Faty schrieb am 20.09.2021 12:14:
Beginnen möchte ich damit, zu sagen das wählen wird nichts ändern. Die Sichtweise, wie auch im Artikel aufgezeigt lässt eine Änderung nicht zu.
Es wäre doch mal wichtig längst bekannte Begriffe zu definieren. Was ist der Lohn? Der Lohn ist der Preis der Reproduktion des Arbeitskraftverkäufers, es kann auf Dauer nicht unter unter dem Wert fallen sonst stirbt der Arbeitskraft Verkäufer. Die Reproduktion umfasst die Arbeitskraft, die Ausbildung der Arbeitskraft und die Wiederherstellung der Arbeitskraft nach Tod. (Kinder) Das ist im Grunde unstrittig.
Für die Zeiten der Nichtarbeit zum Beispiel Rente oder Krankheit sind Versicherungen gegründet worden, sowie Gewerkschaften. (Im Artikel beschrieben)
Ein Fetisch wird verbreitet mit der Aussage:„Sozialleistungen sind alle Leistungen, die für die soziale Sicherung erbracht werden. Dazu gehören z.B. Kindergeld, Sozialhilfe, Wohngeld, die der Staat aus Steuermitteln finanziert. Etwa 70 Prozent der Sozialleistungen entfallen auf die Sozialversicherungen.“
„Das Zitat spricht aus, wozu Sozialleistungen vom Staat erbracht werden. Sie sollen der sozialen Sicherung dienen, also dazu, dass bedürftige Bürger mit ihrer Armut irgendwie zurechtkommen.“
Das ist es nicht, es ist übernahmen von Lohnkosten für das Kapital. https://www.klartext-info.de/alt/buecher/Nebensache_Mensch_2005.pdf 429
Es ist kein Zurechtkommen Bedürftiger.
Doch und es schließt sich nicht wechselseitig aus. Der Lohn reicht nicht hin für die sog. Wechselfälle des Lebens. Krankheit oder Zeiten der Nichtbeschäftigung ruinieren einen Lohnabhängigen in kürzester Zeit. Das will der Staat nicht. Der denkt als der ideelle Gesamtkapitalist. Und stiftet eine Lohnersatzleistung, die er ganz systemkonform aus dem Lohn bezahlt (jedenfalls überwiegend).
„Formal werden die Beiträge zu den Sozialversicherungen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern je zur Hälfte erbracht. Schaut man jedoch auf die Kostenrechnung von Unternehmen, so gelten die Beiträge zu den Sozialversicherungen als Bestandteil der Lohnkosten, sind also Teil des Lohns oder Gehalts der Arbeitnehmer, die diese nie zu Gesicht bekommen, weil dieser Teil wie die Steuern gleich an der Quelle vom Staat kassiert werden.“
https://klartext-info.de/wp-content/uploads/2019/02/Broschuere_Demografieluege_A5_270814-1.pdf 27
Dass es Probleme mit der Rente gibt, das ist inzwischen Allgemeingut, ebenso wie die Begründung, warum es diese Probleme gibt:
Pläne für eine "Rente ab 68" sorgen bereits für heftige Kritik. Der demographische Wandel erfordere jedoch noch größere Einschnitte, betont Dr. Jochen Pimpertz vom Institut der Deutschen Wirtschaft (IW): "Die Demographie lässt sich nicht verändern. In den kommenden 20 bis 30 Jahre altert die Bevölkerung und deswegen kommen wir nicht umhin, die Regelaltersgrenze perspektivisch anzuheben, um die alterungsbedingten zusätzlichen Lasten fair zwischen den Generationen zu verteilen."
https://klartext-info.de/wp-content/uploads/2019/02/Broschuere_Demografieluege_A5_270814-1.pdf 27
Ja die Parteien wollen dafür Sorgen das die Rente zum Kapital-akkumulieren eingezahlt wird. Da wird dann auch noch das Risiko verlagern.
http://rente-zum-leben.de/_private/Altersarmut-Quantit%C3%A4t20190822-A5-1.pdf
Das Umlageverfahren ist genial in der Hinsicht, dass nur der Lohn, den das Kapital zahlt, für das Überleben der ganzen Klasse herangezogen wird. Der war also lohnende Kost - sonst wäre er nicht gezahlt worden.
Dieses System gerät aber zunehmend an seine Grenzen, weil immer weniger Lohn gezahlt wird.
Aus diesem Grund überlegt der Staat an verschiedenen Modellen herum. Und immer systemkonform. So kommt er auf Kapitalakkumulation.
Es wird Zeit das die Darstellung der Funktionen der Ökonomie wieder diskutiert wird. Mir wäre am liebsten es würde die Kapitalismus Analyse des Karl Marx Kritisiert werden. Nicht immer nur Fragmente wenn dem Kapitalismus was aus „den Händen gleitet.“
Nur zu, Immer gerne :-)