
Wie fühlt sich ein "Segler", wenn er auf bestimmte Weise auf 12
andere seiner Art trifft und mit ihnen zusammen ein "Raumschiff" vom
Stapel läßt, sich selbst dabei aufgebend? Oder "fühlt" der Segler
nicht, weil er keine Wahrnehmung von sich selbst hat? Kann man ein
zurückgekoppeltes Life bauen, bei dem die Steine (oder die Figuren -
"existieren" Figuren?) sich selbst betrachten? Sollte man so etwas
versuchen?
Leben ist nach meiner Meinung kein objektiver "Zustand" einer
Anordnung von Irgendwas und es ist erst recht kein "Ding", das meßbar
oder quantifizierbar wäre. Auch abstrakte Maßzahlen an Eigenschaften
(Reaktion, Wachstum, Vererbung) scheitern auf die eine oder andere
Weise dabei, den Inhalt von "Leben" sicher zu beschreiben.
Leben ist eine subjektive Interpretation einiger Wahrnehmungen, die
sich dann herausbildet, wenn ein kleines Universum sich aus dem
großen Universum (=Allem) zeitweise herauslöst. Leben ist Abgrenzung,
ein Lebewesen definiert sich selbst durch die Betrachtung seiner
eigenen Grenzen und Begrenzungen. Auch wenn es nicht selbstbewußt
(wörtlich) ist, so ist es immer noch "darauf bedacht" (= instinktiv?
oder "sowieso"?) sich abzugrenzen. Was nicht begrenzt ist, ist Gott -
oder ist bei Gott, oder wie immer Du "Alles" nennen willst. Insofern
ist Leben auch immer in einem gewissen Grade Egoismus, muß es sein,
weil es sonst eben nicht Leben ist.
Ich sehe Leben als eine Zeit für das Zustandekommen der Erkenntnis
des Kleinen, daß es zu einem Großen dazugehört und hier und jetzt von
diesem getrennt ist. Lebensgefühle sind der zum Scheitern verurteilte
Versuch, diese Einheit mit dem Großen und Ganzen zusammen mit anderen
"Abspaltungen" hier, in einem winzigen Teilbereich,
wiederherzustellen. Manche Lebensgefühle sind auch gegen "Alles" oder
wenigstens jeden erreichbaren Anderen gerichtet, im Versuch etwas zu
zerstören, wenn man schon nichts erschaffen kann.
Scheitern müssen alle Versuche eine tatsächliche Einheit herzustellen
deswegen, weil nur die Gesamtsumme von Allem Null ist. Solange die
Summe aller sich berührenden "Abgetrennten" und ihrer Energien nicht
Null ist, gibt es immer irgendwo Bewegung. Mit viel Geduld schafft
man Phasen der Ruhe, aber irgendwo und irgendwann entstehen Gefühle,
Befürchtungen, Unruhe, Ängste, Differenzen, Streit, Krieg,
Zerstörung.
Ist die absolute Ausgeglichenheit, das Nichts, die Null das Ziel? Die
größte Unordnung von Allem bedeutet gleichzeitig die größte Ruhe und
Ausgeglichenheit, weil nichts mehr sich auszugleichen sucht und alles
Eins ist. Ist der "Wärmetod" des Universums das Ziel allen Lebens,
weil dort (oder dann) die maximal mögliche Ausgeglichenheit vorliegt?
Ist das absolute Chaos die absolute Harmonie?
Was ich hier tun kann ist möglichst wenig Unfrieden in meinem kleinen
Teil zu schaffen, damit meine Wiedervereinigung mit dem Großen
irgendwann weniger Wirbel hinterläßt für die, die länger bleiben
müssen, wollen - oder die erst noch kommen. Ich kann das Leben als
freundlichen Hinweis nehmen, daß ich mich verlaufen habe und kann
meine Versuche hier darauf beschränken, es anderen möglichst angenehm
zu machen zu einer ähnlichen Einsicht zu gelangen, wenn sie das denn
wollen. Aufdrängen muß ich niemandem etwas, weder mich selbst noch
meine Vorstellungen... und zu lernen gibt es für mich sowieso noch
reichlich und genug.
</schwafel :>
ciao pm
mal gebracht, doch paßt er so gut zu der Frage: "Und hat unser Gott
nicht vielleicht auch ein paar Hindernisse erschaffen, die unser
Leben zu einem kosmischen PC-Spiel machen?"
http://www.heise.de/tp/foren/go.shtml?read=1&msg_id=7205283&forum_id=71951
Franke spielt hier mit der Möglichkeit, daß der Zufall noch über Gott
(oder den Göttern) steht, weil er oder sie selbst nicht alles wissen
und sie so zufällig uns geschaffen haben. Blasphemie? Wer weiß das.
Wer will schon behaupten, er wüßte was Gott macht oder gemacht hat;
er könne beweisen, ob es "ihn" oder "sie" gibt oder nicht; er habe
Belege dafür, daß Gott "real" sei, oder doch "bloß" eine Erfindung
des Geistes zum Schutze vor einem unerträglichen Horror Vacui? Wer
das versucht, belügt sich oder andere, oder beide. Gott kann eine
persönliche Erfahrung sein, ist aber sicher nicht "vermittelbar".
Für das Studium der Grundlagen des Lebens würde ich selbst ein
einfacheres Spiel als die Sims heranziehen: Life von John H. Conway.
Wie fühlt sich ein "Segler", wenn er auf bestimmte Weise auf 12
andere seiner Art trifft und mit ihnen zusammen ein "Raumschiff" vom
Stapel läßt, sich selbst dabei aufgebend? Oder "fühlt" der Segler
nicht, weil er keine Wahrnehmung von sich selbst hat? Kann man ein
zurückgekoppeltes Life bauen, bei dem die Steine (oder die Figuren -
"existieren" Figuren?) sich selbst betrachten? Sollte man so etwas
versuchen?
Leben ist nach meiner Meinung kein objektiver "Zustand" einer
Anordnung von Irgendwas und es ist erst recht kein "Ding", das meßbar
oder quantifizierbar wäre. Auch abstrakte Maßzahlen an Eigenschaften
(Reaktion, Wachstum, Vererbung) scheitern auf die eine oder andere
Weise dabei, den Inhalt von "Leben" sicher zu beschreiben.
Leben ist eine subjektive Interpretation einiger Wahrnehmungen, die
sich dann herausbildet, wenn ein kleines Universum sich aus dem
großen Universum (=Allem) zeitweise herauslöst. Leben ist Abgrenzung,
ein Lebewesen definiert sich selbst durch die Betrachtung seiner
eigenen Grenzen und Begrenzungen. Auch wenn es nicht selbstbewußt
(wörtlich) ist, so ist es immer noch "darauf bedacht" (= instinktiv?
oder "sowieso"?) sich abzugrenzen. Was nicht begrenzt ist, ist Gott -
oder ist bei Gott, oder wie immer Du "Alles" nennen willst. Insofern
ist Leben auch immer in einem gewissen Grade Egoismus, muß es sein,
weil es sonst eben nicht Leben ist.
Ich sehe Leben als eine Zeit für das Zustandekommen der Erkenntnis
des Kleinen, daß es zu einem Großen dazugehört und hier und jetzt von
diesem getrennt ist. Lebensgefühle sind der zum Scheitern verurteilte
Versuch, diese Einheit mit dem Großen und Ganzen zusammen mit anderen
"Abspaltungen" hier, in einem winzigen Teilbereich,
wiederherzustellen. Manche Lebensgefühle sind auch gegen "Alles" oder
wenigstens jeden erreichbaren Anderen gerichtet, im Versuch etwas zu
zerstören, wenn man schon nichts erschaffen kann.
Scheitern müssen alle Versuche eine tatsächliche Einheit herzustellen
deswegen, weil nur die Gesamtsumme von Allem Null ist. Solange die
Summe aller sich berührenden "Abgetrennten" und ihrer Energien nicht
Null ist, gibt es immer irgendwo Bewegung. Mit viel Geduld schafft
man Phasen der Ruhe, aber irgendwo und irgendwann entstehen Gefühle,
Befürchtungen, Unruhe, Ängste, Differenzen, Streit, Krieg,
Zerstörung.
Ist die absolute Ausgeglichenheit, das Nichts, die Null das Ziel? Die
größte Unordnung von Allem bedeutet gleichzeitig die größte Ruhe und
Ausgeglichenheit, weil nichts mehr sich auszugleichen sucht und alles
Eins ist. Ist der "Wärmetod" des Universums das Ziel allen Lebens,
weil dort (oder dann) die maximal mögliche Ausgeglichenheit vorliegt?
Ist das absolute Chaos die absolute Harmonie?
Was ich hier tun kann ist möglichst wenig Unfrieden in meinem kleinen
Teil zu schaffen, damit meine Wiedervereinigung mit dem Großen
irgendwann weniger Wirbel hinterläßt für die, die länger bleiben
müssen, wollen - oder die erst noch kommen. Ich kann das Leben als
freundlichen Hinweis nehmen, daß ich mich verlaufen habe und kann
meine Versuche hier darauf beschränken, es anderen möglichst angenehm
zu machen zu einer ähnlichen Einsicht zu gelangen, wenn sie das denn
wollen. Aufdrängen muß ich niemandem etwas, weder mich selbst noch
meine Vorstellungen... und zu lernen gibt es für mich sowieso noch
reichlich und genug.
</schwafel :>
ciao pm