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Re: "Warum müssen trotz ständig steigender Produktivität..."

Norbert Münster schrieb am 21.09.2021 11:54:

jsjs schrieb am 21.09.2021 11:39:

Der Bruttolohn wird mit der Inflation automatisch gekürzt. Zweitens wird die insgesamt gezahlte Lohnsumme gekürzt, wenn Arbeitsplätze angebaut, verlagert werden.

Nur hatten wir viele Jahre eine null Inflation. Ferner interessiert sich im Ausland auch niemand für die Inflation bei uns. Weltweiter Wettbewerb und so.

Google doch mal den Begriff Reallohn. Dein Hinweis, dass wir in den letzten Jahren keine Inflation hatten, mag ja faktisch stimmen. Ist aber kein Einwand gegen das Argument, dass der Lohn sinken kann, wenn er nominal gesehen gleich bleibt.

Es kann auch vorkommen, dass die Lohnsumme gleichbleibt, oder sogar steigt, aber im Verhältnis zum vermehrten Produktausstoß dann sinkt.

Es gibt kein vermehrten Produktausstoß. Dann gäbe es ja eine Deflation du "Experte"

Unternehmen stellen also immer dieselbe Anzahl Produkt her? Schau dir doch einfach an, wie viele Autos 1950 produziert wurden, und wie viele Autos letztes Jahr produziert wurden.
Einsatz von Maschinerie geht in der Regel mit einer Erhöhung des Produktaustoßes einher. Das ist erstens faktisch so, und zweitens auch logisch. Das die Preise fürs Produkt sinken, ist ja durchaus gewollt, denn es das Mittel in der Konkurrenz. man bietet billiger an, setzt mehr ab. Und kommt trotz Investition und geringerem Preis fürs einzelne Produkt auf einen Gewinn. Der aber im Verhältnis zum eingesetzten Kapital sinkt (sinkende Kapitalproduktivität).

Das ist ja der Witz am Lohn: der steht fest, was dafür zu leisten ist, und wie die Arbeit organisiert wird, liegt in den Händen des Kapitals.

Echt? Bei mir steht das im gegenseitig unterschriebenen Arbeitsvertrag und nicht in den Händen des "Kapitals"

Was steht in deinem Arbeitsvertrag? Rahmenbedingen vielleicht, aber nicht wie schnell das Band läuft. Der Arbeitsvertrag regelt die Überlassung der Arbeitskraft. Was der Kapitalist mit der anstellt, bleibt weitestgehend ihm überlassen. Sofern es nicht gegen andere gesetzliche Bestimmungen verstößt. Amazon schreibt nicht in den Arbeitsvertrag, wie viele Pakete der Bote liefern muss, und wieviel Kilometer der max fährt.

Ist der Lohn nun Abzug vom Gewinn, oder nicht? Wenn nicht, dann würde ich um eine Erklärung bitten, warum der nicht Abzug sein soll.

Ist orange rot+gelb? Sicher, nur was hat das damit zu tun? Richtig nichts. Ich habe nicht widersprochen, dass der Lohn vom Gewinn abgeht sondern dass der Lohn für den Gewinn gekürzt worden wäre.

Wenn der Lohn Anzug vom Gewinn ist, dann steht er natürlich im Fokus, wenn der Gewinn der Zweck der gesamten Veranstaltung ist. Was auch sonst. Was du verwechselst ist der Umstand, dass eine Lohnkürzung nicht gleichbedeutend damit ist, dass der Gewinn auch steigt. Da spielen ja noch andere Faktoren rein.

Arbeitsproduktivität ist nicht dasselbe wie Kapitalproduktivität. Gewinn vor Steuern nicht dasselbe wie Gewinn nach Steuern.

Ach sag blos? Dann habe ich mit meinem Punkt, dass der Staat die Arbeitnehmer zum Umverteilen ausraubt sogar recht? Was schreibst du denn dann noch hier?

Du hast in keinem Punkt recht.

Wie es wohl kommt, dass der Staat es für nötig befunden hat einen Mindestlohn festzulegen. Da scheint der Lohn wohl nicht mehr fürs Überleben gereicht zu haben, und die Leute sind als sog. Auftstocker dann dem Staat zur Last gefallen.

Was haben die denn nun mit dem Thema zu tun? Du bist ja total wirr und weißt überhaupt nicht mehr was dein Punkt war.

Nein, ich habe dir eine Hilfestellung geben wollen. Würden die Löhne zum leben reichen, bräuchte es weder einen gesetzlich festgelegten Mindestlohn, noch Wohngeld oder Kindergeld. Nach 200 Jahren Kapitalismus, einer ungeheuren Steigerung der Arbeitsproduktivität müssen Lohnarbeiter immer noch den ganzen Tag ihr Leben lang arbeiten und für viele reicht es vorne und hinten nicht.

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