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  • marmer

mehr als 1000 Beiträge seit 27.11.2015

Re: Vieles davon sehe ich genau so, einiges definitiv nicht, aber

Warum die Punkte die ich aufgezaehlt habe von links verursacht wurden?

Nun, zunaechst einmal stimmt es ja nicht dass ich das so gesagt habe. Ich habe explizit darauf hingewiesen dass die Linke dies in Zusammenarbeit mit den Wirtschaftseliten getan hat.

Ausserdem will ich auch gleich vorausschicken dass ich als Linke das meine was sich selbst als Linke bezeichnet oder was im taeglichen Sprachgebrauch als Linke bezeichnet wird. Ich will naemlich auf keinen Fall eine Diskussion darueber ob die Gruenen jetzt echte Linke sind oder ob die nur links simulieren etc. Grob gesprochen geht es also um die Sozen, die Gruenen, die LINKE und alles was noch weiter links steht; zum Teil geht es auch um den linkeren Teil der Union.

Also warum die Linken? Nun ich gehoere zu denjenigen die der Meinung sind dass die Politik von Interessen (wirtschaftlichen) und kulturellen Entwicklungen gepraegt ist. In Sachen wirtschaftliche Interessen rangeln natuerlich alle um die Wurst, aber in den grossen Entscheidungen scheint man in Deutschland sehr auf die Interessen der Exportindustrie zu achten. Deswegen rede ich von Wirtschaftseliten. In Sachen Kultur hat sich dieses Land seit den 60ern - so wie alle westlichen Laender - von einem recht konservativ daherkommendem Land zu einem Land entwickelt in dem eine linke kulturelle Elite der wahrscheinlich eigentlich immer noch relativ konservativ tickenden Bevoelkerung einen ziemlich linken Anzug verpasst hat.

90% von Akademikern, Kuenstlern/Schauspielern, Journalisten und Schriftstellern sondern in diesem Land - genauso wie in jedem anderen westlichen Land - nur linken Schrott ab. Diese Dauerpropaganda bestimmt was die Menschen als "gesellschaftlichen Konsensus" wahrnehmen und was sie deshalb hinzunehmen bereit sind.

Ich gebe Ihnen ein Beispiel dafuer wie kulturelle Entwicklungen die von den linken Kultureliten gepusht werden massive Auswirkungen haben, das erstmal nicht direkt was mit den von mir erwaehnten Punkten zu tun hat. Ich waehl dieses Beispiel weil es in so schoen krasser Weise zeigt welch absurden Folgen linke Propaganda haben kann selbst wenn sie gegen jede wissenschaftliche Einsicht und gegen jede persoenliche Erfahrung gehen.

Wir hoeren seit 50 Jahren dass Frauen benachteiligt sind und dass sie eigentlich genauso nach Karriere und "beruflicher Erfuellung" streben wie die Maenner und dass sie Kinderkriegen nur als "ein Optional" sehen, dass sie dem aber nachkommen wuerden wenn nur die Maenner etwas kooperativer waeren. Kurzum, es wird so getan als waeren Maenner und Frauen ganz gleich konstruiert und als waeren die traditionellen Familienrollen nicht Ausfluss einer unterschiedlichen Biologie, sondern einfach nur das Ergebnis der Boesartigkeit der Maenner die die lieben Weibleins unterdruecken (ja genauso wird es gesagt: beide Geschlechter sind gleich bis auf die Tatsache dass die einen gut und die anderen boese sind).

Diese Propaganda zu den Geschlechterrollen hat das Verhaeltnis der Geschlechter massiv veraendert ueber die letzten 50-60 Jahre. Das ist also nichts Nebensaechliches. Die Propaganda ist sogar so erfolgreich gewesen dass es dich den Job kosten kann wenn du ihr widersprichst (Demore bei Google, Larry Summers bei Harvard um nur zwei Beispiele zu nennen).

Das Erstaunliche an diesem Genderwahn ist dass er nicht nur allen empirischen Fakten widerspricht, dass die Theorie komplett widerspruechlich ist (man spricht von Gleichheit und redet dann von typischen Maennernetzwerken etc) sondern dass sie auch noch ex ante komplett unsinnig ist. Warum haette die Natur je zwei Geschlechter geschaffen wenn die Idee nicht die war dass die beiden Geschlechter fuer den biologischen Erfolg der Art wichtige unterschiedliche Aufgaben uebernehmen? Und wenn man akzeptiert dass die Natur unterschiedliche Geschlechterrollen vorgesehen haben muss, und wenn man das mit der Beobachtung kombiniert dass die Menschen bis tief ins 20Jh auch entsprechend dieser Idee ihr Leben organisiert haben, dann sollte man auch akzeptieren dass diese Unterschiede bis in unsere Tage nicht von der Evolution eliminiert worden sein koennen. Auch alle empirischen Daten zeigen klare Unterschiede zwischen Maedels und Jungs. Wir wissen heute sogar dass die Gehirne unterschiedlich funktionieren. Und selbst wer sich nie wissenschaftlich damit auseinandergesetzt hat weiss dass all seine taeglichen Beobachtungen aus der Realitaet der Gendergleichheitstheorie komplett widersprechen. Dazu reicht dass man eine Frau/Mann hat und dass man Kinder beider Geschlechter hat. Und wer schon einmal den Wahnsinn des Whatsup-Terrors erlebt hat den Muetter einer Bambini-Fussballmannschaft veranstalten koennen wenn sich eines der Kinder eine kleine Verletzung zugezogen hat, der weiss dass nur Frauen die Nerven haben koennen zu diesem krankhaften Signalisieren des Besorgtseins, des Mitgefuehls etc das ueber Tage anhalten kann und hunderte messages generieren kann. Wer das kennt weiss warum an den Unis das virtue signalling und das SJW-tum durch die Decke gegangen als der Anteil der Studentinnen auf bald 2/3 angestiegen ist.

So an diesem Beispiel sollte klar geworden sein wie wichtig die Rolle der linken kulturellen Elite ist fuer die grossen Weichenstellungen unserer Zeit. So und warum halte ich diese kulturelle Grundstroemung fuer verantwortlich fuer unsere wirtschaftlichen Probleme?

i) Im Falle von Clinton's Hypothekenpolitik ist dies ja wohl so offensichtlich wie es nur geht. Clinton hat damit Politik gemacht weil es der linken Idee entspricht dass der boese Kapitalist in der Bank den Armen (vor allem den Schwarzen unter ihnen) den Hauskredit nur verweigert weil er von irgendwelchen boesen Motiven geleitet wird. Also was muss man tun um das zu aendern? Man braucht nur ein paar Regularien die verbieten dass man Schwarzen und anderen Armen keine Kredite gibt selbst wenn man glaubt dass sie diese nicht zurueckzahlen koennen.

Diese Politik ist ein direkter Ausfluss der linken Idee dass Armut nur an mangelnder wirtschaftlicher Opportunitaet und Diskriminierung liegt und niemals auch nur das Geringste mit den Eigenschaften der armen Person zu tun hat.

Diese message wird von den Linken seit Jahrzehnten gepusht. Immer und ueberall. Solche Politiken koennten nicht entstehen in einem kulturellen Umfeld in dem nicht jeder mit linker Gleichheits-Propaganda durchtraenkt ist.

ii) Der Euro-Beitritt und die Eurorettungspolitik. Koennen Sie mir irgendeinen bedeutenden kulturellen Aktor aufzeigen der Euro-kritisch oder sogar Eu-kritisch waere? Wir kriegen seit Jahrzehnten im Fernsehen, in den Filmen, in den Zeitungen und ueberall sonst nur eine message praesentiert: Europa heisst Frieden, die EU so wie sie ist ist die einzige moegliche Ausgestaltung einer europaeischen Kooperationsidee; ergo: wer gegen die EU ist oder am Euro zweifelt ist ein kriegsluesterner Nazi der die boese Renationalisierung will;

Die zweite message die immer und ueberall gepusht wird: Europa ist Zukunft, Nation ist gestern. Ergo: jeder der EU-skeptisch ist der ist ein ewiggestriger looser-Typ.

Egal wie undemokratisch die EU ist und wie sehr ihr Agieren eigentlich von nationalen Interessen gepraegt ist, und egal wie unsaeglich ihr Sptzenpersonal ist, die EU wird von den kulturellen Eliten als eine heilige und unantastbare heilige Kuh verteidigt.

Nur diese kulturelle Grundstroemung hat die unreflektierte EU-Politik moeglich gemacht. Dass Maastricht von Kohl kam ist relativ irrelevant. Die SPD haette das genauso gemacht. Das war einfach ein Konsens der den Deutschen eingehaemmert worden war ueber die Dauerpropaganda. Widerstandsherde gegen die EU gab es historisch immer nur in den konservativen Teilen von Union und FDP.

Woher kam aber diese Dauerpropaganda? Meines Erachtens ist es eine natuerliche Kooperation von Grossindustrie (welche gerne einen groesseren Markt hat) und linker Kulturelite die meint dass man dem Nationalwahn der Nazis mit der totalen Entnationalisierung antworten muss. Ja so intelligent sind die: Unser Tun sollte das Gegenteil des Tuns der Nazis sein.

In der Eurorettungspolitik hat man wieder die selben Graeben gesehen. Es gab keine Widerstaende in den linken Oppositionsraengen 2009-2013 gegen die Rettungspolitik. Die Widerstaende gab es widerum intern in der rechten Koalition. Der Roesler hat den Schaeffler-Fluegel niedergebuegelt und die Merkel hat in der Union die letzten Konservativen fertig gemacht.

Die Rettungspolitik brachte uns ja zu einem sehr grundsaetzlichen und klassischen Clash zwischen konservativem Politikdenken und linkem Politikdenken. Konservative denken bei solchen Rettungsmassnahmen an die perversen Anreize die man damit setzt. Linke denken nur an die kurzfristigen benefits. Und hier hat sich wieder die Wirtschaftselite mit den allgemeinen linken Kultur- und Politeliten verbuendet. Die Wirtschaftseliten haben nicht nur die Eurorettung durchgesetzt sondern auch noch die Bankenrettung erreicht. Und die linken Kultureliten haben das mit Propagandajubel begleitet, waehrend sie fuer den Fall des Scheiterns schwaerzeste Untergangsszenarien an die Wand gemalt haben.

iii) Dass unsere Fluechtlingspolitik das Ergebnis einer jahrzehntelangen Propagandahysterie ist die uns vorbetet dass Multikulti gut waer (alle wissenschaftlichen Untersuchungen sagen das exakte Gegenteil), dass wir fuer jedes Elend in der Welt verantwortlich sind, weil wir raffgierig und boese sind waehrend der braunhaeutige Rest der Menschheit gut, edel und unterdrueckt ist etc etc.

Die linken Kultureliten haben uns 2015 sogar dauernd Kinderleichen und Bilder von leidenden Frauen gezeigt obwohl drei Viertel der Leute junge Maenner waren.

Die Asylregelungen mit den heutigen Rechtschutzstandards, das Staatsbuergerschaftsgesetz etc. all das stammt sogar direkt von den Linken. Jeder weiss dass die Asylgesetzgebung Makulatur ist. Der Staat finanziert ja ueber den Rechtsschutz der Asylanten eine hinreichend lange Verzoegerung der Verfahren sodass dann nach ein paar Monaten ein automatisches Aufenthaltsrecht greift. Das ist alles so designed worden um praktisch offene Grenzen ueber die Hintertuer zu schaffen.

Auch hier gilt wiederum dass die einzige politische Kraft die sich dem linken Grundstrom entgegenstellen koennte - die Grossindustrie - kein wirkliches Interesse daran hat. Tatsaechlich weiss die Grossindustrie dass damit langfristig die Existenz eines immer wichtiger werdenden Niedriglohnsektors in Deutschland gesichert ist.

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