"Nein. Als mit Kaufkraft gesegneter Konsument ist der Mensch gerne gesehen. Das Problem ist, kein Kapital möchte diese Kaufkraft stiften, gerne aber vorfinden."
Habe ich so meine Zweifel, ob das tief durchdrungen verstanden wird. BWLer denken so, und so entstand ja auch die tradierte Feindschaft zu VWLern. Trotzdem dominieren die BWLer, die ja auch das Homo Oeconomicus-Prinzip ideal abbilden, und VWLer werden gern als Spinner dargestellt. Gerade in der Rentendiskussion, die künstliche Spaltung Alte versus Junge, sieht man das gut. Als ob heute Junge nie Alt würden, irre.
Der Finanzmarkt-Kapitalismus mit seinen Finanzmarkt-Produkten kommt völlig ohne klassische Konsumenten aus. Da braucht man nur eine Unterschrift und der virtuelle Vermögenstransfer kann völlig losgelöst von stofflicher Produktion und Konsumenten von statten gehen. Wenn man, wie es heute ist, nur noch die "Märkte", also auch Finanzmärkte entscheiden lässt, was wichtig und richtig ist, spielt irgend wann Produktion und Konsum nur noch eine sekundäre, irgendwann tertiäre usw. Rolle. Elon Musk verdient schon mehr Geld mit seiner "Vermeidung von Luftanteilen (CO2))" als mit dem Verkauf seines Produktes. Alles via Federstrich aka Gesetze möglich. Wofür braucht man da noch Konsumenten? Auf jeden Fall keine freien Konsumenten mehr. Wir befinden uns im Übergang. In Kapitalismus-Logik ist der Mensch, der nicht arbeitet eine Kostenbelastung, die es zu reduzieren gilt. Und von da aus ist es nur noch ein kleiner weiterer Schritt, wozu Mensch überhaupt noch?
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (21.09.2021 11:58).