Das war ja kein Gutmenschentum, sondern Systemerhalt. Arbeitnehmer organisierten sich zunehmend, um sich gegen Ausbeutung gemeinsam zu wehren. Die schiere Anzahl und ihre Notwendigkeit für alles, für das Kapital, für den Staat, für die Produktion, für Militär, war so groß, das den damals Mächtigen klar war, das das Ganze ohne Einlenken zum Wohle der Mehrheit in einen Bürgerkrieg enden kann. Und das wäre das Ende des bestehenden Systems gewesen - und nur deswegen lenkte man ein.
Das ist ein Grund, nicht aber der entscheidende. Lohnarbeit soll dauerhaft stattfinden. Ruinieren die Kapitalisten ihre eigenen Grundlagen, hört es auf mit dem schönen Wirtschaften.
Diesen Gedanken hat sich der Staat als der ideelle Gesamtkapitalist einleuchten lassen. Lohnarbeit soll aushaltbar sein, damit der Lohnabhängige auch sein Leben lang arbeiten kann.
Man sieht, wie ich finde, einen immer deutlicher werdenden Trend - der Kostenfaktor Mensch soll eliminiert werden, nicht nur aus der Produktion, sondern überhaupt als Ganzes, in seiner Existenz
Nein. Als mit Kaufkraft gesegneter Konsument ist der Mensch gerne gesehen. Das Problem ist, kein Kapital möchte diese Kaufkraft stiften, gerne aber vorfinden.
Und in ihrem Bemühen die (noch) vorhandene Kaufkraft auf sich zu ziehen, Marktanteile zu Lasten der Konkurrenz zu erringen, verringern sie die Kaufkraft. Biller anbieten als die Konkurrenz ist gleichbedeutend mit Kosten senken - denn zu Lasten des Gewinns soll es ja nicht gehen.